Marburg – Fahrten unter dem Einfluss berauschender Mittel – Weitere Vorfälle am Donnerstag
Die Polizei beendete am Donnerstag, 26. Januar, insgesamt fünf Fahrten von Männern im Alter zwischen 25 und 62 Jahren. Sie fuhren, obwohl sie unter dem Einfluss berauschender Mittel standen. Außer dem Ende der jeweiligen Fahrt veranlasste die Polizei in allen Fällen Blutproben. Die Verkehrskontrollen erfolgten aus unterschiedlichen Anlässen. Mal fiel der Polizei ein abgelaufenes Versicherungskennzeichen auf, mal ein unterbliebenes Abblenden durch den mit Fernlicht entgegenkommenden Autofahrer. Es gab jedoch auch ganz allgemeine Verkehrskontrollen. Kontrollorte waren die ‚Frankfurter Straße in Cölbe, sowie die Köhlersgrundgasse, die Berliner Straße, die Willy-Mock-Straße in Marburg und die B 3 zwischen Cölbe und Schönstadt. Unter den überprüften Autofahrern befand sich ein 54 Jahre alter Mann aus dem Nordkreis, der nicht nur unter dem Einfluss von Amphetaminen, sondern zudem ohne im Besitz eines gültigen Führerscheins zu sein, fuhr. „Die Polizei behält den Straßenverkehr weiterhin im Auge, setzt die Verkehrskontrollen fort und verfolgt konsequent jedes Fahren unter dem Einfluss von Alkohol und/oder anderen berauschenden Mitteln!“
Unfallfluchten – Polizei sucht Zeugen und bittet um Hinweise
Marburg – Unfallflucht am Klinikum – Weißer Tiguan beschädigt
An dem weißen VW Tiguan mit Korbacher Kennzeichen waren Lackschäden an der Beifahrertür und ein Schaden am rechten Außenspiegel. Über den Verursacher dieses Schadens in Höhe von mehreren Hundert Euro ist zur Zeit nichts bekannt. Der Tiguan stand zur relevanten Unfallzeit zwischen 07.15 Uhr am Dienstag, 17. und 09.35 Uhr am Freitag, 20. Januar auf dem Parkplatz des Universitätsklinikums Marburg in der Baldinger Straße. Der Unfallhergang steht nicht fest, möglicherweise entstand der Schaden auch durch ein unachtsames Öffnen einer Autotür. Sachdienliche Hinweise in diesem Zusammenhang bitte an die Unfallfluchtermittler bei der Polizei Marburg, Tel. 06421 406 0.
Gladenbach- Spiegelschaden bei Kollision im Begegnungsverkehr
Die Unfallfluchtermittler der Polizei Biedenkopf suchen Zeugen nach und bitten um Hinweise zu einer Unfallflucht, die am Donnerstag, 26. Januar, gegen 16.20 Uhr auf der Landstraße 3266 zwischen Runzhausen und Sinkershausen passierte. Auf dem Weg nach Sinkershausen kam dem schwarzen BMW einer 49-Jährigen ein Auto entgegen und beim aneinander Vorbeifahren gab es durch die Kollision der Außenspiegel einen großen Knall. Die BMW-Fahrerin fuhr zunächst bis Sinkershausen, wendete dort und kehrte zur Unfallstelle zurück. Dort wartete der andere Unfallbeteiligte jedoch nicht und kehrte auch nicht wieder. Am BMW entstand ein Schaden von mehreren Hundert Euro. Hinweise zu dem verursachenden Auto konnte die BMW-Fahrerin nicht geben. Sie sah zwar nach dem Knall im Rückspiegel zwei Fahrzeuge, konnte aber zu diesen keine sicheren Aussagen machen. Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizei Biedenkopf, Tel. 06461 9295 0.
Neustadt – Unfallflucht in der Hindenburgstraße – Spiegelteil sichergestellt
Die Unfallfluchtermittler der Polizei Stadtallendorf suchen einen eventuell schwarzen Opel Astra mit beschädigten rechten Außenspiegel. Das sichergestellte Teil der Spiegelabdeckung deutete auf ein zwischen November 2008 und Januar 2010 erstmals zugelassenen Pkw hin. Der Fahrer dieses Autos steht unter Verdacht, beim Durchfahren der Hindenburgstraße in Neustadt einen am Straßenrand vor dem Anwesen 68 a geparkten grauen Audi A 6 beschädigt zu haben. An dem Audi entstand ebenfalls am Spiegel ein Schaden. Die Verkehrsunfallflucht war wahrscheinlich am Donnerstag, 26. Januar, zwischen 18 und 19.30 Uhr. Wer hat zu dieser Zeit ein Fahrmanöver beobachtet, bei dem es zur Kollision mit dem geparkten Audi gekommen sein könnte? Wo steht weit dieser Zeit ein älterer Opel Astra H mit einer fehlenden rechten Spiegelabdeckung? Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizei Stadtallendorf, Tel. 06428 9305 0.
Erst Opfer – dann Beschuldigte Raubopfer steht unter Verdacht des Einbruchs und Raubes
In der Nacht zum Freitag, 27. Januar, hatte es die Polizei zwei Mal mit einem 19 Jahre alter Mann zu tun. Zunächst erstattet er eine Anzeige wegen Raubes seines Bargelds. Später nahm ihn die Polizei während der Fahndung nach einem Einbruch und einem Raub in eine Wohnung vorübergehend fest. Bei der Festnahme stellte die Polizei bei ihm die Beute aus der Wohnung sicher.
Nach den Angaben des polizeibekannten 19-Jährigen, hielt er sich am Donnerstagabend (26. Januar) mit einer Gruppe Jugendlicher/Heranwachsender bis gegen 23.35 Uhr beim Marburger Hauptbahnhof auf und man lud u.a. Snap-Chat-Videos hoch. Man verließ den Bahnhofsbereich über den Ortenbergsteg an dessen Ende dann ein Angriff von mindestens drei Personen mit einer zerschlagenen Flasche erfolgt sein soll. Nach Angaben des 19-Jährigen raubten die Angreifer ihm 200 Euro Bargeld aus der Hosentasche. Der Versuch, seine Schultertasche wegzureißen scheiterte jedoch und ihm gelang die Flucht. Bei dem Geschehen erlitt der 19-Jährige eine letztlich im Krankenhaus ärztlich versorgte Schnittverletzung. Die Fahndung nach den in Richtung Schützenstraße/Ortenberg geflüchteten Personen blieb ohne Erfolg. Die Ermittlungen zu dieser Tat dauern an. Wer hat die Gruppe am Donnerstagabend vor dem Bahnhof gesehen? Wer hat das geschilderte Geschehen auf dem Ortenbergsteg gesehen? Die Kripo bittet Zeugen dieser Auseinandersetzung, sich unter Tel. 06421 406 0 zu melden.
Nach derzeitigen Ermittlungen steht der 19-Jährige unter dem Verdacht, unmittelbar von der Polizeistation in die Friedrich-Ebert-Straße gegangen und dort durch ein Fenster in eine Wohnung eingestiegen zu sein. In der Wohnung kam es zu einem Aufeinandertreffen zwischen dem Eindringling und dem 61 Jahre alte Bewohner, den der Täter mit einem Messer bedrohte und der offenbar an der Hand eine später medizinisch versorgte Schnittverletzung erlitt. Der Täter durchsuchte mehrere Sachen und Schränke und nahm zwei Geldscheine mehrere Armbanduhren mit. Die Fahndung der Polizei endete kurze Zeit später am Südbahnhof mit der Festnahme des tatverdächtigen 19-Jährigen. Die Polizei fand bei ihm sowohl die Uhren als auch die Geldscheine. Die Ermittlungen, insbesondere zum genauen Tatablauf in der Wohnung dauern ebenfalls noch an.
Marburg-Biedenkopf: „Ich hätte nie geglaubt, mal auf so was reinfallen zu können…“
…das ist der Satz, den die Sachbearbeiter im Betrugskommissariat tatsächlich immer hören, wenn Opfer ihnen ihre Geschichte über einen Betrugsfall erzählen, der am Telefon seinen Anfang nahm. Regelmäßig berichtet und warnt die Polizei vor den verschiedenen Maschen wie „Schockanrufe“ und „Falsche Polizeibeamte“ und regelmäßig befinden sich die Artikel in den lokalen Print- und Onlinemedien. Dennoch kommen wöchentlich, manchmal fast täglich, weitere Opfer auf die Polizei zu und berichten von ihrem Schicksal und verlorenen Summen in nicht selten vier- bis fünfstelliger Höhe. Wie kann das sein?
Der Grund und damit auch die Gefahr liegt mitunter darin, die Kriminellen zu unterschätzen. Es handelt sich nicht um „irgendwelche Deppen, die mal versuchen, einer senilen Oma das Geld abzuluchsen“. Stattdessen geht es um geschulte, professionell handelnde Kriminelle, die auf den Gebieten der Gesprächsführung und Druckerzeugung tatsächlich ihr Können unter Beweis stellen. Dieses Können zeigen sie bereits bei der Wahl ihrer Opfer, die in der Regel bereits etwas älter sind und teilweise gezielt aufgrund des vermuteten Wohlstands, beispielsweise hergeleitet durch einen vorhandenen Akademikertitel, ausgewählt werden. Ihre Maschen wandeln die Straftäter regelmäßig ab und passen sie beispielsweise an aktuelle Geschehnisse, wie beispielsweise die Pandemie, an. Dies unterstreicht einmal mehr ihr überlegtes Vorgehen.
Es lohnt sich, die etlichen Artikel zu lesen und sich darüber hinaus Handlungsanleitungen für sich selbst und insbesondere die älteren Verwandten zurecht zu legen. Dabei kann es sich um Absprachen handeln, wie bei einem Notfall in der Familie reagiert wird- wer wen informiert. Oder um einen Merkzettel am Telefon, der an die gängigsten Maschen erinnert. Sinnvoll ist es auch, sich und den Lieben regelmäßig in Erinnerung zu rufen, dass niemals, unter keinen Umständen, Geheimnummern wie PIN und TAN weitergegeben werden dürften. Ein erwähnenswerter Fakt bei solchen Gesprächen ist zudem, dass deutsche Behörden wie die Polizei oder Staatsanwaltschaft niemals Geld oder Wertgegenstände telefonisch einfordern und erst recht nicht eine Übergabe von Bargeld an irgendeinem Ort organisieren würden.
Und wer sich nun beim Lesen von erfolgreich verlaufenen Betrugsmaschen noch immer fragt „wie kann man nur so blöd sein?“, der sollte vielleicht überlegen, wie die eigenen Handlungen und Gedanken in einer Stresssituation, beispielsweise bei einem Verkehrsunfall oder einem Einbruch, plötzlich ganz anders liefen, als man es von sich selbst gewohnt war.
Die Betrüger üben emotionalen Stress aus, spielen Zeitnot vor und lassen ihren Opfern durch dauerhaften Druck und die Bindung ans Telefon kaum eine Möglichkeit, einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn dann später Ruhe einkehrt und der Betrug aufgefallen ist, können die Opfer das Erlebte kaum fassen.
Deswegen: Infomieren Sie sich und andere, nur so schützen Sie sich und andere.
Weitere Informationen zu den Betrugsmaschen erhalten Sie auch auf der Internetseite der Polizei Hessen, www.polizei.hessen.de, sowie bei den Kriminalpolizeilichen Beratern, darunter Jan-Oliver Karo im Landkreis Marburg-Biedenkopf (Telefonnummer 06421/406-123).