Hessen (ots) – Die Vorwürfe gegen die 63 Beschuldigten wiegen schwer: Sie sollen Kinder beziehungsweise Jugendliche sexuell missbraucht oder pornografische Bilder und Videos, die Minderjährige zeigen, besessen oder verbreitet haben. In der vergangenen Woche stand dann die Polizei unangekündigt vor ihrer Tür.
Von Montag-Freitag waren insgesamt 218 Kräfte der hessischen Polizei im Einsatz, um die Ermittler der BAO FOKUS zu unterstützen. Diese besondere Einheit der hessischen Polizei beschäftigt sich ausschließlich mit Sexualdelikten zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen.
Bei Schwerpunktmaßnahmen unter der Leitung des Hessischen Landeskriminalamtes wurden von Nord- bis Süd- und Ost- bis Westhessen insgesamt 59 Wohnungen und weitere Räumlichkeiten von Beschuldigten durchsucht.
- Die Einsätze fanden in den Städten Frankfurt am Main, Gießen, Hanau, Offenbach am Main sowie in den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Marburg-Biedenkopf, Wetteraukreis, Kassel, Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder-Kreis, Werra-Meißner-Kreis, Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Bergstraße, Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg, Main-Kinzig-Kreis, Offenbach, Main-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis und Rheingau-Taunus-Kreis statt.
Die Beschuldigten sind bis zu 78 Jahre alt. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen stehen die Männer und Frauen untereinander nicht in Kontakt. 17 der Beschuldigten mussten die Einsatzkräfte im Anschluss an die Durchsuchung zwecks Vernehmung auf die nächst gelegene Dienststelle begleiten.
Es wurden insgesamt 75 Smartphones, 40 Computer und Laptops, 48 USB-Sticks, 14 CDs und DVDs sowie 80 weitere Delikt spezifische Gegenstände sichergestellt.
Die BAO FOKUS (Besondere Aufbauorganisation für Fall übergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern) hat aufgrund steigender Fallzahlen im Bereich der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, im Oktober 2020 ihre Arbeit aufgenommen.
In der BAO arbeiten hessenweit über 300 Mitarbeiter, davon sind über 190 Ermittler.
Die BAO ist organisatorisch im Hessischen Landeskriminalamt angesiedelt. Über den dortigen Führungsstab wird eine landesweite Koordination der Einsatzmaßnahmen gewährleistet.
In jedem der 7 hessischen Polizeipräsidien wurde ein Regionalabschnitt gebildet.
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