Bad Arolsen – Unbekannter bricht in Gaststätte ein und versucht in Arztpraxen einzudringen
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag brach ein Unbekannter in Bad Arolsen in eine Gaststätte ein und versuchte in mehrere Arztpraxen einzudringen. Insgesamt erbeutete der Täter lediglich eine geringe Menge Bargeld und hinterließ einen Gesamtschaden in Höhe von etwa 1.700 Euro. Die Polizei sucht Zeugen.
Bei einer Gaststätte in der Schloßstraße öffnete er gewaltsam eine Tür und konnte so in das Gebäude gelangen. Im Thekenbereich durchsuchte er sämtliche Schubladen. Im Obergeschoss brach er mehrere Spinde auf, die er ebenfalls durchsuchte. Insgesamt entwendete der Täter etwa 50 Euro Bargeld.
In der Varnhagenstraße gelangte der wahrscheinlich selbe Täter in ein Gebäude, in dem sich mehrere Wohnungen und Arztpraxen befinden. Dort versuchte er die Eingangstüren von zwei Arztpraxen aufzuhebeln, was ihm aber nicht gelang.
Ein weiterer Einbruchsversuch scheiterte wahrscheinlich aufgrund der Beobachtungen einer aufmerksamen Zeugin. Gegen 04.00 Uhr konnte sie einen Unbekannten sehen, der auf ein Flachdach in der Bahnhofstraße geklettert war und offensichtlich versuchte, von dort in eine Zahnarztpraxis einzudringen. Die Zeugin informierte die Polizei Bad Arolsen. Sofort eilten mehrere Streifenwagen in die Bahnhofstraße. Der von der Zeugin beobachtete Unbekannte konnte jedoch weder am Tatort noch im Rahmen der anschließenden Fahndungsmaßnahmen angetroffen werden. Auch hier hatte der Täter nichts entwenden können.
Die Polizei ist auf der Suche nach Zeugen. Hinweise bitte an die Polizeistation Bad Arolsen, Tel. 05691-97990.
Bad Arolsen – Betrüger scheitern mit Schockanrufen, Polizei warnt und gibt Tipps
Gestern (10. Februar) kam es in Korbach und Bad Arolsen erneut zu sogenannten Schockanrufen von Betrügern, die sich als Staatsanwälte oder Rechtsanwälte ausgaben und ihre Opfer zu Geldübergaben überreden wollten. In beiden Fällen scheiterten die Betrüger, wobei in einem Fall erst eine aufmerksame Bankmitarbeiterin eine Geldübergabe verhinderte.
In einem Bad Arolser Ortsteil erhielt eine ältere Frau einen Anruf von einer Frau, die sich als Rechtsanwältin vorstellte. Sie schilderte, dass sie die Interessen der Enkeltochter der Frau vertrete. Die Enkeltochter habe einen tragischen Verkehrsunfall verursacht. An einem Fußgängerüberweg habe sie einen 72-jährigen Mann angefahren, der später auf dem Weg in ein Krankenhaus verstorben sei. Die Enkeltochter müsse nun in ein Gefängnis, was nur mit einer Kaution in Höhe von 30.000 bis 40.000 Euro abzuwenden sei. Auf den Einwand der angerufenen Frau, dass sie so viel Geld nicht habe und die Banken schon geschlossen seien, entgegnete die angebliche Rechtsanwältin, dass sie versuchen werde, die Kaution auf 20.000 Euro zu mindern und die Banken donnerstags auch länger aufhaben. Anschließend fragte sie auch noch nach Wertsachen und Schmuck. Die angerufene Frau beendete nun das Telefonat und verständigte ihren Sohn. Dieser erkannte den Betrugsversuch und riet seiner Mutter, zu einer Nachbarin zu gehen und die Polizei zu informieren.
Einen ähnlichen Anruf erhielt eine Frau aus einem Korbacher Stadtteil auf ihrem Mobiltelefon. Anhand der Stimme des Anrufers glaubte die Frau, dass es ihr Sohn sei. Der Anrufer nutzte das aus und berichtete von einem schweren Verkehrsunfall. Er habe einen Mann angefahren, der jetzt gestorben sei. Er selbst müsse psychologisch betreut werden. Der angebliche Sohn übergab nun das Telefon an einen Mann, der sich als „Dr. Bach von der Staatsanwaltschaft Kassel“ vorstellte. Er fragte die Frau nach ihren finanziellen Verhältnissen aus und forderte sie auf, Bargeld in Höhe von 38.000 Euro nach Kassel zu bringen und diese als Kaution für ihren Sohn zu hinterlegen. Der angebliche Staatsanwalt erhöhte diese Forderung im weiteren Gesprächsverlauf. Die Frau wurde nun angewiesen, zu ihrer Bank zu gehen und das Telefonat dabei nicht zu beenden. Da die Frau glaubte, tatsächlich zuvor mit ihrem Sohn gesprochen zu haben, folgte sie den Anweisungen des Betrügers. Als sie Geld abheben wollte und einer Bankmitarbeiterin von dem Anruf erzählte, wurde diese misstrauisch. Auf ihr Anraten begab sich die Frau, immer noch mit dem Betrüger am Telefon, zur Polizeistation Korbach. Erst dort wurde ihr klar, dass sie fast auf die Betrüger hereingefallen wäre.
Die Polizei warnt und gibt folgende Tipps:
Legen Sie sofort auf, wenn es bei einem unerwarteten Anruf ums Geld, Vermögen oder Daten geht. Lassen Sie sich nicht von den Geschichten täuschen. Nur so lässt sich verhindern, Opfer von Betrügern am Telefon zu werden. Egal mit welcher Geschichte die Betrüger agieren oder als was sie sich ausgeben. Alle Geschichten münden in einer Geldforderung.
Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft rufen niemals an, um über tragische Ereignisse, Festnahmen oder ähnliches zu berichten.
Seien Sie wachsam, misstrauisch und besprechen Sie sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung oder die Übergabe des daheim gelagerten Geldes denken.
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen.
Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form und fragen niemals am Telefon nach sensiblen Daten oder finanziellen Verhältnissen.
Rufen Sie zurück. Verwenden Sie dabei aber niemals Rufnummern, die man Ihnen mitteilt oder die sie auf dem Display sehen (die könnten gefälscht sein), sondern immer nur die selbst herausgesuchten Telefonnummern. Wählen Sie bewusst neu, benutzen Sie nicht die Rückruftaste.
Wählen Sie die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei, die Sie im Telefonbuch oder im Internet finden können.
Informieren und warnen Sie ihre älteren Angehörigen, Freunde oder Bekannten über die derzeit wieder aktuellen Anrufe von Betrügern.
Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.