Darmstadt. Gleich drei Weltkriegsbomben wurden dem beim Regierungspräsidium (RP)
Darmstadt angesiedelten Kampfmittelräumdienst im Niederwald bei Rüdesheim gemeldet. Zwei
der drei amerikanischen Blindgänger – zwei 50-Kilogramm-Bomben mit Heckzünder – hat das
Team am Dienstag erfolgreich entschärft.
Die dritte, eine 125-Kilogramm-Bombe mit Heck- und Kopfzünder, wurde heute Mittag gezielt gesprengt. Der Blindgänger hat sich restlos umgesetzt. Zur Sprengung mussten unter anderem 30 Tonnen Sand mit einem Lkw zur Sprengstelle geliefert werden. Der Sand wurde als erste Schicht über die Bombe, auf der bereits die Sprengladungen befestigt waren, aufgebracht. Anschließend wurde ein Wassersack aufgelegt, der mit etwa 25.000 Liter Wasser von der Feuerwehr gefüllt wurde.
Für den Zeitraum der Sprengung musste Bundesbahn ihre Züge in den vorgelagerten Bahnhöfen
anhalten, auch die Schifffahrt wurde im festgelegten Radius von 1.000 Metern angehalten. Ebenso
wurde die Bundesstraße gesperrt.
Gefunden wurden die Blindgänger bei einer kontrollierten Kampfmitteluntersuchung in dem
Waldgebiet. In dem Gebiet wurden auf diese Weise in den vergangenen Jahren bereits mehrere
Fliegerbomben aufgespürt und durch den staatlichen Räumdienst unschädlich gemacht – zuletzt
vor etwas mehr als einem Monat am 9. August.
Der Kampfmittelräumdienst entschärft nicht nur spontan gefundene Munition, sondern auch
solche, die bei systematischen Suchen nach gefährlichen Hinterlassenschaften an einschlägigen
Orten – vor allem in Hessens Wäldern – gefunden wird. Auch der jüngste Fund ging auf eine solche
gezielte Sondierung des Areals im Niederwald durch eine Fachfirma zurück. Wenn dann eine
Bombe gefunden wird, rückt das zuständige Team des hessischen Kampfmittelräumdienstes
unverzüglich an und kümmert sich um Entschärfung sowie den Abtransport der Munition.