Es gibt viele Menschen, die gelegentlich unter einem trägen Darm leiden. Meistens handelt es sich bei Verstopfung um ein vorübergehendes Symptom, das von alleine nach wenigen Tagen wieder verschwindet. In einigen Fällen kann jedoch eine ernsthafte Erkrankung hinter den Symptomen stecken. Daher sollten Betroffene die sogenannte „3-Tage-Regel” ernst nehmen und bei anhaltenden Beschwerden ärztliche Hilfe beanspruchen.
Ursachen einer Verstopfung
Die Ursachen, die zu einer Verstopfung führen, sind vielfältig. Häufig sorgt eine falsche Ernährungsweise dafür, dass der Darm streikt. Dies ist etwa dann der Fall, wenn Betroffene zu wenig Ballaststoffe essen oder zu wenig Flüssigkeit aufnehmen. Menschen, die sich wenig bewegen und beispielsweise den ganzen Tag sitzend oder liegend verbringen, sind ebenfalls anfälliger für eine Verstopfung. Denn diese Tätigkeiten verlangsamen den Darm, während Bewegungen Darmträgheit entgegenwirken. Mitunter stecken auch beruflicher oder privater Stress hinter den Beschwerden.
Manchmal können zudem Medikamente wie Abführmittel, Schmerzmittel oder Blutdrucksenker die Verstopfungen auslösen. Eine weitere Ursache für einen verlangsamten Darm sind Krankheiten. Muskel- oder neurologische Erkrankungen, aber auch Krebs, Depressionen oder Schilddrüsenfunktionsstörungen können zu Verstopfung führen. Erschwerend für den Stuhl wirken zudem bestimmte Darmkrankheiten wie das Reizdarmsyndrom, entzündete Ausstülpungen (Divertikel) oder auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn sowie Colitis Ulcerosa.
Wie sich eine Verstopfung äußert
Eine Verstopfung, die in der Medizin als Obstipation bezeichnet wird, tritt als vorübergehendes Symptom bei vielen Menschen auf. Sie äußert sich durch einen trägen Darm, der eine seltene und/oder erschwerte Stuhlentleerung verursacht. Gleichzeitig kann eine Verstopfung mit weiteren Symptomen einhergehen. Typisch sind ein harter Stuhlgang, bei dem Betroffene stark pressen müssen, um sich zu entleeren. Oftmals fühlen sich Patient*innen, die an akuter oder chronischer Verstopfung leiden, zudem aufgebläht. Bauchschmerzen und Blähungen zeigen sich bei einer Verstopfung ebenso. Von einer Verstopfung sprechen Ärzte immer dann, wenn Betroffene weniger als dreimal wöchentlich Stuhlgang haben. Alle anderen Stuhlgänge, auch dann, wenn sie „nur” dreimal wöchentlich auftreten, werden im medizinischen Sinne als normal betrachtet.
Die 3-Tage-Regel: Was besagt sie?
Die 3-Tage-Regel bei Verstopfungen besagt, dass sich Betroffene innerhalb dieses Zeitraums keine großen Sorgen machen müssen. Denn dieses Intervall liegt durchaus im Bereich des Normalen, sodass zunächst keine weiterführenden Untersuchungen erforderlich sind. Hier hilft es, sich zunächst in Geduld zu üben und die Darmtätigkeit mit den „richtigen” Nahrungsmitteln oder eventuell mit Abführmitteln anzuregen.
Verstopfung behandeln: Wann zum Arzt gehen?
Für den Fall, dass die Verstopfung auch abseits der „3-Tage-Regel” anhält und nicht von allein verschwindet, sollten Betroffene nach rund 5 bis 7 Tagen zum Arzt gehen. Eine zeitnahe Untersuchung ist immer angebracht, sobald weitere starke Beschwerden wie krampfartige Bauchschmerzen, ein gespannter Bauch, Erbrechen, Übelkeit oder auch Blut im Stuhl auftauchen. Diese Anzeichen weisen auf eine Darmentzündung oder einen Darmverschluss hin, der als Notfall im Krankenhaus behandelt werden muss.
Im Zweifelsfall gilt: Lieber einmal mehr zum Arzt, als zu wenig. Wer wiederkehrend erhärteten Stuhlgang an sich feststellt, sollte in jedem Fall auf weitergehende Untersuchungen bestehen. Bei anhaltender Darmträgheit wird der Arzt verschiedene Untersuchungen vornehmen. Neben einer körperlichen Untersuchung, bei dem der Mediziner den Bauch und den Darm auf Geräusche abhört, kann auch eine rektale Untersuchung erfolgen. Oftmals werden weitere Analysen durchgeführt. Bei einer Blutuntersuchung prüft der Arzt, ob Entzündungen oder Infektionen vorliegen. Mitunter sind auch Röntgenaufnahmen oder ein CT erforderlich, um zu prüfen, an welchen Stellen der Darm verstopft ist. In schwerwiegenden oder weiterhin unklaren Fällen kann auch eine Darmspiegelung erforderlich sein. Bei der sogenannten Koloskopie wird die Darmschleimhaut sichtbar gemacht, sodass der Arzt Polypen oder andere Veränderungen erkennt.
Lässt sich einer Verstopfung vorbeugen?
Einer Verstopfung lässt sich nur in begrenztem Maße vorbeugen. Betroffene können selbst einiges tun, indem sie ausreichend Ballaststoffe essen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr Acht geben. Kalorienarme Getränke wie Wasser und ungesüßte Tees sind hierbei Fruchtsäften und koffeinhaltigen Getränken oder Limonaden vorzuziehen. Eine weitere, gute präventive Maßnahme gegen Verstopfung heißt Bewegung. Spaziergänge nach einer Mahlzeit, aber auch Ausdauersportarten (Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen oder Wandern) regen die Verdauung und somit die Darmtätigkeit an.