Kaiserslautern – Gegen die Bundesligareserve der Rhein-Neckar Löwen enttäuschte der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg auf ganzer Linie.
Bei der 24:40-Heimschlappe vor 350 Zuschauern hielten die Schwarz-Weißen nur in den ersten zehn Minuten mit, danach dominierten die Junglöwen nach Belieben. Bereits zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 12:22 für die Gäste entschieden. Selbst Schadensbegrenzung sollte im zweiten Durchgang nicht mehr gelingen. Nach diesem Offenbarungseid ist das Ziel Aufstiegsrunde endgültig ad acta gelegt. Jetzt gilt es, Charakter zu zeigen und die restlichen drei Spiele der Vorrunde, davon zwei Mal vor eigenem Publikum, seriös zu Ende zu spielen.
Schlangenbildung am Einlass, gut gefüllte Tribünen, Wartezeit am Bierstand. Das gab es schon lange nicht mehr in der Layenberger Sporthalle und zeigt, dass das Interesse an Spitzenhandball in der 3. Liga ungebrochen ist. Dass am Ende die Mehrheit der Zuschauer enttäuscht die Halle verließ, steht auf einem anderen Blatt. Der TuS musste kurzfristig auf den erkrankten Torben Waldgenbach verzichten. Für ihn rückte Marco Holstein in den Kader, der einer der wenigen Lichtblicke an diesem Abend sein sollte. Das Spiel zwischen dem Tabellendritten und dem unangefochtenen Spitzenreiter aus dem Kraichgau begann mit hohem Tempo auf beiden Seiten. Bis zum 5:7 (11.) durch Jan Claussen, der mit sechs Treffern und einer guten Wurfquote überzeugte, gestaltete der TuS die Anfangsphase ausgeglichen. Doch schon zu diesem Zeitpunkt war zu sehen, dass die Gäste mit enormen Selbstvertrauen und extrem zielstrebig agierten. Drei Treffer zum 5:10 (14.) und drei weitere während einer Zeitstrafe gegen Nils Röller ins leere Dansenberger Tor bescherten der Mannschaft von Trainer Michel Abt schon früh einen komfortablen Vorsprung (5:13, 17.). Sichtlich bedient nahm TuS-Interimscoach Marco Sliwa nach 17 Minuten bereits die zweite Auszeit. Doch seine Mannschaft konnte den Schalter nicht mehr umlegen und lag bereits zur Halbzeit hoffnungslos, ob der Dominanz der Gäste, mit 12:22 im Hintertreffen.
Und das Schaulaufen des designierten Staffelmeisters ging auch im zweiten Durchgang weiter. Zwar gestaltete der TuS die Partie in der ersten Viertelstunde etwas offener, ohne jedoch den Rückstand verkürzen zu können. Nach dem 20:30 (48.) durch Marco Holstein, der eine beherzte Angriffsleistung zeigte, insgesamt vier Mal traf und in der Abwehr aufmerksam, mehrere Kreisanspiele vereitelte, zog der Spitzenreiter gnadenlos über 21:35 (54.) zum 24:40-Endstand davon. Fast alle Spieler trugen sich in der Torschützenliste ein und zeigten, dass sie nicht nur bestens ausgebildete Einzelspieler sind, sondern auch als Mannschaft funktionieren.
Junglöwen-Trainer Michel Abt sprach im Interview von der besten Saisonleistung seiner Mannschaft, während TuS-Coach Marco Sliwa geknickte Spieler in der Kabine sah, aber auch kritische Worte an sein Team richtete und eine Reaktion in den restlichen drei Vorrundenspielen forderte.
Zu den Interviews auf unserem YouTube-Kanal: https://youtu.be/8Po3NenP5dI
TuS 04 KL-Dansenberg
Henning Huber und Martin Jovanovski (im Tor), Steffen Kiefer (3), Theodoros Megalooikonomou, Felix Dettinger (3), Timo Holstein, Marco Holstein (4), Nuno Rebelo (1), Jan Claussen (6), Sebastian Bösing, Robin Egelhof, Nils Röller (1), Fabian Serwinski (2/1), Julius Rose (4). – Trainer: Marco Sliwa.
Rhein-Neckar Löwen 2
Niklas Gierse und Mats Gruppe (im Tor), Maximilian Trost (6), Robert Krass (2), Elias Scholtes (8), Leon Bolius (2), Sebastian Trost (4), Robert Timmermeister (1), Matthis Blum (9/6), Lukas Wichmann (2), Niklas Michalski (2), David Ganshorn, Veit Schlafmann (2), Maximilian Kessler (2). – Trainer: Michel Abt
Schiedsrichter: Tobias Marx/Falko Pühler (Leichlingen/Nümbrecht)
Zuschauer: 350
Siebenmeter: 1/1 : 6/6
Zeitstrafen: 2 : 1
Der Spielfilm: 2:1, 4:5, 5:13, 10:21, 12:22 (Halbzeit), 15:24, 20:30, 21:35, 24:40