Korbach: Die Polizei-News

Symbolbild, Polizei, Streifenwagen © fsHH on Pixabay

Mit gezielten Präventionsmaßnahmen gegen Geldautomatensprenger – Sparkasse Waldeck-Frankenberg investiert in umfangreiche Schutzmaßnahmen und setzt Einfärbesysteme ein

Gemeinsame Pressemitteilung der Sparkasse Waldeck-Frankenberg und der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg

Seit Gründung der bundesweit einmaligen Präventionsoffensive „ALLIANZ GELDAUTOMATEN“ im Mai 2022, ergreifen immer mehr Banken und Sparkassen Präventionsmaßnahmen und rüsten ihre Geldautomaten nach, um sie noch besser vor möglichen Sprengversuchen zu schützen. Das gemeinsame Ziel der ALLIANZ und des Arbeitskreises „Gemeinsam zum Schutz von Geldautomaten“, die zusammen knapp 60 Mitglieder umfassen, ist die Anzahl von Geldautomatensprengungen in Hessen zu senken, um so insbesondere die Gefahr für Menschen zu minimieren und Sachschäden zu begrenzen.

Bei der Bekämpfung von Geldautomatensprengungen, bei denen die Gebäude oftmals erheblich beschädigt werden und durch die ein immenser Sachschaden entsteht, setzt die hessische Polizei weiterhin auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Privat- und Genossenschaftsbanken sowie der Sparkassen. Herzstück der ALLIANZ und des Arbeitskreises ist das Risiko-Identifizierungs-Tool „GLB-operativ“, welches mittels Algorithmen den Raum und den Standort eines Geldautomaten hinsichtlich einer potenziellen Gefahr zur Tatbegehung bewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Form einer sogenannten Risikokonferenz seitens der Polizei mit den Banken besprochen. Für beide Partner sind sie gleichermaßen wertvoll, um die individuellen Präventionsmaßnahmen aber auch die Einsatz- und Fahndungskonzepte gezielt sowie wirksam ein- und umsetzen zu können.

Alle Mitglieder der Kooperation erklärten sich von Beginn an bereit, den Ausbau präventiver Elemente an erkannten Risiko-Standorten zu priorisieren. Die Ausgestaltung der Maßnahmen richtet sich hierbei nach den individuellen Sicherheitskonzepten der Kreditinstitute, die seitens des Hessischen Landeskriminalamts sowie der regionalen Polizeipräsidien fortlaufend und individuell beraten werden. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise Nachtverschluss, Videoüberwachung, Nebeltechnik oder etwa die Verwendung von Einfärbesystemen.

Das Risiko einer Geldautomatensprengung kann neben der Durchführung von polizeilichen Einsatz- und Fahndungsmaßnahmen sowie intensiven Ermittlungen nur durch die passgenaue Kombination der verschiedenen Präventionsmittel erheblich gesenkt werden. Um die Wirkung dieser präventiven Maßnahmen zu optimieren, werden diese fortlaufend überprüft und zielgerichtet angepasst. „Das HLKA steht hierzu mit den Mitgliedern der ALLIANZ und des Arbeitskreises im regelmäßigen Austausch“, sagt Reza Rezai Hagh, führender Ermittler im Bereich Geldautomatensprengungen beim HLKA.

Auch Willingen blieb von Geldautomatensprengungen nicht verschont. Zwar war bisher noch kein Geldautomat der Sparkasse Waldeck-Frankenberg betroffen – das Kreditinstitut wurde aber bereits an anderem Ort Opfer der Automatensprenger: In Diemelstadt-Wrexen kam es vor rund zwei Jahren zu einer Sprengung. Grund genug für die Sparkasse, die eigenen Schutzmaßnahmen deutlich zu erhöhen. Im Rahmen eines Pressetermins in der Geschäftsstelle Willingen stellte der Vorstand die verschiedenen Neuerungen vor.

„Insbesondere möchten wir vermeiden, dass Menschen vor Ort bei einer möglichen Sprengung zu Schaden kommen. Daher haben wir gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt eine Risikoeinstufung unserer Automatenstandorte durchgeführt und auf dieser Basis zusätzliche Maßnahmen veranlasst, die auf potentielle Täter abschreckend wirken“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Michael Bott das überarbeitete Sicherheitskonzept. Dieses umfasst mehrere Stufen, die je nach Standort und Risikoanalyse kombiniert werden: Neben den bereits vorhandenen Einbruchmeldeanlagen und Überwachungskameras wurden die SB-Bereiche der Geschäftsstellen u.a. mit Nachtverschlüssen ausgestattet, die den Zugang zu den tatrelevanten Zeiträumen (i.d.R. zwischen 02:00 Uhr und 04:00 Uhr) erschweren. Darüber hinaus wurden einige Geldautomaten mit einbruchsicheren Rollläden versehen und die Bargeldhöchstbestände reduziert, um die Tatanreize zu minimieren.

„Zusätzlich investieren wir in die Prävention mittels Einfärbesystemen. Hierbei wird bei einer Sprengung durch Festsprengstoffe oder Gase sowie bei mechanischen Öffnungsversuchen in der Geldkassette eine spezielle Tintenflüssigkeit freigesetzt, die das Bargeld unbrauchbar macht. Damit werden Sprengungen zwecklos“, erklärt Marktvorstand Jürgen Trumpp und verweist auf die mit Einfärbesystemen geschützten Geldautomaten der Geschäftsstelle Willingen.

Insgesamt hat die Sparkasse Waldeck-Frankenberg für die diversen Nachrüstungen einen sechsstelligen Betrag in die Hand genommen und wird weiterhin in technische Innovationen investieren, um die Gefahr von Geldautomatensprengungen zu reduzieren und damit den Schutz von Menschenleben und Sachwerten kontinuierlich zu verbessern.

Der Leiter der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg, Polizeidirektor Tino Hentrich, betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der Geldinstitute, der örtlichen Polizei und des Hessischen Landeskriminalamts bei der Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens: „Die skrupellosen Banden setzen mittlerweile überwiegend Festsprengstoffe ein, die hochgefährlich sind und immense Schäden anrichten. Auch der Regionalabschnitt der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) „effectus“ geht weiterhin konsequent gegen Geldautomatensprenger vor. Ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur nachhaltigen Bekämpfung dieser gefährlichen Straftaten hat die hessische Polizei in Zusammenarbeit mit den Geldinstituten erarbeitet. Die Konzeptionen werden fortlaufend überprüft und auch vor dem Hintergrund anhaltender Sprengungen angepasst. Das Ziel ist es, den Kriminellen ihre Taten so schwer und unattraktiv wie möglich zu machen. Dazu tragen auch die Sicherheitsmaßnahmen der Sparkasse Waldeck-Frankenberg bei. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen sorgen dafür, dass die Täter länger für die Ausführung ihrer Taten brauchen. Das wiederum kann der Polizei wertvolle Zeit verschaffen, die Täter auch auf frischer Tat festzunehmen.“

Im Landkreis Waldeck Frankenberg kam es in diesem Jahr bisher zu einer Geldautomatensprengung. Diese ereignete sich am 23. Oktober in Willingen. Im Obergeschoss des Gebäudes hielten sich zur Tatzeit Menschen auf, die glücklicherweise unverletzt blieben. Die rücksichtslosen Täter hatten auch hier Festsprengstoff benutzt und verursachten einen Sachschaden im sechsstelligen Bereich. Im Jahr 2022 mussten im Landkreis zwei Geldautomatensprengungen registriert werden, eine vollendete Tat in Diemelstadt-Rhoden und eine versuchte Sprengung in Burgwald-Ernsthausen.

Hintergrund zum Phänomen und zur Besonderen Aufbauorganisation (BAO) effectus: Das Bundeskriminalamt verzeichnete deutschlandweit im Jahr 2022 die Rekordzahl von 496 Sprengungen (2021: 392 Taten). Dies sind die höchsten Fallzahlen seit Aufnahme dieses Deliktes in die Polizeilichen Kriminalstatistik im Jahre 2005. In Hessen wurden im Jahr 2022 insgesamt 41 Fälle von Automatensprengungen (Vorjahreszeitraum: 56 Fälle) registriert. Dies bedeutete einen Rückgang von rund ein Viertel der Sprengungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Diebstahlsumme sank um ca. 28 Prozent und liegt im letzten Kalenderjahr 2022 bei rund 1,8 Millionen Euro (2021: knapp über 2,5 Millionen). Hinzu kam allerdings eine nahezu Verdopplung der Sachschäden auf mehr als 4,9 Millionen Euro (2021: über 2,5 Millionen). Im aktuellen Jahr 2023 steigen die Fälle der Geldautomatensprengungen wieder an. Der Sachschaden hat sich weiter verdoppelt und liegt bei mehr als 10 Millionen Euro. Auch haben die Täter mehr Bargeld erbeutet, bislang mehr als 4 Millionen Euro.

Bereits seit 2019 gab es in Hessen eine eigens zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen eingerichtete Ermittlungsgruppe im Hessischen Landeskriminalamt (HLKA). Durch intensive Ermittlungen ist es der hessischen Polizei seither gelungen, insgesamt mehr als 70 Tatverdächtige zu ermitteln und in einigen Fällen sogar auf frischer Tat festzunehmen. 20 Personen konnten bislang rechtskräftig verurteilt werden. Nach dem weiteren Anstieg von Sprengungen in Hessen wurden die Bemühungen durch die Gründung der Besonderen Aufbauorganisation (BAO effectus) im HLKA mit sieben Regionalabschnitten in den hessischen Polizeipräsidien sowie die Gründung der ALLIANZ GELDAUTOMATEN respektive des Arbeitskreises „Gemeinsam zum Schutz von Geldautomaten“ intensiviert.

Mehrere Einbrüche in Wohnhäuser

Tatzeit: Dienstag, 12.12.2023, 16:00 Uhr bis Dienstag, 12.12.2023, 21:00 Uhr

Unbekannte Täter sind in mehrere Wohnhäuser in Schwalmstadt-Ziegenhain eingebrochen. Hierbei handelte es sich um Wohnhäuser in der Wartburgstraße und der Jenaer Straße.

Die unbekannten Täter machten sich zumeist an der Verglasung der Terrassentüren und Fenster zu schaffen und gelangten so gewaltsam in die Häuser und Wohnungen. Insgesamt wurde Bargeld, Schmuck sowie elektronische Gerätschaften im Wert eines niedrigen fünfstelligen Betrages gestohlen.

In einem Fall in der Jenaer Straße wurde ein unbekannter Täter durch heimkehrende Bewohner des Wohnhauses bei der Tatausführung gestört, sodass dieser daraufhin durch ein Fenster des Wohnhauses in den Garten und durch weitere Nachbargärten in Richtung Weimarer Straße flüchtete.

Der unbekannte Täter konnte durch die Zeugen wie folgt beschrieben werden: männlich, circa 170 – 180 cm groß, normale Statur, komplett schwarz bekleidet mit schwarzer Sturmhaube.

Die genaue Höhe der Sachschäden steht derzeit nicht fest.

Die Kriminalpolizei Homberg ermittelt in den Fällen.

Hinweise bitte unter Telefon 05681/774-0.

Verhaltensempfehlungen:

. Bitte informieren Sie umgehend bei verdächtigen Feststellungen die Polizei über die 110 . Im Zweifelsfall bitte nicht allein die Wohnhäuser betreten, sondern warten Sie auf das Eintreffen der Polizei . Achten Sie auf verdächtige Fahrzeuge in Wohngebieten und informieren Sie die Polizei über entsprechende Sachverhalte