Lahn-Dill-Kreis: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizei, Balulicht © Fleimax on Pixabay

Herborn-Seelbach: Betrunkener greift Polizisten an –

Im Rahmen einer Personenkontrolle am Montag (20.11.2023), um 19:40 Uhr, versuchte ein stark alkoholisierter 21-jähriger Herborner auf dem Parkplatz des Rewe Marktes einen Polizeibeamten anzugreifen. Die Beamten fixierten ihn und legten ihm Handschellen an. Trotzdem leistete er weiter Widerstand und trat in die Richtung eines Polizeibeamten. Der Herborner musste die Polizisten mit zur Station begleiten. Dort führte ein Arzt bei ihm eine Blutentnahme durch. Anschließend durfte er die Station wieder verlassen. Der Angreifer wird sich wegen dem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamten verantworten müssen. (D.H.)

Wetzlar-Niedergirmes: Drogen in Gaststätte sichergestellt –

Eine Streife der Wetzlarer Polizei bemerkte am Dienstag (21.11.2023), um 02:27 Uhr, an einem ehemaligen Lokal eine offenstehende Tür. Bei der Überprüfung stellten sie bereits im Eingangsbereich starken Marihuana Geruch fest. Ein 47-jähriger Wetzlarer, der offenbar die Beamten bemerkt hatte, kam diesen aus dem Gebäude entgegen und versuchte die Tür zuzuschlagen. Als die Polizisten dies verhinderten, griff er sie an und schubste sie. Daraufhin brachten die Beamten den Wetzlarer unter Kontrolle und fesselten ihn. Hierbei leistete er weiterhin Widerstand, indem er nach den Polizisten trat. Bei der anschließenden Überprüfung des ehemaligen Lokals stellten die Ordnungshüter zwei weitere Personen und eine nicht unerhebliche Menge an verschiedenen Drogen fest. Die Beamten stellten das Betäubungsmittel sicher und nahmen die Personen fest. Alle drei mussten mit auf die Polizeistation. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen durften sie die Wache wieder verlassen. Eine Kollegin und eine Kollegin trugen leichte Verletzungen davon, beide konnten ihren Dienst fortsetzen. Auf den Wetzlarer kommen jetzt Strafverfahren wegen des Angriffs auf die Polizeibeamten und des Drogenbesitzes zu. (D.H.)

Dietzhölztal-Ewersbach: In Gärtnerei eingestiegen –

In der Nacht von Sonntag (19.11.2023) auf Montag (20.11.2023) drang ein Unbekannter in dem Zeitraum von 20:00 Uhr bis 08:15 Uhr gewaltsam in das Gebäude einer Gärtnerei in der Friedrichstraße ein. Er suchten nach Beute und ließen eine bisher nicht bekannte Menge an Bargeld mitgehen. Die Kriminalpolizei in Dillenburg bittet um Hinweise unter 02771/907-0. (D.H.)

Wetzlar: Stromkabel aus Rohbau geklaut –

Unbekannte brachen zwischen Freitag (17.11.2023), 18:00 Uhr, und Montag (20.11.2023), 06:30 Uhr, in der Buderusstraße in einen Rohbau ein. Dort entwendeten sie mehrere hundert Meter Starkstromkabel und verschwanden. Der Schaden liegt im hohen vierstelligen Bereich. Zeugenhinweise erbittet die Kriminalpolizei in Wetzlar (06441/918-0). (D.H.)

Herborn: Junge Männer treten auf Mann ein / Polizei bittet um Mithilfe –

Auf dem rückwärtigen Parkplatzbereichs des Aldi Marktes in der Konrad-Adenauer-Straße griffen am Samstag (14.10.2023), um 19:22 Uhr, mehrere unbekannte Männer einen 40-jährigen Aßlarer an. Nach Angaben von Zeugen schlugen und traten sie gemeinschaftlich auf das Opfer ein. Der Aßlarer erlitt nach derzeitigem Kenntnisstand Verletzungen im Kopf-/Gesichtsbereich. Laut Zeugen soll es sich bei den Tätern um zwei bis drei Jugendliche oder junge Männer mit blonden Haaren handeln. Weiterhin sollen sie Oktoberfest Kleidung, also Lederhosen und karierte Hemden, getragen haben.

In diesem Zusammenhang bittet die Polizei um Mithilfe und fragt: Gibt es weitere Augenzeugen des Angriffs auf den Mann? Wer kann weitere Hinweise zu den Tätern geben oder kennt deren Identität? Haben sich die Täter persönlich, in den sozialen Medien oder per Messenger mit ihrer Tat gerühmt? Hinweise nimmt die Polizei in Herborn (02772/4705-0) entgegen. (D.H.)

Dillenburg-Niederscheld: Unfallfahrer flüchtet –

In der Dillgasse ereignete sich am Sonntag (19.11.2023) zwischen 02:00 Uhr und 14:30 Uhr ein Unfall. Dabei beschädigte der Verursacher den weißen Seat Leon einer 43-jährigen Dillenburgerin und flüchtete anschließend. Offenbar fuhr der Unbekannte mit seinem Fahrzeug in die Dillgasse um die Baustelle in der Ortsdurchfahrt zu umfahren. Da dies an dieser Stelle nicht möglich ist, wendete er vermutlich und stieß hierbei gegen den Seat. Den Schaden schätzt die Polizei auf 500 Euro. An dem Leon stellten die Polizeibeamten gelben Lack von dem Verursacher fest. Die Polizei in Dillenburg nimmt Hinweise unter 02771/907-0 entgegen. (D.H.)

Vorsicht bei Chatfunktion in Onlinespielen

Haben Sie Kinder im Jugendalter oder beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu tun? Dann sollten Ihnen Begriffe wie „Cybergrooming“ und „Sextortion“ etwas sagen. Wenn nicht, geben wir Ihnen nun einen kurzen Überblick über die (sexuell motivierten) Gefahren, die Onlinespiele mit sich bringen können.

Zugegeben, Erziehung ist schwer. Und sexuelle Aufklärung auch. Viele Erwachsene versuchen dabei ihr Bestes zu geben und zweifeln doch immer mal am eigenen Weg. Im Jugendalter kommt noch teilweise die Besonderheit hinzu, dass so manch ein Ausdruck des eigenen Sprösslings nicht mehr verstanden wird und man sich fragen muss, ob man die gleiche Sprache spricht oder in der gleichen Gesellschaft lebt. Manche Erziehungsberechtigten können vielleicht auch mit der liebsten Freizeitbeschäftigung der Kinder und Jugendlichen nichts anfangen, vor allem, wenn sie sich selber wenig auf Videoportalen rumtummeln oder mit „Zocken“ nichts am Hut haben. Umso wichtiger ist es dann für Erziehungsberechtigte aber auch beispielsweise für Lehrerinnen und Lehrer, sich mit den heute „angesagten“ Dingen vertraut zu machen. Nur so ist es möglich, den Nachwuchs mit Verstand an neue Themen, aber auch an damit auftretende Probleme und Kriminalitätsfelder heranzuführen.

Ein immer wiederkehrendes Problem sind die Chatfunktionen in Onlinespielen. Onlinespiele werden an Computern oder sämtlichen Spielekonsolen gespielt und haben den Reiz, sich dazu mit Freunden verabreden zu können, ohne dass die Spieler physisch beieinandersitzen müssen. Somit ist es auch möglich, neue Spieler weltweit kennenzulernen. Der Kontakt ist schriftlich oder über Headset mündlich möglich. Dabei ist jedoch nicht ersichtlich, wer sich tatsächlich hinter einem Username, also dem Nutzerkonto, steckt. Eine anscheinend gleichaltrige Person ist somit vielleicht einige Jahrzehnte älter und hat sich diesen Account mit zumindest fragwürdigen Motiven erstellt. In Mittelhessen kam es bereits zu mehreren Fällen von sexuellen Missbrauch Minderjähriger, die ihren Anfang im Sinne dieser „Cybergrooming“-Masche in Chatfunktionen bei Spielen nahmen. Nicht immer sind die Kriminellen am persönlichen Kontakt interessiert, teilweise haben sie ein Interesse am textlichen Austausch mit Minderjährigen, andere suchen Erregung durch sexuelle Handlung online vor dem Kind oder Jugendlichen, wieder andere drängen sie zu einer Übersendung von Nacktbildern oder pornografischen Aufnahmen, mit denen sie die sendenden Personen dann auch noch erpressen könnten („Sextortion“).

Diese Chatfunktionen gibt es in sämtlichen Spielgenres, ob Sportspiele, Fantasyspiele, oder beispielsweise Egoshooterspiele. Es geht also nicht darum, wie „harmlos“ ein Spiel vielleicht ist. Oftmals wird der dort begonnene Kontakt über andere Messengerdienste fortgeführt, so dass Unterhaltungen nicht mehr an die tatsächliche Spielzeit gekoppelt sind.

Daher ist es so wichtig, dass Erziehungsberechtigte mit den Kindern in Kontakt bleiben, insbesondere dann, wenn die Interessen plötzlich sehr weit auseinandergehen. Denn Kinder und Jugendliche haben ein sich noch entwickelndes Gefahrenbewusstsein und eine Naivität, die wir Erwachsenen durch unsere Erfahrungen und unser Wissen in dem Maße meist nicht mehr haben. Nicht grundlos gibt es Angaben zum Mindestalter oder zumindest Altersempfehlungen für Onlinespiele, Accounts in den sozialen Medien oder zur Handynutzung. Erziehungsberechtigte sollten sich daher gut überlegen, wann sie dem Nachwuchs die Anmeldung und regelmäßige Nutzung erlauben. Wenn es so weit ist, sollten sie sich bestenfalls vorher über das Thema informieren, gemeinsam mit dem Kind starten und erste Schritte und Erfahrungen eng begleiten. Regional werden dazu teilweise sogar Kurse angeboten, so dass Erziehungsberechtigte gemeinsam mit dem Kind unter Anleitung an das Thema herangeführt werden. Im weiteren Verlauf bietet es sich an, hellhörig zu werden, wenn die Kinder von geplanten Verabredungen mit „Onlinespielfreunden“ berichten. Ein Treffen an einem öffentlichen Ort mit mindestens einem Elternteil in der Nähe ist hier ratsam. Bereits früh kann Kindern beigebracht werden, dass Erwachsene niemals in sexuellen Beziehungen mit Minderjährigen stehen dürfen und Kinder sämtliche Vermutungen oder Erfahrungen damit sofort erzählen sollen. Das Verhältnis zu Hause ist bei der Prävention ohnehin ein wichtiges Thema: Ängste erzählen dürfen, Fehler machen und zu Hause beichten können ist unerlässlich.

Insgesamt bietet es sich an, bei diesen Themen auf dem Laufenden zu bleiben. Präventionsartikel zu aktuellen Maschen und Themen lassen sich auf den Internetseiten vom Bundeskriminalamt oder der Polizei schnell finden. Auch die Stichwortsuche einer Masche über eine Onlinesuchmaschine ermöglicht es jedem, einen Überblick oder beispielsweise Familien-Checklisten zum Thema sexuelle Belästigung im Internet zu erhalten. Über andere Fachstellen und gemeinnützige Organisationen und Vereine gibt es online ebenfalls gut zusammengestellte Informationen und Broschüren.

Zudem stehen auch die Jugendkoordinatorinnen und Jugendkoordinatoren der Polizei Mittelhessen zur Beratung zur Verfügung, die beispielsweise auch im Rahmen von Elternabenden oder Lehrerfortbildungen erfolgen können (Näheres dazu im Internet unter https://ppmh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Ansprechpersonen/Jugendkoordination/ ).

Als Fazit lässt sich festhalten: Erwachsene können nicht verhindern, dass (ihre) Kinder im Internet auf sexualisierte Gewalt und Erwachsene mit diesen Absichten treffen. Dennoch sollten sie das Internet nicht verteufeln oder in dauerhafter Angst leben. Durch Aufmerksamkeit, Interesse und Kommunikation zu Hause kann Vieles verhindert werden.

Sollten Sie von einer Straftat oder auch nur von einem Verdachtsfall in diesem Zusammenhang erfahren, kontaktieren Sie umgehend die Polizei! Sichern Sie beispielsweise als Screenshot wenn möglich die Chats und zugesandten Fotos und Audioaufnahmen des Täters oder der Täterin, sowie auch die genutzte Handynummer oder den Usernamen.

Veranstaltung „Sicherheit von Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern“ im Polizeipräsidium Mittelhessen

Etwa 60 Mandatsträgerinnen und Mandatsträger kamen im November 2023 bei einer vom Stabsbereich Prävention organisierten Veranstaltung im Polizeipräsidium Mittelhessen zusammen. Anlass zu dieser Veranstaltung bilden Übergriffe, Beleidigungen und Bedrohungen, denen kommunalpolitisch verantwortliche Personen immer wieder ausgesetzt sind. So war das Ziel der Veranstaltung neben dem Austausch und der Vernetzung untereinander das Vorstellen verschiedener Unterstützungsangebote von polizeilicher, behördlicher und zivilgesellschaftlicher Seite.

Polizeivizepräsident Marco Bärtl begrüßte zu Beginn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter denen sich Vertretende aus Stadträten, Parteien, Gemeindevorständen, Ortsvorstehern, Stadtverordneten, Kreisabgeordneten und Bürgermeister befanden. Er zeigte sich erfreut über das neue Veranstaltungsangebot und betonte, dass die hohe Anzahl der anwesenden Mandatsträgerinnen und Mandatsträger die Relevanz dieser Veranstaltung verdeutlichen.

Mehrere Vorträge füllten das anschließende, dreistündige Programm, das der Politikwissenschaftler Lennart Biskup von der Stabsstelle Prävention moderierte.

Zum einen stellte der Leiter des Staatsschutzes grob den Aufbau und die Zuständigkeit der Kriminalpolizei vor und gab einen kurzen Überblick über die relevanten Deliktsbereiche, bevor die die Kriminalpolizeiliche Beraterin Sylvia Jacob auf die Beratungsangebote einging. Daran schloss sich die Vorstellung der am Hessischen Ministerium für Inneres und Sport angegliederten Meldestelle „Hessen gegen Hetze“ an, die durch Juliane Malt erfolgte. Zudem stellte Anne Wilmers die zivilgesellschaftlichen Unterstützungsangebote des Vereins „Jetzt e.V.“ vor.

Die von den Kriminalpolizeilichen Beraterinnen Claudia Zanke und Sylvia Jacob initialisierte und organisierte Veranstaltung endete in einem Austausch miteinander, an dem sich auch die Vertretenden aus den mittelhessischen Polizeidirektionen beteiligten.