Karlsruhe. Die Zahl der Übernachtungen sowie die Auslastung der Zimmer- und Bettenkapazitäten sind im Jahr 2022 in Karlsruhe gestiegen. Damit brachte es den Karlsruher Tourismusbetriebe nach zwei schweren Jahren unter Coronabedingungen die dringend benötigte Erholung.
Gästezahlen steigen
Während im Jahr 2019 noch 1,15 Millionen Übernachtungen in Karlsruhe registriert worden waren, sackten sie in den beiden Coronajahren auf rund die Hälfte ab (560.000 im Jahr 2020 beziehungsweise 575.000 in 2021), informiert der „Jahresbericht Tourismus 2022“, den das Amt für Stadtentwicklung jährlich erstellt. Im zurückliegenden Jahr 2022 wurde mit 950.000 Übernachtungen zwar die Millionenmarke noch nicht wieder erreicht, dafür sind die Buchungsergebnisse ein spürbares Zeichen für die wieder einsetzende Reiselust der Übernachtungsgäste nach zwei entbehrungsreichen Jahren. Die Zahl der angereisten Gäste stieg ebenfalls deutlich von knapp 300.000 Personen in den Jahren 2020 und 2021 auf 517.000 Ankünfte im Jahr 2022.
„Ich freue mich sehr, dass das Jahr 2022 für den Karlsruher Tourismus und vor allem die Betriebe positiv verlaufen ist. Die vielfältigen Bemühungen aller touristischen Akteure haben damit Früchte getragen. Zugleich belegen die Zahlen, dass die KTG Karlsruhe Tourismus GmbH im vergangenen Jahr die richtigen strategischen Schwerpunkte gesetzt und sich die intensive Netzwerkarbeit ausgezahlt hat.“, so die für den Tourismus zuständige Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz.
Wieder vermehrt Besucher aus dem Ausland
Nach der Aufhebung der weltweiten Reisebeschränkungen konnten im Jahr 2022 insbesondere Reisende aus dem Ausland die Fächerstadt wieder vermehrt besuchen. Mit 190.000 von 950.000 Übernachtungen erreichten sie einen Anteil von 20 Prozent. Vor der Pandemie waren sie für rund 24 Prozent der Übernachtungen verantwortlich, in den Jahren 2020 und 2021 war ihr Anteil auf knapp 15 Prozent gesunken. Insbesondere Reisende aus Asien und den USA buchten wieder mehr Übernachtungen in Karlsruhe, wenngleich der bis 2019 gewohnte Umfang noch nicht wieder erreicht wurde. Gäste aus Deutschland haben sich während der Krise als Rückgrat für die Karlsruher Tourismusbilanz erwiesen. Ohne die Inlandsreisenden wären die Buchungen noch stärker zurückgegangen und hätten die ohnehin großen wirtschaftlichen Belastungen für die Betriebe nochmals verschärft.
Das Landesergebnis für Baden-Württemberg wies im Jahr 2022 insgesamt 20,16 Millionen Gästeankünfte (-13 Prozent zu 2019) und 52,26 Millionen Übernachtungen (-9 Prozent zu 2019) aus. Das Vor-Corona-Niveau ist damit in greifbare Nähe gerückt und lässt hoffen, dass dieses Ziel möglicherweise im Jahr 2023 erreicht werden kann. Einige Stadtkreise haben dies bereits geschafft, darunter Freiburg, Pforzheim und Ulm. Dort lag die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2022 bereits über dem Vergleichswert von 2019. In Karlsruhe lag das Jahresergebnis noch 17 Prozent unter dem Übernachtungsergebnis von 2019.
Ein wichtiger Kennwert für die Betriebe stellt die Auslastung der Schlafgelegenheiten und Gästezimmer dar. Die Bettenauslastung betrug im ersten Quartal 2022 nur 25,1 Prozent für alle Betriebsarten, was etwa dem Durchschnitt des Krisenjahres 2021 entsprach. Während der Monate Januar bis März war das Reiseverhalten in der Bevölkerung noch schwach ausgeprägt. In allen drei weiteren Quartalen wurden zwischen 41 Prozent und 47 Prozent Auslastung erreicht. Wie bereits vor Beginn der Pandemie lag die Auslastung der Hotels garnis (42,2 Prozent) leicht über derjenigen der Hotels (39,5 Prozent). Im Jahr 2019 hatten die Hotels garnis im Durchschnitt 53,0 Prozent Auslastung, die Hotels 50,1 Prozent erreicht.
Mit der Wiederbelebung im Reisesektor konnte im Jahr 2022 eine durchschnittliche Auslastung von 39 Prozent erreicht werden. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Schlafgelegenheiten, welche einmal jährlich im Juli erhoben wird, stieg 2022 deutlich auf 6.795 an (2021: 6.064). Hierin enthalten ist insbesondere der 2022 neu eröffnete Campingplatz in Durlach, welcher mit 480 Schlafgelegenheiten erfasst wird. Darüber hinaus haben während der Pandemie zwei weitere Hotelleriebetriebe neu eröffnet und damit das Bettenangebot in der Fächerstadt erweitert.
(Quelle: Stadt Karlsruhe)