Mannheim – Im Jahr 2019 kam das neuartige Virus „Covid-19“ über die Welt und bestimmte seitdem das öffentliche Leben. Darunter mussten alle Veranstaltungen leiden, welche aufgrund der Abstandsbestimmungen und Absonderungsregelungen nicht stattfinden durften. Dies traf auch nach dem mit knapp 12.500 Besuchern im Jahr 2019 besuchten Mittelaltermarkt im Herzogenriedpark Mannheim, welcher seine Veranstaltung für das Jahr 2020 und in den kommenden zwei Jahren absagen musste.
Vier Jahre Durststrecke und gespanntes Warten trieb aus diesem Grund rund 19.000 Besucherinnen und Besucher am vergangenen Wochenende (17. bis 19.03.2023) auf den wieder stattfindenden Mittelaltermarkt. Aufgrund des derzeitigen Umbaus des Herzogenriedparks wurde ein großer Teil des Marktes in den mittleren Bereich des Parks verlegt, welcher über einen Rundgang zum Bummeln einlud. Wer in den Park und somit auf den Markt wollte, musste bei dem hohen Besucheransturm an der Kasse mit Wartezeiten bis zu über einer Stunde rechnen, wenn er nicht früh genug da war.
Der Markt lockte mit allerlei Handelswaren von diversen Getränken bis hin zu den schönsten Handwerksarbeiten, in denen sich ein Besucher vertiefen konnte. In Gesprächen mit Händlern kam es sogar zur Sprache, dass zwei Händler bereits am Samstag mangels anzubietender Waren abgebaut haben, ein anderer Händler nutzte Worte wie „die sind wie bekloppt“.
Der Markt war ähnlich wie ein Hundeknochen aufgebaut, sodass man zwei Rundwege an den Rändern hatte, welcher durch einen engen Durchgang verbunden war. In der engen Gasse vermischten sich sowohl Besucherströme als auch Warteschlangen an Versorgungsständen, welches häufig zu hektischen, chaotischen und engen Szenen führte. Attraktionen für Kinder fügten sich wunderbar zwischen Verkaufs- und Versorgungsstände ein, so dass Eltern wunderbar stöbern konnten, während sich die Kinder bei Armbrust- und Bogenschießen oder dem Schmieden von Hufeisen beschäftigten. An mehreren Stellen des Marktes vollführten Gaukler ihre Kunststücke wie Jonglieren, Witze erzählen oder Feuerspucken, welches das Publikum von klein bis groß begeisterte. Zwei weitere besondere Attraktionen zogen viele Zuschauerinnen und Zuschauer an. Zum Einen der Showkampf der Lagergruppe „Danelag“, bei der mit stumpfen Waffen verschiedene Kampftechnicken vorgeführt wurden und zum Anderen die Vogelshow von Achim Häfner (Falkner der Herzen), welche seine weltweit einzigartigen Therapievögel vorstellte. In den anwesenden Lagergruppen, die dort das Leben von damals authentisch darstellen wollen, gab es viel für die Besucherinnen und Besucher zu sehen. Hierbei durften auch junge angehende Recken beispielweise ausprobieren, wie schwer ein Kettenhemd ist und was es bedeutet damit zu laufen.
Beherztes Eingreifen der Security konnte am Samstagabend schlimmere Eskalationen zwischen drei Marktbesuchern verhindern. Selbst das Nieselwetter am Sonntag hielt nicht davon ab, dass die Besucher in den Park strömten. Abschließend ist zu sagen, dass es ein sehr gut besuchter, geselliger und schöner Mittelaltermarkt zu Beginn der Saison war, welcher vermutlich im nächsten Jahr mit noch mehr Besuchern zu rechnen hat.