Der German Fintech Report 2021 zeigt, wie vielfältig Deutschlands Fintech-Branche ist und wo die Schwerpunkte liegen.
In verschiedenen Städten des Landes haben sich besonders viele Unternehmen und Startups angesiedelt, die mit Banking-Innovationen den Markt erobern wollen. Neben Berlin haben auch andere Großstädte innovative Ideen zu bieten. Laut dem German Fintech Report 2021 gibt es aktuell über 630 Fintechs in Deutschland. Zehn Prozent aller Startups sind in diesem Bereich tätig, was den Fintech-Sektor zur zweitstärksten Branche in der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der deutschen Startup-Szene macht.
Berlin ist die Heimat des Fintechs
Berlin gilt als Startup-Mekka. Jedes Jahr werden hier unzählige neue Firmen gegründet, in der Stadt ist viel Geld im Umlauf. Daran beteiligt sind maßgeblich die vielen Fintech-Unternehmen, die in der deutschen Hauptstadt ihr Glück suchen. Sie machen rund 28% des Fintech-Sektors in Deutschland aus. Der Fokus liegt auf Vermögensverwaltung und Investments. Jüngere Unternehmen wiederum widmen sich eher dem Banking und API Banking.
Nicht nur in Deutschland ist Berlin in aller Munde, auch auf dem internationalen Markt weiß man um die Bedeutung der Fintech-Szene in Berlin. Rund 50% der Berichterstattungen beziehen sich auf Startups, die in Zusammenhang mit Berlin stehen und dort angesiedelt sind. Dass die Stadt immer jünger und innovativer wird, zeigt sich auch an den Zahlungsmöglichkeiten: In vielen Teilen des Landes können Verbraucher und Kunden nur Bar zahlen, maximal noch eine Debit- oder Kreditkarte zücken. Berlin vollzieht aber langsam aber sicher einen Wandel, sodass die Zahlungsoptionen vielfältiger sind. Im Internet ist das längst Gang und Gebe. Hier können wir per Sofort, Trustly, E-Wallet oder sogar mit einer Kryptowährung bezahlen. Die breite Palette an Möglichkeiten zeigt sich beispielsweise im Bereich der Online Casinos: Der Glücksspielsektor boomt und ist Vorreiter, was innovative Zahlungsmöglichkeiten betrifft. Suchbegriffe wie Volt Bank Transfer Erfahrungen häufen sich, denn das Glücksspielpublikum wird immer jünger.
München holt auf
Die Anzahl der Startups in Deutschland zeigt zunehmend – und damit auch die Anzahl jener, die im Fintech-Sektor tätig sind. Viele davon werden in München gegründet. Aktuell zählt die Bayerische Hauptstadt mehr als 100 Fintech-Unternehmen. Berlin ist damit noch immer die Nummer eins, aber der Abstand zu München wird zunehmend geringer. Auch in München ist viel Geld im Umlauf, was den perfekten Nährboden für Startups und Investoren bildet.
Münchens Startups sind nicht nur in Deutschland aktiv. Sie haben die besten Voraussetzungen, um auch auf dem internationalen Markt zu bestehen. Das zeigt sich unter anderem am App-Anbieter Scalable Capital, mit dem Anlagevermögen teilautomatisiert verwaltet werden kann. Dem Unternehmen ist es gelungen, Investitionen von über 41 Millionen Euro einzukassieren. In diesem Bereich war das das zweithöchste Investitionsvolumen eines deutschen Startups.
Erfolgreiches Fintech-Ökosystem in Frankfurt
Spricht man von Banking in Deutschland, ist die Skyline von Frankfurt wohl das Erste, was den meisten Deutschen in den Sinn kommt. Frankfurt am Main ist im Bereich des Bankwesens von großer Bedeutung. In der Stadt sitzen viele wichtige Kreditinstitute, darunter die Deutsche Bank und Commerzbank. Auch ausländische Unternehmen haben sich längst dort angesiedelt, von der Bank of China bis Credit Suisse oder BNP Paribas. Einen Standort haben dort zudem die Europäische Zentralbank und die Deutsche Börse.
Obwohl die Stellen mehr und mehr gestrichen werden, sind immer noch viele Frankfurter im Bankwesen tätig. Entsprechend müsste die Stadt auch für Fintechs die richtige Wahl sein. Und tatsächlich: Obwohl Frankfurt nur den dritten Platz im Ranking belegt, hat die Stadt doch durchaus erfolgreiche Startups und Fintech-Firmen im Angebot. Frankfurt wird vom Banking regiert, hier treffen Investoren auf Banken, Startups und kluge Köpfe, die den Markt mit Innovationen vorantreiben wollen. Frankfurt ist darüber hinaus die erste Stadt, die selbst in eine Fintech-Firma investiert hat. In der Stadt verändert sich eine Menge, auch die großen Player haben das Potential längst erkannt. Sowohl die Fintech Group als auch die Deutsche Börse haben einen Coworkingspace ins Leben gerufen, der sich auf Fintechs spezialisiert hat.
Banken und Fintechs in Hamburg
Hamburg ist eine Stadt mit Tradition. Das schließt auch das Bankwesen ein, das seit vielen Jahren Teil der Stadt ist. Gleichzeitig finden dort zunehmend junge Unternehmer ihren Platz, die Stadt bietet viel Raum für Innovationen. Viel Geld ist ebenfalls im Umlauf, wodurch sich auch Hamburg zu einem bedeutenden Standort für Fintech- und Banking-Unternehmen mausern konnte.
In Hamburg war Finanzierung schon immer von Bedeutung. Im Bereich der Schiffs- und Handelsfinanzierung etwa gibt es schon lange Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben. Auch die größte Sparkasse Deutschlands hat ihren Standort in Hamburg. Die Sutor Bank ist als kleine Privatbank ebenfalls von Bedeutung, genauso wie der große Name comdirect. Raum für Startups bietet die Stadt reichlich. Kreditech ist die wohl bekannteste Fintech-Firma der Stadt. Auch wichtig sind Finanzcheck oder Zinspilot, die erfolgreich und solide finanziert sind.
In Hamburg arbeiten etwa 130.000 Menschen im Finanzsektor. Entsprechend hoch ist auch der Lebensstandard in der Stadt. Viele Menschen ziehen in die Stadt, um Geld zu machen – und zahlen teures Geld für die hohen Mieten, für die die Stadt bekannt ist. Startups finden die Hansestadt ebenfalls verlockend, denn die Möglichkeiten sind schier endlos, wenn das Konzept stimmt. Aus der Stadt selbst gibt es, anders als etwa in Frankfurt, interessanterweise aber wenig Förderung. Die Stadt hat das Potential scheinbar noch nicht erkannt. Eine geeignete Infrastruktur sucht man vergebens. Trotzdem ist Hamburg eine Fintech-Stadt, die sich nicht verstecken muss und großes Potential hat: Aktuell sind über 60 erfolgreiche Fintech-Firmen in der Stadt tätig. Immer wieder gibt es spannende Neugründungen mit großem Potential. So hat sich die Stadt einen guten vierten Platz im Ranking um die bedeutungsvollsten Banking- und Fintech-Städte Deutschlands verdient.
Weitere Fintech-Städte in der Bundesrepublik
Neben obig genannten Städten hat Deutschland noch weitere aufstrebende Fintech-Standorte zu bieten. Dazu gehören Köln, Stuttgart oder Düsseldorf. In Dortmund, Bremen oder Essen gibt es ebenfalls einige Startups und Finanz-Unternehmen. In Köln sind es immerhin 35 erfolgreiche Fintechs, in Düsseldorf und Stuttgart jeweils rund 20. Was das Kapital betrifft, liegt Köln mit etwa 42 Millionen sogar etwas höher als Frankfurt.