Nun liegen die ersten Zahlen und Fakten der beauftragten Expertengruppe vor.
Das Bauwerk
Die Hochstraße Nord wurde zwischen 1970 und 1981 auf einer Länge von rund zwei Kilometern mit elf Auf- und Abfahrten gebaut.
Sie ist auf 149 Rundsäulen mit einem Durchmesser von zwei Metern gestützt und besteht aus 34 Einzelbrücken mit einer Spannweite von bis zu 70 Metern.
Die Überbaukonstruktion besteht aus Hohlkastentragwerken.
Die vier Fahrstreifen, zwei in jede Fahrtrichtung, sind 3,75 Meter breit. Die Hochstraße Nord hat morgens und abends eine Verkehrsbelastung von über 4.000 Kraftfahrzeugen pro Stunde im Durchschnitt, täglich werden rund 39.000 bis 41.000 Kraftfahrzeuge gezählt.
Seit März 2010: Sperrung eines 470 Meter langen Streckenabschnitts für den Lkw-Verkehr. Betroffen hiervon sind rund 500 Lkw-Fahrten pro Tag.
Dezember 2010: Als Schutz vor herunterfallenden Betonteilen werden Fangnetze für rund 2,5 Millionen Euro montiert. Sie haben eine Lebensdauer von zirka sieben Jahren. Eine erste Überprüfung auf die erforderliche Tragfähigkeit der Netze erfolgt ab dem Jahre 2015.
Verfahren
Jahreswechsel 2010/2011: Die Stadt Ludwigshafen nimmt Kontakt zur Universität Kaiserslautern auf. Gemeinsam mit der Forschungs- und Informationsgesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum und Umweltplanung (FIRU) und in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro R+T Topp aus Darmstadt lässt die Stadtverwaltung weitere Analysen vornehmen.
Im Frühjahr 2011 liegt die "Untersuchung von städtebaulichen und immobilienwirtschaftlichen Entwicklungspotenzialen im Zusammenhang mit der Erneuerung der Hochstraße Nord" vor.
Frühjahr 2011: Die Ludwigshafener Stadtspitze informiert erstmals über Überlegungen, die marode Hochstraße möglicherweise nicht mehr in den vorhandenen Dimensionen wieder aufzubauen, sondern Alternativen prüfen zu lassen.
Juli 2011: Das förmliche VOF-Verfahren zur Auswahl geeigneter Planungsbüros wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Oktober 2011: Sondersitzung des Stadtrats zur Hochstraßensanierung und Darlegung erster Überlegungen und Verfahrensschritte.
Sommer 2012: Beauftragung eines Zusammenschlusses von Ingenieurbüros. Den Zuschlag erhält die Bietergemeinschaft Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH aus Frankfurt, SSF Ingenieure AG aus München, KUG Ingenieure GmbH & Co. KG aus Ludwigshafen und Durth Roos Consulting GmbH aus Darmstadt.
Die Ingenieurbüros prüfen: Erneuerung der Hochstraße in bestehender Lage, verschlankte Hochstraße oder teilweise ebenerdige Führung als Stadtstraße.
Winter 2012: Erstes Bürgerforum "City West".
29. April 2013: planerische Darstellung und erste Kostenabschätzung der Varianten im Stadtrat. Die Stadtverwaltung strebt noch intensivere Variantenprüfungen an. Je nach Variante ist mit einer Bauzeit von acht bis zehn Jahren zu rechnen.
13. Mai 2013: Zweites Bürgerforum. In den folgenden Monaten werden weitere und vertiefte Untersuchungen zu den Varianten durchgeführt.
20. Januar 2014: planerische Darstellungen und Untersuchungen zu Kosten, Bauzeiten, Umwelt und Städtebau von vier Varianten im Stadtrat. Diese sind: "Hochstraße neu" als Neuaufbau in bestehender Führung, die "Stadtstraße lang" als längere ebenerdige Straße zwischen Lorientallee und Rheinuferstraße, die "Hochstraße versetzt" als Neuaufbau, leicht südlich verlegt sowie die "Stadtstraße kurz" als kürzere ebenerdige Straße zwischen Lorientallee und Rathaus-Center.
Die Kosten
Die geschätzten Herstellungskosten nach Abschluss der Baumaßnahmen liegen zwischen 270 Millionen Euro (Stadtstraße lang) und 343 Millionen Euro (Hochstraße neu). Die Gesamtbauzeit liegt zwischen 7,75 Jahren (Stadtstraße lang) und 12,25 Jahren (Hochstraße neu).
20. Januar 2014: Drittes Bürgerforum "City West – Raum für neue Stadtideen" im Pfalzbau als Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung unter dem Motto "Ludwigshafen diskutiert" in Anknüpfung an den Stadtumbauprozess "Heute für Morgen".
20. Januar 2014: Freischaltung der Internetplattform zur Bürgerbeteiligung, die unter der Fragestellung steht: Abriss der Hochstraße … und was kommt danach?