Mannheim – Die Stadt Mannheim ist nun offiziell Standort für den zweiten Intensivtransportbus in Baden-Württemberg. Ministerialdirigent Hermann Schröder, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement im Innenministerium Baden-Württemberg, und Mannheims Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Christian Specht unterzeichneten am Mittwoch auf der Mannheimer Hauptfeuerwache die entsprechende Überlassungserklärung. Das Fahrzeug wurde bereits Ende November 2021 nach Mannheim überführt, um technische Modifikationen durchführen zu können.
„Mit Blick auf die stark steigende Corona-Inzidenz und eine mögliche Überlastung der Krankenhäuser war es uns ein zentrales Anliegen, die Betriebsbereitschaft des Busses möglichst kurzfristig herstellen. Dies ist durch die konstruktiv-vertrauensvolle Zusammenarbeit aller beteiligten Partner gelungen. So haben wir künftig neben unseren Sondereinheiten wie beispielsweise dem Feuerlöschboot, der Taucherstaffel und der Höhenrettung oder unserem Rettungszug im Hauptbahnhof ein weiteres wichtiges Hilfsmittel in Mannheim verortet, mit dem wir bei Schadensereignissen Leben retten können“, so Specht. „Mein Dank gilt dem Innenministerium für dessen Vertrauen in die Kompetenz und Schlagkräftigkeit des notfallmedizinischen Bevölkerungsschutzes der Stadt Mannheim, aber auch den Beteiligten im Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz, die in sehr kurzer Zeit die Einsatzbereitschaft hergestellt haben.“
Der Intensivtransportbus erinnert nur äußerlich an einen Linienbus. Der Platz für den Fahrer ist komplett abgetrennt. Dort, wo normalerweise Fahrgäste sitzen, befinden sich vier Patiententransportliegen. Das Fahrzeug ist eine Art „rollende Intensivstation“ und medizinisch so ausgestattet, dass bis zu vier Intensivpatienten gleichzeitig transportiert werden können.
Eine Alarmierung erfolgt über die Zentrale Koordinierungsstelle für Intensivtransporte Baden-Württemberg. Die Verlegungskapazitäten in der Region sind damit deutlich gesteigert. Unabhängig von dieser Möglichkeit, die vor allem dann zum Tragen kommt, wenn zum Beispiel mehrere beatmete Patienten gleichzeitig in weiter entfernte Kliniken verlegt werden müssen, kann das Fahrzeug auch als Großraum-Rettungstransportwagen genutzt werden, in dem auch behandelt werden kann.
Als alleiniger Vertragspartner ist die Stadt Mannheim dazu verpflichtet, das Fahrzeug jederzeit einsatzbereit vorzuhalten. Betrieben wird der Bus vom Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz. Er steht derzeit auf der Hauptfeuerwache in Mannheim-Neckarau.
Hintergrund:
Das baden-württembergische Innenministerium hat entschieden, das Fahrzeug, das als Sonderressource des medizinischen Bevölkerungsschutzes dient und ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes ist, in Mannheim zu stationieren. Ein baugleiches Fahrzeug ist bereits im Raum Ulm-Heidenheim im Einsatz. Für Kauf und Umbau der beiden Intensivtransportbusse hat das Sozialministerium insgesamt 1,6 Millionen Euro bewilligt. Den überwiegenden Teil der Kosten trägt das Land, der Eigenanteil für die Stadt Mannheim ist auf 10.000 Euro jährlich beschränkt.