Am 3. April 2023 begann Alistair Hudson als neuer wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand mit seiner Arbeit am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Die Mitarbeiter:innen erwarten ihn mit einer langen Frühstückstafel im Foyer des ZKM | Karlsruhe. Der Brite Hudson ist im Juli 2022 vom ZKM-Stiftungsrat gewählt worden. Er folgt auf Peter Weibel, der das ZKM | Karlsruhe mit seiner einzigartigen Arbeit über alle Maße hinaus bis zu seinem Tod am 1. März 2023 geformt hat. Alistair Hudson leitete zuletzt die Manchester Art Gallery und The Whitworth, das Museum der Universität Manchester. Er war Mitglied in einer Vielzahl von Gremien unter anderem der »Turner Prize«-Jury sowie dem Auswahlgremium für den Britischen Pavillon der Biennale von Venedig 2022. Zusammen mit der kubanischen Künstlerin Tania Bruguera leitet Alistair Hudson die »Asociación de Arte Útil«, ein internationales Netzwerk, das sich mit dem Konzept des »useful museum« beschäftigt. Das Netzwerk engagiert sich dafür, Kunst- und Kulturinstitutionen als Orte gesellschaftlicher Verantwortung und Veränderung zu verstehen und künstlerische und kuratorische Praxis als soziale Praxis zu definieren.
Zum 1. April wechselt nach über 24 Jahren die wissenschaftlich-künstlerische Leitung des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Auf den Medienkünstler und Theoretiker Peter Weibel folgt der Brite Alistair Hudson. Unter der Leitung von Peter Weibel ist das ZKM I Karlsruhe zu einer weltweit einzigartigen Institution entwickelt worden. Gegründet 1989 von Heinrich Klotz als »elektronisches Bauhaus« ist es heute ein Ort für die theoretischen Diskurse von Philosophie, Wissenschaft, Technologie, Politik und Wirtschaft aus einer zeitaktuellen künstlerischen Perspektive. Mit seiner Sammlung, den Publikationen, den Archiven und der wissenschaftlich-künstlerischen Forschung zu den elektronischen Künsten steht das ZKM | Karlsruhe für ein Programm interdisziplinärer Projekte und internationaler Kooperationen.
Der neue wissenschaftlich-künstlerische Leiter Alistair Hudson erklärt: »Nach dem Tod von Peter Weibel blicken wir anerkennend zurück und würdigen ein bedeutendes Leben und Kapitel in der Geschichte des ZKM. Wir freuen uns aber auch darauf, seine Arbeit und die Arbeit all der Weggefährt:innen fortzusetzen, die das ZKM zu dem gemacht haben, was es ist: eines der einflussreichsten und wegweisendsten Kulturzentren der Welt.«
Der 54-jährige Brite Alistair Hudson wurde im Juli 2022 vom ZKM-Stiftungsrat für die Nachfolge bestimmt. Zusammen mit der geschäftsführenden Vorständin Dr. Helga Huskamp bildet er den zweiköpfigen Vorstand des ZKM | Karlsruhe. Zu seinen Aufgaben gehört die wissenschaftlich-künstlerische Leitung einschließlich der konzeptionellen Weiterentwicklung der Stiftung. Zudem ist er der Sprecher des ZKM | Karlsruhe, das von der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Württemberg als Stifter getragen wird.
Petra Olschowski MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: »Alistair Hudson überzeugt mit seinem internationalen Renommee als exzellenter Kurator und kenntnisreicher Museumsleiter. Sein Fachwissen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst ist herausragend. Gleichzeitig hat er ein ausgeprägtes Verständnis für das Zusammenwirken von Kunst und Gesellschaft. Besonders wichtig finde ich sein Vorhaben, das ZKM noch stärker zu öffnen und auch für Menschen erfahrbar zu machen, die sich nicht mit Kunst beschäftigen. Es passt sehr gut zur kulturpolitischen Strategie des Landes Baden-Württemberg, die einen besonderen Fokus auf kulturelle Bildung und Teilhabe legt. Ich bin überzeugt davon, dass es Alistair Hudson gelingen wird, das ZKM in einer Zeit des Wandels erfolgreich zu führen.«
Dr. Frank Mentrup, Vorsitzender des Stiftungsrats und Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe: »In der aktuellen Zeit der globalen Krisen mit dramatischen gesellschaftlichen und technologischen Umbrüchen braucht es neue Konzepte und Visionen für die Gestaltung der Zukunft. Ich bin davon überzeugt, dass Alistair Hudson die richtige Person für die Neuausrichtung des ZKM ist. Er will das ZKM als gesellschaftlich relevante, international bedeutende Institution weiterentwickeln und gleichzeitig vor Ort die Öffnung und Vermittlung des Hauses für alle Menschen der Stadtgesellschaft aktiv befördern.«
Alistair Hudson versteht sich zutiefst als Europäer, der von europäischer Kultur- und Philosophiegeschichte geprägt ist. Ein Großteil seiner Methodik wurzelt in der Beziehung zwischen Kultur, Gesellschaft, Politik und technischem Fortschritt – ursprünglich im britischen Kontext von industrieller Revolution und Empire, heute vor allem in der Auseinandersetzung mit unserer digitalisierten Lebenswelt.
(Quelle: ZKM Karlsruhe)