Mainz – „Nichts hilft beim Ankommen in einem fremden Land so sehr wie die Kenntnis der Sprache. Deshalb helfen wir zugewanderten Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz seit Jahren mit aller Kraft beim Deutschlernen“, sagt die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. „Ob in der Schule oder im Sportverein, im Unterricht oder in der Freizeit – Deutschkenntnisse öffnen das Tor zu einer erfolgreichen Zukunft. Deshalb sorgen wir mit vielen Anstrengungen und Geldmitteln dafür, dass diese so schnell wie möglich erworben werden können.“
355 Sprachferienkurse gibt es auch in diesem Jahr wieder in ganz Rheinland-Pfalz, davon 178 im Grundschulbereich und 167 für weiterführende Schulen. Die Kurse werden von den örtlichen Volkshochschulen sowie den Kreisvolkshochschulen durchgeführt. Die Kosten in Höhe von fast 470.000 Euro übernimmt das Land. „Durch den starken Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine in den vergangenen Monaten ist wieder einmal deutlich geworden, wie wichtig niederschwellige Spracherwerbs- und Sprachförderangebote sind“, betonte Hubig. „An einigen Orten haben wir das Angebot kurzfristig noch aufgestockt, um das große Interesse befriedigen zu können.“
Die Feriensprachkurse legen den Schwerpunkt auf die mündliche Kommunikation und vermitteln den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen eine Basis, auf der sie beginnen, Deutsch zu verstehen und zu sprechen. Zielgruppe sind in erster Linie Zugewanderte, aber auch Kinder und Jugendliche, die schon länger in Deutschland leben, allerdings mit geringen Deutschkenntnissen in die Schule kommen.
„Die Feriensprachkurse sind eine passgenaue Ergänzung zu unseren weiteren Angeboten, zum Beispiel den Deutsch-Intensivkursen für Neuankömmlinge in unseren Schulen“, berichtete Ministerin Hubig weiter. „Sie passen in den durchgängigen, individuellen Ansatz unseres Sprachförderkonzeptes, das sich auch jetzt während des Krieges in der Ukraine bewährt. Wir holen die Kinder und Jugendlichen dort ab, wo sie sprachlich stehen, und helfen ihnen bei den nächsten Schritten auf ihrem Weg der Integration in Deutschland. Mein Dank gilt allen Lehrkräften und unseren Kooperationspartnern bei den Volkshochschulen, ohne die es so ein Angebot in den Ferien nicht geben würde.“
Der Vorsitzende des Volkshochschulverbandes Rheinland-Pfalz, Landtagspräsident Hendrik Hering, betont: „Als starker Bildungspartner beteiligen sich die Volkshochschulen an dem Projekt „Feriensprachkurse für schulpflichtige Kinder mit Migrationshintergrund“ von Beginn an. Die Volkshochschulen stehen dabei flächendeckend zur Verfügung. Und sie bringen ihr didaktisch-methodisches Know-How in der Kurskonzeption und -durchführung ein. Ein zentrales Element der Kurse ist die Orientierung der Kinder in ihrem neuen Umfeld. Es ist wichtig und notwendig, dass wir alle verfügbaren Ressourcen bündeln, denn gute Bildungs- und damit Lebenschancen setzen eine gezielte Sprachförderung in den Schulen voraus. Mit den Feriensprachkursen leisten die Volkshochschulen einen wichtigen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.“
Das rheinland-pfälzische Integrationsministerium ist an dem Programm der Feriensprachkurse mit 50.000 Euro beteiligt. „Der Spracherwerb ist für Menschen mit Migrationsgeschichte ein wichtiger Schlüssel zur Integration. Er trägt dazu bei, vor Ort anzukommen und Teil der Gesellschaft zu werden. Gerade für Kinder und Jugendliche bedeutet dies auch, dazuzugehören und in einer starken Gemeinschaft aufwachsen zu können. Deshalb unterstützt mein Haus das Programm der Feriensprachkure schon seit vielen Jahren“, betonte Integrationsministerin Katharina Binz.