Kaiserslautern – Das Fischsterben im Gelterswoog im April hatte erneut für Aufsehen an dem Gewässer gesorgt. Was die konkrete Ursache dafür war, ist nicht ganz eindeutig.
Alle Hinweise verstärken die Annahme, dass es bei den gut 140 gefunden, toten Fischen – hauptsächlich Brassen – aufgrund der hohen Frühjahrstemperaturen zu einem vorzeitigen Beginn des Balzgeschäftes und Ablaichen im Schilfgürtel gekommen war. Dadurch sinkt in dem seichten Gewässerbereich der Sauerstoffgehalt lokal ab und war möglicherweise die Ursache für den Tod der Tiere. Für diese Hypothese spricht auch, dass ausschließlich ältere, geschlechtsreife Brassen und keine anderen Tierarten in größerer Anzahl verendet sind.
So etwas gab es in der Vergangenheit bereits. Das ist zwar ungewöhnlich aber nicht gänzlich unbekannt. Die verendeten Tiere hatte die Feuerwehr mithilfe einiger Mitarbeitenden des Arbeits- und sozialpädagogischen Zentrums (ASZ) eingesammelt. Es sind in den letzten Tagen keine weiteren tote Fische mehr aufgetreten. Die an verschiedenen Stellen im Gewässer und den Uferzonen entnommenen Wasserproben belegen klar und deutlich, dass das Gewässer weder gekippt noch sonst irgendwie verunreinigt wurde. Sowohl die Wasserqualität als auch der gemessene Sauerstoffgehalt sind einwandfrei.
Mit beginnender Badesaison – das Strandbad öffnet seine Pforten nach Auskunft der Pächter am 13. Mai – finden weiterhin die routinemäßigen Untersuchungen der Gewässerqualität durch das Gesundheitsamt sowie das Landesamt für Umwelt statt.
„Es besteht also keinerlei Sorge. Der Gelterwoog ist und bleibt ein beliebtes Ausflugsziel. Der niedrige Wasserspiegel ist immer noch ein großes Thema, ist aber nach aktuellem Kenntnistand nicht ursächlich für die verendeten Fische. Wir stehen selbstverständlich weiterhin mit allen wichtigen Behörden und Einrichtungen in engstem Kontakt“,
so Umweltdezernent Peter Kiefer.
Immer wieder wird darüber diskutiert, ob man dem Gelterswoog nicht einfach künstlich frisches Wasser zuführen könnte. Eine Idee, die derzeit geprüft wird. Was eine mögliche Wasserzufuhr aus dem nahe gelegenen Tiefenbrunnen Schäckersdell angelangt, muss zunächst das neue Grundwasserbewirtschaftungskonzept abgewartet werden. Dieses wird klar belegen, welche Ressourcen für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung gegeben sind. In diesem Zusammenhang wird auch geklärt, ob ausreichend Grundwasser für eine künstliche Wasserzufuhr zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, kann in einem nächsten Schritt über die Entnahme von Wasser zum Befüllen des Gelterswoog überhaupt nachgedacht werden. Überlegungen, Wasser via Leitungen aus dem nahgelegenen Umfeld umzuleiten, stehen ebenfalls auf dem Prüfstand.
„Das sind weitereichende Entscheidungen, in die viele Entscheidungsträger mit eingebunden werden müssen. Für eine sorgfältige Überprüfung benötigt es entsprechend Zeit“,
verdeutlicht Kiefer die Situation und zeigt Verständnis, dass das der Bevölkerung viel Geduld abverlangt.