Kaiserslautern – Auf Einladung der SWK Stadtwerke Kaiserslautern diskutierten am 18. März 2015 Experten über das Thema des neuen Strommarktdesigns.
Die Energiebranche steht vor einem großen Umbruch. Der Anteil der erneuerbaren Energien wächst und bringt höhere Anforderungen an die Flexibilität des Strommarktes mit sich. Wie kann die Energiewende gelingen? Wie kann sie effektiv und kostengünstig umgesetzt werden? Wie kann eine umfassende Versorgungssicherheit gewährleistet werden? Diese Fragen stehen hinter dem Begriff "Neues Strommarktdesign".
Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt begrüßte im Namen des Schirmherrn Dr. Klaus Weichel, die Gäste im Kulturzentrum Kammgarn.
„Für dieses sehr wichtige Thema ist sehr viel Kreativität nötig“,
so die Bürgermeisterin. Auch für die Umsetzung der Klimaschutzziele sei das neue Strommarktdesign von großer Bedeutung.
Vorstandsmitglied Markus Vollmer:
„Stellen Sie sich vor, wir sitzen hier und das Licht fällt aus, kein Strom – Utopie? Vielleicht, allerdings mittelfristig durchaus denkbar.“
Im April werde das Weißbuch des Bundeswirtschaftsministeriums erwartet. Es soll Vorschläge für ein neues Strommarktdesign enthalten, die dann Eingang in die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes finden. Markus Vollmer beschrieb die jetzige Situation auf dem Energiemarkt und ist sich sicher, dass die jetzigen Kapazitäten in der Zukunft nicht ausreichen.
Dr. Felix Matthes, Forschungskoordinator Energie und Klimapolitik am Öko-Institut e.V. in Berlin stellte das Modell des „fokussierten Kapazitätsmarktes“ vor. Das Modell sieht vor, dass nur solche Kraftwerke Erlöse erzielen, die einerseits Versorgungssicherheit garantieren und andererseits einer Vollversorgung durch erneuerbare Energien nicht im Wege stehen.
Dem gegenüber stand das Modell von Christoph Kahlen, Leiter der Unternehmenskommunikation der Thüga München. Dieses Modell sieht vor, die erneuerbaren und die konventionellen Energien in einem Markt zusammenzufassen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien geschieht im Wettbewerb. In den Stunden der „Flaute“ können Kraftwerke, Speicher oder die Nachfrageflexibilität der Kunden eine Leistungsreserve bilden. Diese Variation nimmt den Kunden in die Pflicht. Er soll für sich entscheiden, welches Maß an Versorgungssicherheit für ihn notwendig ist.
Nach den Fachvorträgen und der von Holger Wienpahl, SWR, geleiteten lebhaften Podiumsdiskussion bedankte sich Markus Vollmer bei den Referenten und dem Moderator für die vielfältigen Denkanstöße.