Grünstadt – Auf eine wahrhaft lange Geschichte kann das Raschèr Saxophon Quartett zurückblicken, das am Samstag, 25. Februar, als zweite Sternstunde des Jahres 2023 beim Grünstadter Kulturverein zu Gast ist.
Bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte sich der gelernte Klarinettist Sigurd Raschèr für das Saxophon begeistert und dem Instrument, das in der klassischen Musik lange ein Schattendasein geführt hatte, zu mehr Anerkennung verholfen. 1969 schließlich gründete er in New York das Raschèr Saxophon Quartett – ein Novum in der Geschichte klassischer Ensembles – das er bis 1977 leitete. In wechselnder Besetzung ist das Quartett nun im vierundfünfzigsten Jahr erfolgreich und haben die Musiker schon über 300 Komponisten dazu inspiriert, dem Quartett gewidmete Werke zu schaffen. Regelmäßig sind sie in den bedeutendsten Konzertsälen der Vereinigten Staaten, Asiens und Europas zu Gast – umso mehr freut sich der Grünstadter Kulturverein, das von Kritikern als ungekrönte Könige des Saxophons in der klassischen Musik gefeierte Ensemble für ein Gastspiel in der evangelischen Stadtmission gewonnen zu haben.
Dienstältester ist der Amerikaner Elliot Riley, seit 2001 am Altsaxophon Mitglied des Quartetts. Seit gut 20 Jahren dabei ist Sopransaxophonistin Christine Rall. Das Quartett wird durch zwei niederländische Musiker vervollständigt: Tenorsaxophonist Andreas von Zoelen ist seit 2014, Oscar Trompenaars am Baritonsaxophon seit 2019 dabei.
Ihr Thema für den Auftritt in Grünstadt ist die Heimat. Wo ist die physische Heimat, wo die musikalische, wo die geistige? So beginnt der Abend mit Kompositionen Johann Sebastian Bachs – als der musikalischen Heimat, in der sich so viele Musiker verwurzelt sehen – und geht das Thema dann durchaus konkreter an mit Werken solcher Komponisten, die aus verschiedensten Gründen das Land ihrer Kindheit verlassen haben oder mussten: des Ungarn Béla Bartók, des Esten Arvo Pärt, des Türken Fazıl Say und schließlich des Russen Alexander Glasunow. Ein fantastisches musikalisches Spiel um Identität und Masken, um Nähe und Ferne, um Sehnsucht und Trauer verspricht das Publikum zu verzaubern. Mit wunderschönen Tönen in wunderschöner Klangqualität, so der überlieferte Anspruch von Quartettgründer Raschèr. Nicht mehr die einzelnen Instrumente solle das Publikum wahrnehmen, sondern die Schönheit deren gemeinsamen Spiels.
Das Konzert beginnt um 20 Uhr in der Evangelischen Stadtmission, Jakobstraße 30, 67269 Grünstadt, Einlass ist ab 19.30 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse sowie im Vorverkauf in Grünstadt bei Optik Neumann, Bilder und Rahmen Haass, der Touristinfo im Alten Rathaus, online außerdem über Reservix, ADticket und den Rheinpfalz-Ticketservice.