Lambrecht / Kaiserslautern / Mainz – Der Pfälzerwald ist eines der touristischen Highlights in Rheinland-Pfalz. Um das Wanderwegenetz zu verbessern und für Besucher attraktiver zu gestalten, hat Wirtschafts- und Tourismusministerin Daniela Schmitt dem Bezirksverband Pfalz einen Förderbescheid in Höhe von 203.982 Euro bewilligt. Damit wollen Bezirksverband und der Pfalz Touristik e.V. ein neues und qualitativ verbessertes Wanderwegekonzept für den Pfälzerwald erarbeiten.
„Der Pfälzerwald gehört zu den touristischen Highlights in Rheinland-Pfalz. Wir unterstützen die Region deshalb sehr gerne bei der Erarbeitung eines Konzeptes, mit dem das umfangreiche Wanderwegenetz nachhaltiger und für unsere Gäste übersichtlicher und attraktiver gestaltet werden kann“, sagte Wirtschafts- und Tourismusministerin Daniela Schmitt. „Ein attraktives Wanderwegenetz im Pfälzerwald zählt auf das touristische Potenzial des Landes. Rheinland-Pfalz ist bekannt für seine herausragenden Wanderwege. Wer gerne wandert, ist in Rheinland-Pfalz genau richtig“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt bei der Förderbescheidübergabe in Lambrecht.
Das Wirtschaftsministerium fördert die Erstellung eines neuen regionalen Wanderwegekonzepts des Bezirksverbands Pfalz/UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen mit 203.982 Euro. Das sind 80 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 254.978 Euro. Ziel des Konzeptes ist es, eine neue sachgerechte Grundstruktur der Wanderwege im Pfälzerwald herauszuarbeiten, um diese qualitativ zu verbessern und zu einem zentralen Gerüst touristisch interessanter Wege im gesamten Pfälzerwald zu machen.
Es sollen neue, den Pfälzerwald durchlaufende Verbindungsachsen mit hohem touristischen Alleinstellungwert entstehen. Hierzu soll einerseits eine Straffung der Wege stattfinden um langfristig in einem nächsten Schritt auch eine einheitliche Beschilderung sowie nachhaltige Pflege der Wege zu ermöglichen. Der Pfälzerwald ist ein traditionell beliebtes Wandergebiet. Die Nachfrage ist seit der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Ein zeitgemäßes touristisches Grundgerüst von Wanderwegen sowie eine effektive und eindeutige Besucherlenkung sollen dazu beitragen, die touristische Attraktivität langfristig zu sichern und weiter zu verbessern.
„Das Konzept ist ein weiterer Baustein, um die stark von den Folgen der Coronapandemie betroffene Tourismusbranche zu unterstützen. Mein Dank geht an den Bezirksverband Pfalz, der als Akteur aus der Region bereit war, die Trägerschaft und Koordination für diesen erforderlichen und anspruchsvollen Entwicklungs- und Erneuerungsprozess des regionalen Wegenetzes zu übernehmen“, so die Ministerin.
Information des Bezirksverband Pfalz:
Der Bezirksverband Pfalz als pfalzweiter kommunaler Dachverband und Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald ist dabei, eine mit Finanzmitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz geförderte Neukonzeption des Wanderwegenetzes im Pfälzerwald auf den Weg zu bringen. Für das Gesamtprojekt mit einem Volumen von rund 255.000 Euro erhält der Regionalverband vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau einen Zuschuss von fast 205.000 Euro. Den Förderbescheid hat Ministerin Daniela Schmitt dem Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder und der Direktorin des Biosphärenreservats, Dr. Friedericke Weber, in der Geschäftsstelle in Lambrecht überreicht. Für die „vorweihnachtliche Überraschung“ dankte Wieder sehr herzlich. Es handele sich um ein „großangelegtes, übergeordnetes Projekt“, für das die ersten Weichen gestellt seien. Diese touristische Aufgabe passe zum Biosphärenreservat. Es sei viel zu tun auf diesem Gebiet. Ziel sei es, weg von der Vielzahl der Strecken zu kommen. „Das Thema Tourismus spielt in Rheinland-Pfalz eine große Rolle“, sagte Ministerin Schmitt. Gerade auch die Corona-Pandemie habe den Tourismus vor große Herausforderungen gestellt, die aber auch große Chancen böten. „Das Erkunden der Wurzeln und nicht mehr die Fernreise ist interessant.“ Immer mehr, darunter auch die jüngere Generation, wollten Urlaub in der Region machen. Vieles sei in den vergangenen Jahren angestoßen worden. Nun sei zu schauen, was noch angepackt werden müsse. Bei diesem Projekt, so die Ministerin, sei ein sehr gutes und engagiertes Miteinander vor Ort vonnöten; es brauche eine verantwortungsvolle Begleitung.
Ausgangspunkt war eine Initiative des Pfälzerwald-Vereins (PWV), der sich gezwungen sieht, seine Wegemarkierungslinien auf den Prüfstand zu stellen, um diese zukunftsfest zu machen. Er ist vor allem mit dem Problem konfrontiert, dass die Herausforderungen bei der Unterhaltung der Wanderwege und der Verkehrssicherungspflicht der wegebegleitenden Infrastruktur bei gleichzeitigem Wegfall ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer steigen. Zudem hat sich das Wanderverhalten der Menschen verändert. Gefragt sind nicht mehr lange, zum Teil mehrtägige Streckenwanderungen, sondern vielmehr themenorientierte Rundwanderwege, die wichtige touristische Ziele, wie zum Beispiel Burgen, Felsen, Hütten des Pfälzerwald-Vereins und der Naturfreunde sowie Gasthäuser, einbinden. Die Wanderer und Wanderinnen erwarten, dass diese Wege mittlerer oder längerer Strecke klar und eindeutig gekennzeichnet und im Wesentlichen durch Schilder erschlossen sind, auf denen interessante touristische Ziele und die zurückzulegende Entfernung an markanten Stellen und Weggabelungen angegeben sind.
Hauptgegenstand der Neukonzeption ist daher eine Überarbeitung und Straffung der PWV-Streckenmarkierungen, um diese qualitativ zu verbessern und zu einem zentralen Grundgerüst touristisch interessanter Wege im gesamten Pfälzerwald zu machen, das einheitlich beschildert ist und nachhaltig gepflegt werden kann. Dazu sollen – aufbauend auf den bereits vorhandenen Wanderwegen der Städte und Verbandsgemeinden – geeignete Anpassungen und Neuvernetzungen der Wanderwege des Pfälzerwald-Vereins erfolgen. Auch sollen Lücken geschlossen werden. Als Endergebnis soll es für den gesamten Pfälzerwald ein Konzept für ein abgestimmtes, einheitliches und umfassendes Wanderwegenetz mit einem hohen touristischen Potential geben.
Die Neukonzeption der Wanderwege soll in enger Abstimmung mit den betroffenen Akteurinnen und Akteuren, unter anderem Vertretern und Vertreterinnen des PWV, der Pfalztouristik, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, der Forstbehörden und der kommunalen Gebietskörperschaften, unter Leitung des Bezirksverbands Pfalz als Projektträger erfolgen. Ein Kölner Planungsbüro und ein Landauer Beratungszentrum für Bürgerbeteiligung sind gerade dabei, den Wegebestand zu erfassen. Die Neukonzeption der Wanderwege soll möglichst in einem Jahr abgeschlossen sein. Daran schließt sich dann die Umsetzungsphase an.