Kaiserslautern – Gut 15.000 Straßenlaternen sorgen im Stadtgebiet für die nötige Beleuchtung während der dunklen Stunden.
Nicht selten ragen die Masten acht Meter in die Höhe und trotzen oftmals ein halbes Jahrhundert lang der Witterung. Damit die Masten jeglichen Windkräften standhalten, lässt die Stadt regelmäßig Standsicherheitsüberprüfungen durchführen. Aktuell nehmen Mitarbeiter des beauftragten Unternehmens Reilux aus dem nordrhein-westfälischen Heinsberg die individuellen Prüfungen vor. Immer zu zweit sind die Fachleute mit der eigenpatentierten TÜV-zertifizierten Technik am Werk. Pro Tag können sie etwa 80 bis 100 Masten auf ihre Standsicherheit hin überprüfen.
Bevor der Test vor Ort beginnt, haben Mitarbeiter des zuständigen Tiefbaureferats alle Masten mit einem gelben, nummerierten Aufkleber versehen. Diese Nummer findet sich im Kartenmaterial wieder, das den Prüftechnikern des ausführenden Unternehmens vorliegt. Dennis Adams von der Firma Reilux erklärt, was an einem Mast bei der Überprüfung passiert:
„Zunächst nehmen wir eine Sichtkontrolle vor. Wir prüfen, ob Schäden am Mast erkennbar sind und halten alles fotografisch fest. Dann werden eine 3-D-Kamera und ein Laser am Mast positioniert. Die eigentliche Kalibrierung erfolgt über eine auf den Mast per Hydraulikpumpe übertragene Prüflast von 1.100 Kilogramm. Der Mast wird dabei leicht zur Seite gedrückt und sollte, sofern die Standsicherheit stimmt, wieder in seinen Ausgangsposition zurückkommen, sobald der erzeugte Druck vom Mast genommen wird.“
Eine computergesteuerte Einheit hält den Ausschlag fest und dokumentiert direkt das Ergebnis. Ist alles in Ordnung, erhält die Stadt eine sechsjährige Standsicherheitsgewährleistung für den jeweiligen Lichtmast bescheinigt.
Und was passiert, wenn nicht alles in Ordnung ist?
„Dann dokumentieren wir das ebenfalls. Der Mast erhält ein rotes Band und das Tiefbaureferat die Information, dass die Standsicherheit gefährdet ist“,
erklärt Adams. Im Durchschnitt passiere das bei 1.000 Masten etwa vier Mal. Hauptursache für eine Beeinträchtigung bei der Standsicherheit können nach den Worten des Fachmanns ein nasser oder feuchter Untergrund, Streusalz oder große Mengen Hundeurin sein.
„Es gibt tatsächlich Masten, an denen Hunde besonders gerne das Beinchen heben. Das macht auf Dauer dann dem härtesten Stahl zu schaffen“,
beteuert der Prüftechniker schmunzelnd.
Derzeit werden die Masten im Bereich rund um die Goethestraße überprüft. Bei mehrspurigen, stark befahrenen Straßen, wo die Lichtmasten in der Straßenmitte platziert sind, wie beispielsweise in der Pariser oder der Brandenburger Straße, bedarf es einer kurzfristigen Straßensperrung. Dann werden die Überprüfungen auch mal in der Nacht durchgeführt, wo weniger Verkehr herrscht und die Straßensperrung kaum Auswirkungen auf den Verkehrsfluss hat. Allein für die Jahre 2021 und 2022 hat das Tiefbaureferat Überprüfungsaufträge für knapp die Hälfte der bestehenden Lichtmasten im gesamten Stadtgebiet vergeben.