Bad Dürkheim – Ehrenamtliches Engagement ist am Sonntag, 25. September 2025, bei der Verleihung des Bürgerpreises 2021 der Stiftung des Landkreises Bad Dürkheim für Kultur, Soziales, Umwelt, Bildung, Unterricht und Erziehung gewürdigt worden. Den ersten Preis teilten sich Hermann Kurpjuweit aus Laumersheim, und Walter Dörring aus Eisenberg, der zweite Preis ging an den Freinsheimer Verein „Von-Busch-Hof Konzertant“, den dritten Preis erhielt das Organisationsteam des Gönnheimer WineStreetArt-Festivals.
21 Vorschläge waren für den Bürgerpreis eingegangen. „Alle waren preiswürdig und wurden ausdrücklich vom Stiftungsvorstand in den Beratungen gelobt“, berichtete Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld bei der Verleihung. Dem Stiftungsvorstand gehören neben Ihlenfeld die Kreisbeigeordneten und die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags an.
Die Stiftung des Landkreises wurde im Jahr 2004 gegründet. Seitdem würdigt sie mit dem Bürgerpreis ehrenamtliches Engagement sowohl von Bürgerinnen und Bürgern als auch von Vereinen und Institutionen, die sich in besonderem Maße aktiv einbringen und damit einen wichtigen Beitrag zum respektvollen Miteinander leisten und zur Lebensqualität beitragen.
„Im Vordergrund unserer Arbeit und unserer Förderung stehen insbesondere Projekte von und für Kinder und Jugendliche, die Partnerschaftspflege der Schulen mit unseren Partnern in Polen, Saale-Holzland-Kreis und Starnberg und Initiativen im Bereich Naturschutz“, erklärte Landrat Ihlenfeld die Ziele der Stiftung anlässlich der Preisverleihung.
Zum Jahresende 2021 betrug das Stiftungsvermögen rund 4,5 Millionen Euro. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung rund zwei Millionen Euro ausgeschüttet.
„Ehrenamtlicher Einsatz bereichert unser Zusammenleben, stützt unsere demokratischen Strukturen und fördert soziale Bindungen. Die Würdigung des ehrenamtlichen Einsatzes kann nicht hoch genug angesiedelt werden“, betonte Ihlenfeld.
Die Verleihung des Bürgerpreises wurde musikalisch begleitet von der 20-köpfigen Friedinger Blaskapelle aus dem Partnerlandkreis Starnberg.
Die diesjährigen Preisträger:
3. Platz: Orga-Team des WineStreetArt-Festivals Gönnheim
Das Trio Heike Ditrich, Rosmarie Holderried und Silke Meinhardt kümmert sich seit 15 Jahren als Orga-Team um das Programm der Gönnheimer Wein- und Kulturtage. Im Jahr 2016 haben sie das WineStreetArt-Festival ins Leben gerufen und bekamen Mitstreiter im Orga-Team: Barbara Beck-Grillmeier, Sven Hafner und Jürgen Schreiber. Seitdem organisiert das Team ein Festival, das ein Alleinstellungsmerkmal in der Region darstellt. Denn die teilnehmenden Künstler kommen mittlerweile aus der ganzen Welt und bringen kulturelle Vielfalt, friedvolles Miteinander, Integration und Inklusion mit nach Gönnheim. „Das WineStreetArt-Festival besitzt in unserer Region einen hervorragenden Ruf und ist über die Grenzen der Gemeinde Gönnheim und des Landkreises hinaus bekannt. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt nehmen am Festival teil. Kulturelle Vielfalt, friedvolles Miteinander, Integration und Inklusion sind Eckpfeiler der Veranstaltung“, freute sich Ihlenfeld über das hochkarätige Niveau des Festivals. Dabei gilt: „Nach dem Festival ist vor dem Festival“, denn es bedarf eines ganzjährigen Einsatzes des Orga-Teams, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Der 3. Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
2. Platz: Verein „Von-Busch-Hof Konzertant“ Freinsheim
Seit 18 Jahren veranstaltet der Verein Jahr für Jahr Konzertreihen, hauptsächlich mit klassischer Musik. Dadurch wurde der Von-Busch-Hof, der Freinsheimer Bürgersaal, als Veranstaltungsort und Kulturzentrum über die Region bekannt. Zudem kümmert sich der Verein seit Jahren auf eigene Kosten um die Erneuerung des Von-Busch-Hofs. Der Konzertflügel wurde instandgesetzt, die Bühnenbeleuchtung auf LED umgestellt, eine Lautsprecheranlage inklusive Regiepult gestiftet. Zusammen mit Kulturverein und Lions Club wurden neue Stühle angeschafft. Die Ausstattung steht nun aber nicht nur dem Verein selbst, sondern auch der Stadt, den Musikschulen und anderen Vereinen und Veranstaltern zur Verfügung. „Für die Region ist der Verein ein großer Gewinn und wird daher zurecht auch in diesem Jahr mit dem Bürgerpreis geehrt“, sagte Ihlenfeld. Dieser Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.
1. Platz: geteilt an Hermann Kurpjuweit, Laumersheim, und Walter Dörring, Eisenberg.
Hermann Kurpjuweit wurde von der Kindertagesstätte Grashüpfer in Laumersheim für den Bürgerpreis vorgeschlagen. Er engagiert sich seit 2015 in der Bewegungs-Kita als ehrenamtlicher Naturführer. Dafür hat er sich vom Naturschutzbund (Nabu) ausbilden lassen. Einmal pro Woche ist er mit einem Erzieher oder einer Erzieherin und einer Gruppe von maximal zehn Fünfjährigen in der Umgebung des Kindergartens unterwegs und bringt den Kleinen Naturthemen nahe. „Es wurden schon Insektenhotels und Vogelhäuser gebaut, Tiere am Bach und auf der Wiese beobachtet. So wurde Natur anfassbar und sichtbar gemacht und den Kindern vermittelt, wie wichtig Achtung von Flora und Fauna sind“, begründete Ihlenfeld die Würdigung. Kurpjuweit sei ein positives Vorbild „auch für Eltern und politische Gremien“ und leiste „tolle, begeisternde ehrenamtliche Arbeit“.
Walter Dörring ist seit 1971 Mitglied der Lebenshilfe Grünstadt-Eisenberg. Bereits 1972 wurde er zum Zweiten Vorsitzenden gewählt, 2005 übernahm er den Vorsitz des Vereins, eine Position, die er bis 2021 inne hatte. Dörring war immer Botschafter für die Belange der Menschen mit Behinderung und ihrer Familien. Er hat die Arbeit der Lebenshilfe in der Öffentlichkeit bekannt gemacht und für Unterstützung und „inklusive Begegnungen“ geworben. Unter ihm als Vorsitzendem wurde im Jahr 2007 die gemeinnützige Lebenshilfe Grünstadt-Eisenberg GmbH gegründet. Die „Offenen Hilfen“ – Ferien- und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung aller Altersstufen begannen. Unter anderem starteten auch das „Ambulant betreute Wohnen“, der Integrationsbetrieb Bistro „Lebensreich“ und der Aufbau der Ambulanten Autismusberatung. Dörring war auch für zwei Neubauprojekte verantwortlich. In den ersten zogen die Heilpädagogische Kindertagesstätte und der Integrationsbetrieb, im zweiten wurden im Frühjahr dieses Jahres 18 Wohnungen für Menschen mit Behinderung und geringem Einkommen bezugsfertig. Vorgeschlagen hat den Preisträger die Stadt Grünstadt. „Inklusive Begegnungen waren der Akzent, auf den er in den vielen Jahren besonderen Wert gelegt hat“, lobte der Landrat den Geehrten. „Mit viel Freude und Hartnäckigkeit bringt er bis heute Dinge auf den Weg“, so Ihlenfeld abschließend.
Die beiden Erstplatzierten teilen sich den Preis und erhalten je 1500 Euro.