Mannheim – Wer eine kranke Niere oder Leber hat, der muss häufig Blut- und Urinproben abgeben und mitunter lange Wartezeiten und schmerzhafte Untersuchungen in Kauf nehmen. Das „Schlaue Pflaster“, das von einem Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Norbert Gretz entwickelt wurde, soll die Messung und Überwachung der Organfunktionen spürbar erleichtern.
Bei einem Vortrag am 25. Februar um 18.00 Uhr im TECHNOSEUM erläutert der Wissenschaftler die Funktionsweise dieses neuartigen Messgerätes, das sich zurzeit noch in der Erprobungsphase befindet. Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung „Herzblut – Geschichte und Zukunft der Medizintechnik“ statt, die noch bis zum 7. Juni im TECHNOSEUM zu sehen ist. Unter den 700 Exponaten in der Ausstellung befindet sich auch ein Prototyp des „Schlauen Pflasters“.
Das Gerät verfügt über einen Sensor, der wie ein Pflaster auf die Haut geklebt wird und direkt durch sie hindurch die Konzentration einer bestimmten Substanz im Blut ermittelt, die zuvor injiziert wurde. Der Arzt erhält auf diese Weise ebenso aktuelle wie genaue Informationen zur Funktionsweise von Organen und der Gesundheit seines Patienten. Auch Diabetiker können so ihren Blutzucker messen, ohne dass sie sich dafür eigens eine Blutprobe entnehmen müssen. Gretz, der Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Medizinische Forschung in Mannheim ist, zeigt bei seinem Vortrag im Museum auch weitere mögliche Einsatzgebiete dieser Innovation auf: In Kleidungsstücke eingenähte Sensoren zum Beispiel könnten eines Tages Körperfunktionen messen und etwaige Unregelmäßigkeiten melden – vergleichbar einer Smartwatch für das eigene Wohlergehen.
Weitere Informationen gibt es unter www.technoseum.de.