Sinsheim – Drittes Spitzenspiel, dritte Niederlage: Am 17. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga musste sich die TSG dem VfL Wolfsburg mit 0:3 (0:3) geschlagen geben. Im AOK Stadion zeigten sich die Hoffenheimerinnen dabei einmal mehr zu nachlässig beim Verteidigen, Felicitas Rauch traf zur Führung (9.), die Lena Lattwein mit einem Doppelpack ausbaute (18., 32.). Nach der Pause spielte die Mannschaft von Chef-Trainer Gabor Gallai zwar deutlich besser auf, belohnte sich für ihre gute Spielanlage aber nicht, sodass es am Ende bei dem zu deutlichen Ergebnis blieb.
Taktik und Personal:
In der Hinrunde fügte die TSG dem VfL Wolfsburg seine bis dato einzige Saisonniederlage zu und trotz Personalengpass betonte Chef-Trainer Gabor Gallai vor dem Rückspiel im AOK Stadion: „Wir wollen unserem Gegner wieder Paroli bieten!“ Im dritten Spitzenspiel in Folge – gegen Frankfurt und München hatten die Hoffenheimerinnen Niederlagen kassiert – stellte der Hoffenheimer Coach seine Anfangsformation im Vergleich zum Bayern-Duell auf drei Positionen um. Für Jana Feldkamp rückte Celina Degen in die Innenverteidigung, Jule Brand und Sarai Linder begannen im Mittelfeld für Gia Corley und Isabella Hartig. Taktisch agierte die TSG mit Ball im 4-2-2, arbeitete gegen den Ball aber im 5-3-2.
Die ersten Minuten im AOK Stadion gehörten der TSG, die direkt mutig nach vorne spielte. Doch die ersten guten Aktionen blieben ohne Abschlüsse und schließlich fand auch der VfL Wolfsburg ins Spiel. Die Gastgeberinnen nahmen vor heimischer Kulisse das Zepter in die Hand und spielten sich immer wieder gut nach vorne. Nach neun Minuten nutzten die Wölfinnen ihre Druckphase auch zur Führung, eine Hereingabe von Kathrin Hendrich drückte Felicitas Rauch zum 1:0 über die Linie. Der Gegentreffer tat der TSG sichtlich weh, Wolfsburg setzte in Folge immer wieder Akzente in der Offensive, während die Hoffenheimerinnen nur selten gefährlich wurden. Den Schwung der Gastgeberinnen befeuerte die Gallai-Elf dann auch ein ums andere Mal mit haarsträubenden Fehlern im Spielaufbau. Einer führte schließlich zum 2:0 für Wolfsburg (18.). Noch dicker kam es für die TSG nach einer guten halben Stunde: Das inkonsequente Verteidigen der Hoffenheimerinnen bestrafte der VfL mit dem 0:3 (32.). Im Anschluss kam die TSG zwar wieder etwas besser in die Partie und schnupperte am Anschlusstreffer, doch mit dem deutlichen Rückstand ging es in die Pause.
In den zweiten Durchgang startete die TSG, wie schon in der Vorwoche gegen Bayern, mit deutlich mehr Aggressivität. Während sich die Partie in der ersten Halbzeit noch weitestgehend in der Hälfte der Gallai-Elf abgespielt hatte, verlagerte sich das Spielgeschehen nun mehr und mehr vor das Tor der Wölfinnen. Für den VfL ergaben sich so auf der Gegenseite zwar immer wieder gute Umschaltsituationen, diese nutzten die Gastgeberinnen aber nicht.
Die Hoffenheimerinnen kämpften trotz Drei-Tore-Rückstand tapfer um den Anschlusstreffer, der VfL Wolfsburg überließ seinen Gästen nun das Kommando. Die TSG holte sich viele zweite Bälle und ging bissig in die Zweikämpfe, das Spiel der Wölfinnen wurde hingegen immer unpräziser. So kamen die Hoffenheimerinnen schließlich auch zu guten Chancen, so scheiterte Judith Steinert mit ihrem Schuss knapp (69.), Chantal Hagel zielte etwas zu hoch (77.). „Das 0:3 zur Halbzeit ging noch in Ordnung, weil wir uns wieder drei ärgerliche Gegentreffer gefangen haben, das wollten wir eigentlich besser weg verteidigen“, so Chef-Trainer Gabor Gallai, dessen Team sich bis zum Schlusspfiff nicht mehr für ihre gute Spielanlage belohnte.
„Im zweiten Durchgang haben wir dann nochmal ein anderes Gesicht gezeigt, aber haben es leider verpasst, den Anschlusstreffer zu machen. Am Ende ist das Ergebnis deshalb leider auch zu deutlich.“
Der Spielfilm:
1. Minute: Puh, Glück gehabt! Martina Tufekovic wird im Spielaufbau in vollem Tempo von Tabea Waßmuth angelaufen, die Ex-Hoffenheimerin kann den Schuss der TSG-Schlussfrau blocken. Der Ball trudelt durch den Strafraum und Tufekovic kann die Kugel abfangen.
9. Minute: Tor für Wolfsburg. Die TSG bekommt den Ball nicht richtig aus der Gefahrenzone geklärt und Kathrin Hendrich schlägt das Leder aus dem Halbfeld unbedrängt in den Strafraum. Waßmuth verpasst die Hereingabe am Fünfmeterraum noch knapp, am langen Pfosten läuft aber Felicitas Rauch freistehend ein und vollendet die Offensivaktion aus spitzem Winkel mit einem Schuss unter die Latte.
12. Minute: Fast das 0:2! Jill Roord stürmt mit viel Tempo durchs Mittelfeld, am Ende landet der Ball im Strafraum bei Tabea Waßmuth, die es mit einem Flachschuss aufs lange Eck probiert. Tufekovic reagiert stark und lenkt das Leder um den Pfosten.
18. Minute: 0:2: Die Wölfinnen treffen erneut. Jule Brand verspringt im Spielaufbau der Ball und Lena Lattwein zieht aus 18 Metern direkt ab. Der Schuss senkt sich über die in der Vorwärtsbewegung nach vorne gerückte Tufekovic hinweg in die Maschen.
22. Minute: Wieder Glück für die TSG! Erneut schaltet Wolfsburg nach einem Fehler im Aufbauspiel schnell um, der Abschluss von Roord aus aussichtsreicher Position bereitet Tufekovic aber keine Probleme.
32. Minute: Und es steht 0:3. Svenja Huth ist auf der linken Seite nicht aufzuhalten, Michaela Specht und Celina Degen rauschen am scharfen Querpass der Nationalspielerin vorbei und Lena Lattwein muss den Ball am langen Pfosten nur noch über die Linie drücken.
40. Minute: Die Chance zum Anschlusstreffer! Katharina Naschenweng steckt aus dem Zentrum durch zu Nicole Billa, die aus spitzem Winkel an Almuth Schult scheitert. Den Abpraller legt Billa nochmal quer, der Abschluss von Tine De Caigny wird geblockt.
50. Minute: Die TSG startet deutlich druckvoller! Eine Flanke von Katharina Naschenweng kann Almuth Schult nicht festhalten, Tine De Caigny wartet im Strafraum beim Abschluss aber zu lange, sodass dieser in letzter Sekunde noch geblockt wird.
69. Minute: Die TSG gibt sich nicht auf! Michaela Specht erobert im Zentrum stark den Ball und bedient Judith Steinert, deren Schuss aus halbrechter Position knapp am langen Pfosten vorbeistreicht.
77. Minute: Das muss der Anschlusstreffer sein! Nach einem Einwurf auf der linken Seite landet der Ball über Jule Brand bei Franziska Harsch, die im Strafraum nochmal ablegt. Aus elf Metern schiebt Chantal Hagel das Leder über das Tor.