Kaiserslautern – Mit 39:27 (22:18) hat die 2. Mannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg ihr Auswärtsspiel bei der HSG Rhein-Nahe Bingen verloren, bleibt aber dank der Niederlagen der Verfolger Illtal und Saulheim weiterhin auf dem 4. Tabellenplatz der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.
Auch wenn das Spiel bis zur 20. Minute (16:15) offen war, hatte man nicht das Gefühl, dass die junge Dansenberger Mannschaft daran glaubte, bei der HSG Rhein-Nahe Bingen etwas mitnehmen zu können. Dazu fehlte der Biss, die Leidenschaft und die Emotionalität, die es braucht, um auch ohne den ein oder anderen Leistungsträger beim Tabellensiebten der ORPS zu bestehen. Dabei fing es gut an, für das ohne Goalgetter Timo Holstein, Regisseur Alexey Wetz, Kapitän Patrick Schulze und Torhüter Markus Seitz angetretene Perspektivteam. Schöne Kreisanspiele durch Marco Holstein zu Niklas Jung sorgten für eine schnelle 1:3-Führung (4.). Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine muntere Partie, die eher an ein Freundschaftsspiel erinnerte, denn beide Teams legten keinen sonderlich großen Wert auf Abwehrarbeit. Die Gastgeber, die aufgrund von fünf Siegen in Folge nur so vor Selbstbewusstsein strotzten, übernahmen mehr und mehr die Kontrolle und bauten in der Schlussphase des ersten Durchgangs ihre Führung aus. Beim TuS machte sich mehr und mehr das Fehlen der Routiniers wetz und Schulze bemerkbar. So lag die Hauptlast bei Marco Holstein, der durch eine hartnäckige Kapselverletzung am Daumen der Wurfhand allerdings nicht wie gewohnt auftrumpfen konnte. So ging es mit einer verdienten 22:18-Führung für die HSG in die Halbzeitpause.
Obwohl das Trainerteam Sebastian Wächter und Sebastian Benkel in der Kabinenansprache darauf drängte, mehr Aggressivität im Defensivverhalten zu zeigen, änderte sich auch in der zweiten Spielhälfte nicht viel. Die Binger Angreifer durften zumeist ohne groß belästigt zu werden, zum Torwurf ansetzen. Allerdings ließ nun auch beim Team von HSG-Coach Marcus Herberg die Konzentration nach mit der Folge, dass die Torausbeute nicht mehr so üppig ausfiel wie im ersten Durchgang und sich ihr Vorsprung bei für den TuS erträglichen fünf bis acht Toren einpendelte. Über 26:22 (38.) und 33:26 (51.) hieß es am Ende leistungsgerecht 37:29.
Erfreulich auf Dansenberger Seite, dass die Youngster Ben Kölsch und Tobias Kurz ihre Einsatzzeiten nutzten, um weiter auf sich aufmerksam zu machen, auch wenn Kurz nach einer fragwürdigen dritten Zeitstrafe (42.) in der Schlussphase zum Zuschauen verdammt war. Jan Simgen, auch erst 20 Jahre alt, machte seine Sache auf der Spielmacherposition sehr ordentlich und Kreisläufer Niklas Jung zeigte nachdrücklich, dass er bei adäquaten Anspielen, einer der Besten seines Faches in der Oberliga ist.
Am kommenden Sonntag (13.03.2022) steht nun das Nachbarschaftsduell gegen den TV Homburg auf dem Programm. Nicht nur, dass der Tabellenvierte gegen den Zweiten spielt, verleiht der Partie das Prädikat Spitzenspiel, auch weil mit TVH-Trainer Steffen Ecker ein guter Bekannter nach Dansenberg zurückkehrt. Bis dahin sollte sich auch das TuS-Lazarett gelichtet haben, so dass die hoffentlich in großer Zahl anwesenden TuS-Fans eine spannende Partie sehen werden.
HSG Rhein-Nahe Bingen
Niklas Weißbrod und Aaron Magin (im Tor), Mehmet Süngü (2), Lorenzo Lang (2), Johannes Sturm (3), Tobias Weiler (3), Henrik Walb (8), Abdelaziz Helaoui (8/4), Luca Hochstetter (4), Sebastian Diehl (6), Lukas Schneider (1), Julius Michel, Florian Juli, Janik Adenau. – Trainer: Marcus Herberg.
TuS 04 KL-Dansenberg 2
Benedict Haubeil und Norman Becker (im Tor), Max Dettinger, Henry Hofmann (1), Sebastian Benkel (2), Tobias Wächter, Marco Holstein (5), Pascal Theuer (3), Niklas Jung (8/4), Ben Kölsch (2/1), Philipp Becker, Frederik Bohm, Jan Simgen (5), Tobias Kurz (3). – Trainer: Sebastian Wächter.
Schiedsrichter: Rene Vasek/Carsten Esdar (HSG Hunsrück)
Zuschauer: 150
Siebenmeter: 4/4 : 5/6
Zeitstrafen: 3 : 5
Rote Karte: Tobias Kurz (TuS, 42., 3. Zeitstrafe)
Der Spielfilm: 2:4, 6:7, 11:11, 16:15, 22:18 (Halbzeit), 26:22, 33:24, 34:27, 37:29