Wiesbaden – Die Ermittler und Zielfahnder des Hessischen Landeskriminalamts konnten innerhalb kurzer Zeit zwei Erfolge feiern: Ein mutmaßlicher Mörder wurde in Frankfurt am Main festgenommen, ein mutmaßlicher Drogenhändler in Moldau lokalisiert und noch vor Ort von den dortigen Spezialkräften ergriffen.
Vor wenigen Tagen gelang es Ermittlern des Hessischen Landeskriminalamts in Frankfurt am Main einen 35-Jährigen festzunehmen. Der Mann steht im Verdacht, Mitte Oktober in der schwedischen Stadt Göteborg einen Taxifahrer getötet zu haben. Der zweifache Familienvater wurde erschossen, dem Täter gelang zunächst die Flucht.
Da ein europäisches Ermittlungsersuchen vorlag und der Verdacht bestand, dass sich der Gesuchte inzwischen im Rhein-Main-Gebiet aufhalten könnte, wurden die Ermittler des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) aktiv. Es gelang ihnen, den Aufenthaltsort des 35-Jährigen zu ermitteln. Nachdem das Amtsgericht Darmstadt Durchsuchungsbeschlüsse erlassen hatte und der internationale Haftbefehl der schwedischen Behörden vorlag, konnte der Beschuldigte auf Grund der Ermittlungen des HLKA in der Folge durch Spezialkräfte festgenommen werden. Eine Wohnung in Frankfurt und eine Wohnung in Kelsterbach, die mit dem Mann in Verbindung stehen sollen, wurden durchsucht, es konnten Beweismittel sichergestellt werden. In welchem Verhältnis der 35-Jährige zu dem Getöteten steht, ist derzeit noch unklar. Der Beschuldigte befindet sich in Haft, die Ermittlungen dauern an.
Drogenhändler in Auslieferungshaft
Auch die Zielfahnder des HLKA waren erfolgreich: Ihnen gelang es, einen per Haftbefehl gesuchten 34-Jährigen in Moldau ausfindig zu machen. Anfang der Woche wurde der Mann von Spezialkräften festgenommen. Die Zielfahndung nach dem Beschuldigten war im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt eröffnet worden.
Bereits im Sommer 2021 wurde der 34-Jährige im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens des Polizeipräsidiums Südosthessen als mutmaßlicher Teilnehmer eines Krypto-Chats identifiziert. Der Mann, der über internationale Kontakte verfügen soll, soll seit mehr als zehn Jahren im großen Stil mit Drogen – insbesondere Kokain – handeln. Nach dem bisherigen Ergebnis der Ermittlungen soll der Beschuldigte durch mehrere Taten an der Einfuhr von unterschiedlichen Betäubungsmitteln im dreistelligen Kilogramm Bereich nach Deutschland beteiligt gewesen sein. Weiter soll er verschlüsselte Mobiltelefone vermittelt haben.
Die Zielfahnder konnten anhand der Auswertung von Reisebewegungen und digitaler Spuren nachvollziehen, dass der Mann im Juni dieses Jahres vom belgischen Brüssel nach Chisinau, der Hauptstadt Moldaus, gereist war. In Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt wurden Einsatzkräfte in Moldau mobilisiert, eine Spezialeinheit observierte den Mann. Vor Ort wurde ein Fahrzeug, das der Ehefrau des Gesuchten zugeordnet werden konnte, gesichtet. Kurz darauf stieg der Gesuchte in den Wagen ein. Nach Rücksprache mit den HLKA-Zielfahndern konnte er von den Spezialkräften festgenommen werden. Er befindet sich derzeit in Auslieferungshaft.
Andreas Röhrig, Präsident des Hessischen Landeskriminalamts, sagt: „Ich freue mich über die sehr gute Arbeit der Ermittler und Zielfahnder und gratuliere diesen zu ihrem Erfolg. Beide Fälle machen deutlich, wie unerlässlich eine gut funktionierende internationale Vernetzung für eine erfolgreiche Polizeiarbeit ist.“