Rheinzabern – Das archäologische Terra-Sigillata-Museum in Rheinzabern erhält im Juli 2023 die Auszeichnung „Museum des Monats“ vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration. Staatssekretär Janosch Littig überreichte heute die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung an Museumsleiterin Barbara Thomas.
„Das Terra-Sigillata-Museum ist ein weiteres Beispiel für die abwechslungsreiche und hochwertige Museumslandschaft in Rheinland-Pfalz. Es ist deutschlandweit das einzige Museum, das sich der Herstellung, dem Vertrieb und dem Handel des römischen Tafelgeschirrs Terra Sigillata widmet. Neben der Information rund um die die Geschichte des römischen Töpferorts ‚Tabernae‘ (Rheinzabern) kommt aber auch das Erleben nicht zu kurz – sei es beim Workshop ‚Töpfern wie die Römer‘ oder den zahlreichen Mitmach-Stationen. Dieser museumspädagogische Ansatz ist ein herausragendes Beispiel für gelungene Museumsarbeit und ich freue mich sehr, dem Terra-Sigillata-Museum heute die Auszeichnung ‚Museum des Monats‘ zu verleihen.“
STAATSSEKRETÄR JANOSCH LITTIG
Auf 320 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert das Museum zahlreiche Fundstücke aus den umfangreichen archäologischen Ausgrabungen vor Ort. Sie illustrieren die komplexe Herstellung des Tafelgeschirrs ebenso wie das tägliche Leben der Römer in der Südpfalz. Ergänzt wird die Ausstellung um eine Teilrekonstruktion eines Töpferofens, der die Produktion des roten Geschirrs hautnah erfahrbar macht. In einer Außenstelle im Kindergarten „Faustina“ sind darüber hinaus zwei originale Brennöfen zu sehen. Das Museum bietet spezielle Programme wie Kinderferienprogramme, Kindergeburtstage und Mitmach-Aktionen für junge Museumsgäste an. In buchbaren Workshops können Kinder und Familien, Schulklassen oder Erwachsene jeden Alters Ton bearbeiten und wie die Römer Öllampen, Reliefschalen oder Medaillons töpfern. Das Angebot wird durch Führungen im Museum und bei den Brennöfen, Vorträge zur Archäologie und Heimatgeschichte sowie wechselnde Sonderausstellungen, zuletzt „Veni vidi Playmobil“ ergänzt.
Der Trägerverein „Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern e.V.“ hat zudem 50 „Lieblingsobjekte“ aus der Dauerausstellung mit ausführlichen Beschreibungen und detaillierten Bildern online auf der Digitalisierungsplattform „museum-digital.de“ zur Verfügung gestellt.
Das Museum wurde seit 1977 ehrenamtlich vom Verein „Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern e.V.“ betrieben. Damals initiierte der Verein eine Ausstellung, um die Ergebnisse der Ausgrabungen vor Ort für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Einrichtung eines dauerhaften Museums folgte 1978. Seither wurde das Museum stets weiterentwickelt: Nach einer Spenden-Aktion konnte das Museum 2006/2007 mit Förderung durch das damalige für Kultur zuständige Ministerium sowie den Museumsverband neugestaltet und räumlich erweitert werden. Durch eine Förderung im Programm „Zukunft durch Kultur“ des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration verfügt das Museum seit Dezember 2022 über eine hauptamtliche Leitung.