Heidelberg/Eppelheim (ots) – 1-Zimmer-Wohnung an allein lebende Frau zu vermieten. Mit diesem Inserat in einem Immobilienportal für Studenten, lockte ein 32-jähriger Mann Interessentinnen in seine Wohnung in Eppelheim. Dort fotografierte/filmte er die Frauen beim Toilettengang. Das Dezernat Sexualdelikte ermittelt bereits seits Mitte Dezember 2021, als eine 28-jährige Frau gegen den 32-Jährigen Anzeige erstattete.
Die 28-Jährige hatte sich auf ein Vermietungsinserat in einem Immobilienportal für Studenten “1-Zimmer-Wohnung nur für allein lebende Frau zu vermieten” hin, bei dem 32-jährigen Mann in seiner Eppelheimer Wohnung zur Besichtigung gemeldet. Während des Besuchs wurde ihr zudem noch ein “Tea-Tasting” angeboten, was die Frau auch wahrnahm.
Während eines Toilettengangs bemerkte sie später, dass die Toilette mit einer versteckten Kamera präpariert war und möglicherweise Filme bzw. Bilder ihres Toilettengangs erstellt wurden.
Im Rahmen weiterer kriminalpolizeilichen Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den 32-Jährigen, in einer Vielzahl weiterer Fälle nach dem gleichen Muster vorgegangen zu sein. Bei einer ersten Wohnungsdurchsuchung im März 2022 wurde Beweismaterial sichergestellt. Dies beinhaltet auch Bildmaterial von über 20 Frauen, die Opfer des Mannes geworden sind und die den Ermittlern bislang namentlich noch nicht bekannt sind.
Aufgrund neuer Erkenntnisse gehen die Ermittler mittlerweile davon aus, dass der 32-Jährige seine “Aktivitäten” noch nicht eingestellt hat, sondern weiter nach dem gleichen Schema versucht, Frauen in seine Wohnung zu locken.
Letztmals bot er am 23.08.2022 ein Zimmer an, wobei eine Kontaktaufnahme nur per Whatsapp über eine Handynummer mit der Länderkennung 0044- für Großbritannien möglich ist. Erste Hinweise, dass der Mann auch in Heidelberg ein Zimmer auf ähnliche Art und Weise anbot, liegen den Fahndern bereits vor.
Bislang haben sich 3 weitere Opfer gemeldet und Anzeige erstattet. Eine neuerliche Wohnungsdurchsuchung blieb allerdings ohne Ergebnis. Darüber hinaus dürfte es noch eine unbestimmte Anzahl weiterer weiblicher Opfer geben, die sich möglicherweise aus Scham oder anderen Gründen bislang noch nicht mit der Polizei in Verbindung setzt haben.
Wegen des Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen, die sexuell motiviert gewesen sein dürften, werden die Ermittlungen gegen den Verdächtigen fortgesetzt.
Zu sexuellen Übergriffen ist es nach den derzeitigen Erkenntnissen nicht gekommen.
Das Dezernat Sexualdelikte der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg bittet die noch unbekannten Opfer und/oder wichtige Zeugen, die von Frauen wissen die Opfer geworden sind, sich beim Kriminaldauerdienst, Tel.: 0621/174-4444 oder beim Polizeirevier Heidelberg-Süd, Tel.: 06221/3418-0 zu melden.