Rheinland-Pfalz: Landesgartenschau 2027 in Neustadt an der Weinstraße

Mainz – Neustadt an der Weinstraße wird Ausrichter der nächsten rheinland-pfälzischen Landesgartenschau im Jahr 2027. Das haben Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt nach dem heutigen Beschluss des Ministerrats bekannt gegeben.

„Wir freuen uns auf die Landesgartenschau 2027 in Neustadt an der Weinstraße. Und wir sind ebenso begeistert von den weiteren fünf Bewerbern. Alle haben zukunftsweisende Ideen für ihre Städte oder Regionen vorgelegt. Die Entscheidung ist dem Ministerrat nicht leichtgefallen“, sagten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer ergänzte: „Dass sich dieses Mal so viele rheinland-pfälzische Kommunen aus ganz unterschiedlichen Regionen unseres Landes mit jeweils ganz unterschiedlichen Voraussetzungen, Schwerpunkten und Konzepten beworben haben, zeigt die große Vielfalt wunderbarer Gegenden in unserem Bundesland. Alle Konzepte wurden vom Bewertungsbeirat als grundsätzlich geeignet eingestuft. Das ist ein tolles Zeichen, wie sehr sich die Städte engagieren, um Nachhaltigkeit und Infrastruktur zu verbessern, den ökologischen Ausbau voranzubringen und den Lebensraum für die Menschen weiterentwickeln zu wollen.“

„Wir gratulieren Neustadt an der Weinstraße ganz herzlich.“

Das Bewerbungskonzept von Neustadt/Weinstraße legt einen Schwerpunkt auf die Grün- und Aufenthaltsaufwertung. Die Gartenschau soll eine ökologische Aufwertung der Naturräume bei gleichzeitiger Schaffung sozialer Angebote durch Freizeit- und Naherholungsbereiche für unterstützungsbedürftige Stadtteile herbeiführen. Mit dem Leitbild „Sprung ins Grüne“ soll ein neuer, grüner Naherholungsort mit vielen Freizeitaktivitäten entstehen. Mittelpunkt des Areals ist der rekultivierte Deponieberg, von dem sich eine neue 360-Grad-Perspektive über das Landesgartenschaugelände, dem Stadtgebiet bis zum Haardtrand und die Rheinebene eröffnet.

Wirtschaftsministerin Schmitt ergänzte: „Auch die fünf übrigen Bewerber-Kommunen haben überzeugende Konzepte eingereicht. Die kreativen Ansätze zur Stärkung der jeweiligen Zentren, zur Steigerung der Attraktivität und der Aufenthaltsqualität sowie zur Verbesserung der Infrastruktur sind ebenfalls große Chancen, auch der Wirtschaft in diesen Regionen mehr Dynamik zu verleihen. Daran werden wir als Landesregierung selbstverständlich auch mit den fünf übrigen Bewerbern weiter gemeinsam arbeiten.“

„Es gibt heute also eigentlich nur Gewinner – aber natürlich nur eine Ausrichterkommune 2027: Herzlichen Glückwunsch nach Neustadt an der Weinstraße – auch im Namen der gesamten Landesregierung!“, so Dreyer und Schmitt.

Der Ministerrat hat die beteiligten Ministerien (Wirtschaft, Innen, Klimaschutz und Finanzen) sowie die Stadt Neustadt an der Weinstraße nun beauftragt, ein tragfähiges Finanzierungskonzept zu erstellen und im Herbst 2022 vorzulegen.

Die Landesregierung verfolgt mit dem Projekt „Landesgartenschau“ das Ziel, eine nachhaltige Entwicklung von Kommunen zu initiieren und damit dauerhafte Impulse für Wirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung, Verkehrsinfrastruktur, Grünflächen- und Freiraumkonzepte sowie für den Tourismus zu geben. Städte und Regionen sollen aufgewertet, damit Arbeitsplätze geschaffen und gesichert sowie die Lebens- und Wohnqualität der Bürger und Bürgerinnen verbessert werden.

„Unsere Landesgartenschauen sind ein hervorragendes Instrument zur Attraktivitätssteigerung der Innenstädte und liefern als Best-Practice-Beispiele auch wichtige Impulse für unser Schwerpunktthema ‚Innenstädte der Zukunft‘ innerhalb der Landesregierung. Allein über die Bewerbungskonzepte konnten die Kommunen schon wichtige Impulse für zukunftsfähige Innenstädte in Rheinland-Pfalz setzen“, betonte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.

Die Bewerberkonzepte sind damit eine gute Grundlage für die Kommunen, um die enthaltenen Ideen und Vorhaben weiter zu verfolgen. Die Landesregierung mit ihren unterschiedlichen Ressorts ist dabei ein enger Partner der Kommunen.


Hintergrund:

Das Bewerbungsverfahren zur LGS 2027 startete im Januar 2020 und endete am 15. Oktober 2021. Sechs Bewerber, die Städte Bitburg, Bendorf, Neustadt/Weinstraße, Speyer und Mainz sowie die Region Mittelmosel, hatten Bewerbungen eingereicht. Im November 2021 fanden sodann die Bereisungen der Bewerberkommunen durch den LGS-Bewertungsbeirat unter Leitung von Staatssekretär Andy Becht statt.

Der Bewertungsbeirat besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von dreizehn verschiedenen Institutionen und Organisationen (aus Bereichen wie Garten-, Landschafts-, Sportplatzbau, Forst, Waldökologie, Klimawandel, Architektur, Stadtplanung, Gemeinden/Städte, Tourismus, Umwelt und Naturschutz, Belange behinderter Menschen, Energie, Belange Kinder/Jugendliche) sowie den Fachreferentinnen und -referenten der beteiligten Ministerien (MWVLW, MdI, FM, MKUEM).

Aufgabe des Bewertungsbeirates war, die Machbarkeitsstudien mit unterschiedlicher fachlicher Expertise auf ihre Eignung und Realisierbarkeit als LGS-Konzept sowie auf die Umsetzung der vorgegebenen Bewerbungsleitlinien hin zu prüfen. Themen wie Städtebau, umweltfreundliche Mobilität, Inklusion, Bürgerbeteiligung, Klimaschutz und Tourismus spielten dabei eine Rolle.

Die vielfältige Zusammenstellung des Bewertungsbeirates durch kommunale Gremien, Verbände, Vereine, Beratungsstellen und Beiräte des Landes garantiert ein fundiertes Meinungsbild sowie eine umfangreiche fachliche Bewertung der Bewerbungen.


Information der Stadtverwaltung Neustadt:

Das Orga-Team auf dem zukünftigen Gelände der Landesgartenschau der Stadtverwaltung Neustadt, von links: Christian Blarr, Frank Stradinger, Silke Hauenstein, Bernhard Adams (Baudezernent), Martina Annawald (Stellv. Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung), Marc Weigel (Oberbürgermeister), Michael Fuhrer (Abteilungsleiter Grünflächen) und Friedrich Fischer. (Foto: Stadtverwaltung Neustadt)
Das Orga-Team auf dem zukünftigen Gelände der Landesgartenschau der Stadtverwaltung Neustadt, von links: Christian Blarr, Frank Stradinger, Silke Hauenstein, Bernhard Adams (Baudezernent), Martina Annawald (Stellv. Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung), Marc Weigel (Oberbürgermeister), Michael Fuhrer (Abteilungsleiter Grünflächen) und Friedrich Fischer. (Foto: Stadtverwaltung Neustadt)

Das Land hat entschieden, von den sechs Bewerberkommunen erhält Neustadt an der Weinstraße den Zuschlag für die Landesgartenschau 2027.

„Wir haben es geschafft und die Freude ist riesig! Das großartige Engagement unseres Projektteams, quer durch die Verwaltung, vieler Unterstützerinnen und Unterstützer auf allen Ebenen und auch das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, das uns auf dem langen Weg durch die Bewerbungsphase begleitet hat, haben Früchte getragen. Die LGS bietet uns städtebaulich hervorragende Entwicklungschancen und wird Neustadt einen weiteren Schub geben“, so Oberbürgermeister Marc Weigel. Hochmotiviert und voller Vorfreude werden wir nun an der Umsetzung des Landesgartenschau-Konzeptes arbeiten!“

Der Antrag zur Bewerbung für die Landesgartenschau wurde bereits im Oktober 2021 gestellt. Schon Monate zuvor war im Stadtrat der Grundsatzbeschluss gefallen. Grundgedanke ist die Ausbildung eines Fußweg-, Radweg- und Grünzugsystems entlang von Floß- und Speyerbach. Hierdurch sollen nicht nur benachbarte Quartiere bereichert werden, sondern auch die Stadtökologie insgesamt gestärkt und die Innenstadt mit dem S-Bahn-Haltepunkt Böbig, dem dortigen Schulzentrum und dem Naherholungsgebiet Ordenswald verknüpft werden.

Viele Bereiche der Verwaltung waren von Anfang an in dieses Querschnitts-Thema der Stadtentwicklung involviert und schnell wurde klar, dass ein solches Projekt nur gemeinsam gestemmt werden kann. Ein Planungskreis aus Mitarbeitenden der Bereiche Stadtentwicklung, Bauwesen, Wasser- und Naturschutz, Stadtmarketing und Tourismus sowie externe Partnerinnen und Partner erarbeiteten gemeinsam die fachlichen Grundlagen, arbeiteten zusammen die Bewerbung aus, planten und begleiteten den umfangreichen Beteiligungsprozess.

Zu Beginn noch in Präsenzform, wenig später pandemiebedingt in Form von Videokonferenzen, nahm die Bürgerbeteiligung großen Raum ein. Bei den sogenannten Bar-Camps waren die Meinungen der Erwachsenen, besonders aber auch von Jugendlichen und Kindern gefragt. Die Plattform bot die Möglichkeit, sich aktiv am Bewerbungsprozess zu beteiligen, Ideen einzubringen und gemeinsam über Vorschläge zu diskutieren. Kinder konnten in einem Kreativwettbewerb ihre Ideen malen, basteln oder bauen. Wünsche und Vorstellungen konnten zusätzlich im Rahmen eines Postkartenwettbewerbs direkt an Oberbürgermeister Marc Weigel gerichtet werden. Über Planungsfortschritte und Entwicklungen konnten sich Interessierte über die Projektwebseite der Stadt informieren. (lgs.neustadt.eu)

Auch seitens der städtischen Gremien wurde das Vorhaben unterstützt und spätestens nach der einstimmigen Zustimmung des Neustadter Stadtrates konnten die Verantwortlichen sagen: „Wir wagen den Sprung ins Grüne!“

Die Vielzahl an konstruktiven Vorschlägen begeisterten nicht nur die Verantwortlichen. Auch eine Fachdelegation aus Mainz zeigte sich bei einem Besuch im November 2021 beeindruckt von den Plänen und dem Potenzial der Stadt.

Das Landesgartenschau-Konzept sowie die erarbeite Bewerbungsbroschüre wurden dann Anfang März 2022 von Oberbürgermeister Marc Weigel und Baudezernent Bernhard Adams bei einer Pressekonferenz im Mainzer Landtag vorgestellt.

Nun ist der Wunsch in Erfüllung gegangen. Das Ergebnis hat gezeigt, dass sich die Arbeit der vergangenen Jahre gelohnt hat.

Nun machen wir uns hoch motiviert an die nächsten Aufgaben: Für die Durchführung der Landesgartenschau wird gemeinsam mit dem Land eine Projektgesellschaft gegründet. Hierfür gilt es, die richtigen Personen als Treiber der weiteren Umsetzung zu gewinnen. Die vielen Ideen aus der Machbarkeitsstudie sind Grundlage für einen landschaftsarchitektonischen Realisierungswettbewerb, der bis Ende des Jahres die Planung konkretisieren wird. Auf dieser Grundlagen erfolgen dann die weiteren Umsetzungsschritte. Weitere Initiativen zur Einbindung von Sponsoren, Unterstützern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern werden ebenfalls entwickelt werden.

Die Stadt Neustadt an der Weinstraße sowie alle Beteiligten bedanken sich bei allen, die den Bewerbungsprozess aktiv begleitet und mitgefiebert haben. Wir freuen uns, die Ideen vor Ort gemeinsam Realität werden zulassen. Jetzt kann die Landesgartenschau 2027 kommen!


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