Kaiserslautern – Mit einer unerwarteten, aber verdienten 30:27-Niederlage kehrte der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg vom Pfalzderby gegen das HLZ Friesenheim/Hochdorf 2 zurück. Haperte es in der ersten Spielhälfte noch am Defensivverhalten, scheiterten die Schwarz-Weißen im zweiten Durchgang gleich reihenweise an HLZ-Keeper Roko Peribonio. Da half auch eine zwischenzeitliche Aufholjagd in der Schlussphase nichts mehr.
Für den TuS war erstmals Neuzugang Alexis Biagui spielberechtigt. Der 24-jährige Spielmacher, der vom französischen Zweitligisten JS Cherbourg Manche verpflichtet wurde, soll mittelfristig Jan Claussen auf der zentralen Rückraumposition entlasten. Auch Torben Waldgenbach stand nach seinem auskurierten Mittelhandbruch wieder im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
Das Spiel startete mit hoher Intensität. Beide Mannschaften drückten ordentlich auf’s Tempo, nahmen es dabei aber mit der Abwehrarbeit nicht so genau. Die Folge: Strafwürfe und Zeitstrafen hüben wie drüben. Hatte der TuS bis zum 9:11 (18.) zunächst noch die Nase knapp vorn, übernahmen die Hausherren ab der 20. Minute die Spielkontrolle. Mit einem 4:0-Lauf drehten sie das Spiel binnen fünf Minuten und lagen in der 23. Minute mit 13:11 in Front. Dem TuS fiel es nun immer schwerer die quirligen Rückraumspieler des HLZ zu verteidigen. Insbesondere auf der rechten Abwehrseite brannte es immer öfter lichterloh. Dazu versäumte es der TuS, die Vielzahl guter Torgelegenheiten in Treffer umzumünzen. Nach dem 16:13 (28.) schafften es die Schwarz-Weißen in der Schlusssekunde dennoch dank eines direkten Anwurfs von Sebastian Bösing ins leere Tor mit einem gerechten 17:17 in die Halbzeitpause zu gehen.
Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt erwischten die Hausherren. Über 19:17 (33.) hieß es in der 43. Minute 23:19 für die Gastgeber. Der TuS scheiterte immer öfter am nun überragend haltenden Roko Peribonio und traf bis zum 26:21 (49.) nur vier Mal. Mit dem Rücken zur Wand stellte TuS-Trainer Frank Müller nach dem 27:22 (52.) auf eine offensivere Abwehrformation mit doppelter Manndeckung gegen Max Neuhaus und Jan-Philipp Winkler um. Die Maßnahme zeigte Wirkung beim Team von HLZ-Trainer Gabriel Schmiedt. Ballgewinne und schnelles Umschaltspiel nutzten zunächst Fabian Serwinski per Siebenmeter und Marco Holstein mit einem platzierten Rückraumwurf zum 27:24 (53.). Als nach einem zwischenzeitlichen Gegentreffer Michel Reitemann und dann Timo Holstein mit einem Doppelschlag den TuS auf 28:27 (58.) heranbrachten, schien das Momentum auf Dansenberger Seite und sogar mehr als ein Punktgewinn möglich. Doch ein technischer Fehler verhinderte jäh die Chance auf einen weiteren Treffer und gestattete den Hausherren den Wurf ins leere Tor und auch der letzte TuS-Angriff verpuffte. In den Schlusssekunden quittierte Michel Reitemann seine dritte Zeitstrafe und Nikola Sorda besorgte mit seinem siebten Treffer den 30:27-Endstand.
HLZ Friesenheim/Hochdorf 2
Mika Schwenken (im Tor), Felix Kruse (1), Nikola Sorda (7), Jan-Philipp Winkler (1), Mihailo Ilic (6), Luis Maier, Malte Dorra (1/1), Nick Haas, Patrick Friedmann (5/2), Enes Keskic (3), Yannik Polifka, Yannick Muth (2), Simon Schwarz, Kaspar Manfeldt Hansen, Max Neuhaus (4). – Trainer: Gabriel Schmiedt.
TuS 04 KL-Dansenberg
Frederick Lüpke und Michel Fiedler (im Tor), Gunnar Dietrich (1), Luca Steinführer (5/1), Felix Dettinger (1), Timo Holstein (4), Marco Holstein (1), Jan Claussen (5), Michel Reitemann (2), Sebastian Bösing (3), Torben Waldgenbach, Mihael Ivanov, Fabian Serwinski (4/4), Alexis Biagui (1). – Trainer: Frank Müller.
Schiedsrichter: Jonathan Winter/Maximilian Winter (Schwetzingen)
Zuschauer: 230
Siebenmeter: 3/5: 5/8
Zeitstrafen: 8 : 6
Rote Karte: Michel Reitemann (TuS, 60., 3. Zeitstrafe)
Spielfilm: 1:2, 6:4, 9:11, 16:13, 17:17 (Halbzeit), 19:17, 23:19, 27:22, 28:27, 30:27