Frankfurt-Sindlingen: Festnahme nach versuchtem Zigarettenautomatendiebstahl
Frankfurt (ots) – (dr) Drei 16-Jährige und ein 20-Jähriger versuchten in der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch (14. Dezember 2022) im Stadtteil Sindlingen
einen Zigarettenautomaten zu stehlen. Allerdings kam ihnen eine Polizeistreife
in die Quere, welche das Quartett nach kurzer Flucht festnehmen konnte.
Die vier Beschuldigten machten sich gegen 1:05 Uhr in der Hugo-Kallenbach-Straße
mit einer Akku-Flex an einem Zigarettenautomaten zu schaffen. Klar, dass dies
nicht lange unbemerkt blieb. Denn gleich mehrere Anwohner nahmen anscheinend den
Krach wahr und riefen die Polizei über den Notruf an. Sofort begaben sich
mehrere Streifen zu der genannten Anschrift. Offenbar aufgeschreckt von einem
Polizeiauto ließen die Langfinger vom Automaten ab und versuchten nun mit einem
bereitgestellten Fahrzeug zu entkommen. Die Flucht dauerte jedoch nur kurz an.
In der Hoechster-Farben-Straße war letztlich Schluss, als eine Streife das
Fahrzeug anhalten konnte. Dabei kam es auch zu einer Kollision, als das
Fluchtfahrzeug gegen einen Polizeiwagen prallte. Glücklicherweise kam es nur zu
einem Blechschaden. Die eingesetzten Beamten ließen bei den Insassen, drei
16-Jährigen und dem 20-jährigen Fahrer, umgehend die Handschellen klicken. Einer
der Diebe hatte sogar im Kofferraum Platz gefunden, was ihn jedoch nicht vor
einer Festnahme bewahrte. Alle vier Festgenommenen mussten auf dem Rücksitz der
Streifenfahrzeuge Platz nehmen und wurden zur Dienststelle verbracht. Eine im
Fußraum des Fluchtautos aufgefundene Flex stellten die Polizisten als
Beweismittel sicher. Ein entsprechendes Strafverfahren wegen versuchten
Diebstahls wurde eingeleitet.
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen setzten die Beamten das Quartett
mangels Haftgrund wieder auf freien Fuß.
Frankfurt-Stadtgebiet: Festnahme eines Trickdiebs
Frankfurt (ots) – (di) Am Dienstagnachmittag (13. Dezember 2022) konnte ein
Trickdieb festgenommen werden, nachdem er auf frischer Tat ertappt wurde.
Zivilen Polizeibeamten fiel der Mann wegen seines auffälligen Verhaltens auf.
Der 62-Jährige suchte offensichtlich zunächst im Frankfurter Hauptbahnhof nach
Tatgelegenheiten und öffnete in diesem Zuge Rucksäcke mehrerer Passantinnen. Zu
einem vollendeten Diebstahl kam es dabei nicht. Nachdem diese Versuche
scheiterten, begab sich der Tatverdächtige fußläufig über die Innenstadt in das
Frankfurter Nordend. Auf seinem Weg suchte er mehrfach Bäckereien und
Supermärkte auf, ohne jedoch etwas zu kaufen. Sein weiterer Weg führte ihn an
die Konstablerwache, wo er eine Straßenbahn zurück in Richtung Hauptbahnhof
bestieg. Hier legte er schnell den Fokus auf sein späteres Opfer, eine
41-jährige Frau. Während diese telefonierte, entwendete er ihr Portemonnaie aus
deren offener Handtasche, welche sie über die Schulter hängen hatte. Die Tat
verdeckte er mit einem Schal und einem Papierprospekt.
Als der Täter die Straßenbahn an der Haltestelle Münchner Straße verließ, wurde
er festgenommen. Ermittlungen ergaben, dass der Beschuldigte auch für
Trickdiebstähle zum Nachteil zweier Juweliergeschäfte in Frankfurt
verantwortlich ist, bei denen jeweils Ringe im Wert von mehreren tausend Euro
gestohlen wurden. Da der Täter über keinen festen Wohnsitz verfügt, wurde er
zwecks richterlicher Vorführung in die Haftzellen des Polizeipräsidiums
eingeliefert.
Festnahmen und Durchsuchungen wegen des Verdachts der versuchten Sprengung von Geldautomaten, der Brandstiftung und des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln
Darmstadt/Dieburg/Offenbach (ots) – In einem gemeinsamen Ermittlungskomplex der
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Eingreifreserve -, des Hessischen
Landeskriminalamts (HLKA) und des Zollfahndungsamts Frankfurt (ZFA) – Besondere
Aufbauorganisation (BAO) Solis – erfolgten am 13.12.2022 mehrere Festnahmen und
Durchsuchungen wegen des Verdachts des versuchten Herbeiführens einer
Sprengstoffexplosion, des versuchten schweren Bandendiebstahls, der schweren
Brandstiftung und des un-erlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht
geringer Menge.
Die sieben festgenommenen Personen sollen allesamt Angehörige einer
Tätergruppierung aus dem Rhein-Main-Gebiet sein, die sich auf die Sprengung von
Geldautomaten und das Handeltreiben mit Betäubungsmitteln spezialisiert hat. Sie
sind zwischen 22 und 33 Jahre alt und haben die deutsche, marokkanische und
jordanische Staatsangehörigkeit.
Drei Beschuldigten wird vorgeworfen, gemeinsam mit weiteren, bereits
inhaftierten Tatverdächtigen, an den versuchten Sprengungen von Geldautomaten in
Obertshausen und Offenbach am Main am 05.01.2021 sowie in Lauterbach am
25.02.2021 beteiligt gewesen zu sein. Dabei sollen die Beschuldigten jeweils
unterschiedliche Tatbeiträge erbracht haben. Ein 33-jähriger Beschuldigter soll
in erster Linie für die Planung und Koordination der zeitgleich in Obertshausen
und Offenbach am Main durchgeführten Sprengungen zuständig gewesen sein. Ein
23-jähriger Beschuldigter soll mit der Observation und mit der Blockade von
Zufahrtsstraßen betraut gewesen sein, wobei angezündete PKW zum Einsatz kamen.
Eine 28-jährige Beschuldigte soll zwei hochmotorisierte Fahrzeuge, die bei den
Tatausführungen zum Einsatz kamen, und ein Hotelzimmer sowie eine Ferienwohnung,
die zum Auskunftschaften des Tatorts in Lauterbach diente, angemietet haben.
Weitere Mitglieder der Gruppierung wurden wegen ihrer Beteiligung an der
ver-suchten Geldautomatensprengung in Lauterbach bereits durch das Landgericht
Gießen zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt.
Mehreren Beschuldigten derselben mutmaßlich kriminellen Organisation, von denen
vier gestern festgenommen werden konnten, wird zudem vorgeworfen, in den Jahren
2020 und 2021 arbeitsteilig mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge,
insbesondere Kokain, Heroin, Amphetamin, Haschisch und Marihuana, Handel
getrieben zu haben. Dabei sollen zum Teil Betäubungsmittel und Grundstoffe zur
Herstellung von Amphetamin aus dem Ausland eingeführt worden sein. Nach der
Auswertung von Kryptochats sollen die Beschuldigten im Zeitraum eines Jahres
mehrere hundert Kilogramm Betäubungsmittel umgesetzt haben. Davon soll ein
erheblicher Teil durch einzelne Tatverdächtige in Offenbach am Main selbst
her-gestellt worden sein.
Zwei der festgenommenen Personen sollen zudem in der Nacht vom 01.01.2020 auf
den 02.01.2020 einen Brandanschlag auf den Gewerbebetrieb der Familie eines
ehemaligen Angehörigen der mutmaßlich kriminellen Organisation im
Main-Taunus-Kreis verübt haben. Der Tat soll ein Zerwürfnis innerhalb der
Führungsstruktur der Organisation vorausgegangen sein. Im Rahmen der Ausführung
dieser Tat soll ein 20-jähriger Beschuldigter auf Anweisung eines 23-jährigen
Beschuldigten einen zuvor präparierten Molotov-Cocktail durch die Scheibe des im
Erdgeschoss befindlichen Betriebs geworfen haben, wodurch Inventar und Mobiliar
in Brand gerieten. An dem Gebäude, in dessen Obergeschoss sich eine Wohnung
befand, entstand ein Schaden von ca. 50.000 Euro.
Sechs Beschuldigte wurden im Anschluss an ihre Festnahme bereits den
Haftrichtern bei den Amtsgerichten Offenbach am Main und Darmstadt vorgeführt.
Die Untersuchungshaft wurde angeordnet. Die Vorführung des siebten Beschuldigten
vor den Haftrichter wird am heutigen Tag erfolgen.
Im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen in Offenbach am Main und im Landkreis
Darmstadt-Dieburg, die begleitend zu den Festnahmen durchgeführt wurden, konnten
Mobiltelefone und Laptops, diverse Unterlagen, Betäubungsmittel (Haschisch),
eine Geldzählmaschine, ein nicht zugelassener Böller sowie 15 Stangen
unversteuerte Zigaretten sichergestellt werden.
An den Maßnahmen waren rund 140 Beamte des HLKA, des ZFA, des Polizeipräsidiums
Südosthessen, der Bereitschaftspolizei sowie Spezialeinsatzkräfte beteiligt.
Weitere Hintergrundinformationen zum Kriminalitätsphänomen Im Jahr 2021 ist die
Anzahl der Geldautomatensprengungen in Hessen gestiegen. Es wurden 56
Geldautomatensprengungen statistisch erfasst, in jedenfalls 27 Fällen konnten
Täter an das Bargeld in den Automaten gelangen. Demgegenüber wurden im Jahr 2020
30 Fälle festgestellt, wobei es in 24 Fällen bei einem Versuch blieb. Die
Sprengungen von Geldautomaten haben in Hessen im Jahr 2021 zu einem Sachschaden
von insgesamt ca. 2,6 Mio. Euro geführt. Die Täter entwendeten aus den
gesprengten Geldautomaten Bargeld in Höhe von über 2,5 Mio. Euro. Im Jahr 2022
ist die Tendenz in Hessen wieder rückläufig. Aktuell kam es in Hessen bislang zu
38 Sprengungen von Geldautomaten.
Informationen zur Eingreifreserve:
Die im April 2000 gegründete Eingreifreserve besteht aus einem Leitenden
Oberstaatsanwalt als Abteilungsleiter, drei Oberstaatsanwälten und sechs
Staatsanwälten. Sie ist eine der drei operativen Abteilungen der
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main.
Die Eingreifreserve unterstützt die landgerichtlichen Staatsanwaltschaften
verfahrensbezogen. Über den Einsatz der Eingreifreserve entscheidet der
Generalstaatsanwalt durch Zuweisung von Ermittlungsverfahren nach § 145 Abs. 1
GVG.
Schwerpunkte der Arbeit der Eingreifreserve sind Verfahren aus folgenden Deliktsbereichen:
- Organisierte und bandenmäßige Steuerstraftaten
- Sonstige schwere Wirtschaftskriminalität
- Organisierte Kriminalität
- Ermittlungsintensive Kapitaldelikte
- Sammelverfahren und umfangreichere Verfahren aus dem Bereich der Allgemeinkriminalität
- Verfahrenskomplexe mit regional übergreifenden örtlichen Zuständigkeitsschwerpunkten und internationalen Bezügen
- jeweils unter Einbeziehung von Finanzermittlungen und Vermögensabschöpfung