Weinheim – Der Tenor im Weinheimer Gemeinderatsausschuss für Technik und Umwelt am Mittwochabend war deutlich: Die Flüchtlingsunterkunft, die der Rhein-Neckar-Kreis im Laufe des Jahres in Weinheim bauen wird, ist ein „Meilenstein der Willkommenskultur“.
Der Ausschuss brachte mit einem Satzungsbeschluss einen Bebauungsplan auf den Weg, mit dem eine in der Region und darüber hinaus neue Bauweise einer Flüchtlingsunterkunft festgelegt wird. Entstehen werden am Rande eines Wohngebietes drei zweistöckige Gebäude in einem Ensemble, dazu Freiflächen für Aktivitäten und Kinderspielplätze, sowie Räume, in denen die Flüchtlinge haupt- und ehrenamtlich betreut werden können. Bis zu 80 Personen können dort in Familiengruppen untergebracht werden. Der Gemeinderat soll nächste Woche der Empfehlung des Fachausschusses folgen.
„Diese Bauweise beruht auf einem vorbildlichen Planungskonzept“, hieß es im Ausschuss. Die Planung sei „ein Zeichen der gelebten Weltoffenheit in dieser Stadt“, so drückte es Oberbürgermeister Heiner Bernhard aus.
Gegenüber ersten Planungen, in denen zunächst von Standorten für bis zu 200 Flüchtlingen die Rede war, sei nun eine „beträchtlich höhere Qualität“ erreicht worden. Vertreter aller Fraktionen und Gruppen lobten die konstruktive Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen wie dem Netzwerk Asyl (NAWI) und der BI „Fremde als Gäste willkommen heißen“ und die Kompromissbereitschaft der planenden Behörden. Weitere Kommunen könnten sich ein Beispiel bei vergleichbaren Projekten nehmen. Es sei eine „neue Dimension bei Flüchtlingsunterkunften“, hieß es am Ratstisch.
Der Baubeginn der ersten Flüchtlingsunterkunft an der Heppenheimer Straße ist bereits in den nächsten Wochen geplant. Mit der Fertigstellung und dem Einzug der Flüchtlinge wird im Frühjahr 2016 gerechnet.