Frankenberg: Trickbetrüger setzen Opfer stundenlang unter Druck
Am Dienstagmorgen rufen unbekannte Täter bei einer 81-jährigen Frau aus Frankenberg an und geben sich als Polizeibeamte aus. Die Täter richten mit dieser Masche einen sechsstelligen finanziellen Schaden an.
Um die Seniorin von Beginn an unter Druck zu setzen, hört sie bei Annehmen des Telefongesprächs eine Frau mit weinerlicher Stimme sagen: „Mama, ich bin schuld!“ Das nimmt die Frankenbergerin zum Anlass, die Frau am anderen Ende des Telefons beim Vornamen ihrer Tochter zu nennen. Von diesem Zeitpunkt an übernimmt eine weitere unbekannte weibliche Täterin das Telefongespräch und gibt sich als Polizeioberkommissarin aus. Die Betrügerin setzt die Seniorin weiter unter Druck. Es folgen über mehrere Stunden hinweg minutenlange Telefongespräche. Der Betrogenen wird keine Zeit gelassen, einen klaren Gedanken zu fassen. Die Geschichte: Die Tochter soll einen schweren Unfall verursacht haben, bei dem ein Kind ums Leben kam. Um zu verhindern, dass die Tochter ins Gefängnis muss, soll die Mutter das gesamt Ersparte als Kaution hinterlegen. Die Schilderungen der falschen Polizistin zum Unfall geschehen sind sehr dramatisch und brutal, um die Seniorin zu schockieren. Schlussendlich übergibt die 81-jährige ihre Ersparnisse einem unbekannten männlichen Täter, der nicht näher beschrieben werden kann. Nach der Übergabe endet der Telefonterror.
Hinweise der Polizei:
- Die Polizei ruft nach Unfällen nicht bei Angehörigen an um hohe
Geldsummen zu fordern, beispielsweise als Kaution. Dabei handelt
es sich um eine Betrugsmasche. - Warnen Sie Ihre Angehörigen und Bekannten vor dieser Masche.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
sofort auf, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten. - Verständigen Sie anschließend die Polizei über den Notruf 110.
Wählen Sie die Nummer selbst! - Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte.
- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und
erstatten Sie Anzeige.