Karlsruhe. In Szeged/Ungarn wird in dieser Woche die internationale Kanu-Rennsport-Saison eröffnet. Von den Rheinbrüder Karlsruhe werden die Sportler/innen Katinka Hofmann, Sarah Brüßler und Saeid Fazloula, sowie Ralf Straub als Damenkajak-Bundestrainer, beim World Cup vertreten sein.
Am Donnerstag um Punkt 12:11 Uhr beginnt für die Sportwissenschaftsstudentin des KIT, Katinka Hofmann ihre erste Saison im A-Nationalteam des Deutschen Kanu-Verbands (DKV). Dann wird sie gemeinsam mit ihrer Vereinskollegin Sarah Brüßler, Lena Röhlings (Berlin) und Enja Rösseling (Essen) im Viererkajak über 500
Meter an der Startlinie stehen. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris geht es vor allem um die Sicherung der Quotenplätze. Deshalb ist es die Aufgabe von Ralf Straub einen neuen schlagkräftigen Viererkajak
zu formieren. Maximal kann jede Nation im Damen-Kajak-Bereich sechs Quotenplätze bei den Weltmeisterschaften in diesem Jahr sichern. Dafür muss der Deutschlandvierer allerdings im WM-Finale eine Top-Ten-Platzierung erzielen und darf dabei nur fünf europäische Quartette vor dem deutschen Boot sein. Bei den
Zweierkajaks gehen die Olympia-Quotenplätze nur an die ersten Sechs.
Bei der Zweierkajakbesetzung greift Straub auf die Vize-Weltmeister-Crew des letzten Jahres, Jule Hake (Lünen) und Paulina Paszek (Hannover), zurück. Der Viererkajak wurde im Vorbereitungstrainingslager in Kienbaum neu formiert. Katinka Hofmann ist erst einmal sehr glücklich im Vierer zu sitzen. „Wir haben verschiedene Varianten ausprobiert.“, berichtet die 24-Jährige. Um sich direkt für das WM-Team zu qualifizieren, muss das neue Quartett in Szeged unter die besten Drei Boote kommen und sie dürfen zeitlich nicht mehr als 1,5% hinter der Siegleistung sein.
Für die Psychologiestudentin Sarah Brüßler ist es zwar nicht der erste World Cup mit dem A-Nationalteam aber das erste Mal, dass sie im Viererkajak an den Start geht. „Ich bin schon länger nicht mehr Vierer gefahren, da freue ich mich jetzt darüber. Das ist ein guter Einsatz. Wir treffen allerdings auf ein sehr starkes Feld
in Szeged.“
Während bei den Mädels vor allem viel Vorfreude auf die Rennen herrscht, ist Tüftler Ralf Straub auch besonders gespannt, wie sich die anderen Nationen in Szeged präsentieren werden. „Das erste Rennen der Saison, ist einfach immer eine erste Standortbestimmung. Mann muss man sich dann zwar nicht gleich verrückt machen lassen, wenn die Konkurrenz vielleicht einen fitteren Eindruck macht, aber man weiß dann schon recht genau, mit welchen Booten in dem Jahr zu rechnen ist.“
Dies weiß auch der Karlsruher Stützpunktleiter Detlef Hofmann. Der das Trainingssystem des deutschen Teams, durch seine Zeit als Disziplintrainer bei den Junioren, Trainer der Kajak Herren und Cheftrainer des Nachwuchses seit Jahrzehnten kennt. „Es gibt Nationen die kommen bärenstark aus dem Winter, können
diese Form aber oft nicht bis zur WM retten. Unser Höhepunkt liegt ganz klar auf den Weltmeisterschaften in Duisburg, da zählt es dann richtig!“, erläutert der erfahrene Coach und nimmt Druck von allen Schultern.
Das Ziel: WM-Teilnahme, hat auch der frischgebackene Papa, Saeid Fazloula, anvisiert. Zum Auftakt der internationalen Saison wird der gebürtige Iraner im Einerkajak über 500 und 1.000 Meter, wie bereits in den vergangenen Jahren als Refugee-Athlet unter der Flagge des Internationalen Kanu-Verbands (ICF) antreten.
„Saeid hat in diesem Winter wieder einen Sprung gemacht. Ich bin gespannt, ob er sich auch im internationalen Vergleich bessern konnte.“ so sein Mentor, Detlef Hofmann.
Fazloula wird in jedem Fall eine Woche später beim zweiten World Cup in Poznan/Polen an den Start gehen.
Falls Brüßler und Hofmann die geforderte Platzierung und Zeitabstände nicht erbringen können, bekommen auch dies beiden erneut die Startchance beim zweiten World Cup.
In Polen wird dann auch die vermeidlich vierte Karlsruher WM-Hoffnung an den Start gehen.
Vizeweltmeisterin Sophie Koch ist nach ihrer Nebenhöhlenentzündung währen der nationalen Qualifikationen mittlerweile wieder im Training und wird versuchen mit einer entsprechenden Leistung in Poznan noch auf den WM Zug aufzuspringen.
Quelle: Rheinbrüder Karlsruhe e.V.