Wiesbaden – Am frühen Sonntagmorgen (15.11.15) wurden die Feuerwehr und der Rettungsdienst zu einem Feuer in die Karlstraße in Wiesbaden alarmiert. Mehrere Anrufer meldeten ein Feuer im Dachgeschoss. Schon vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte war aufgrund der Notrufe klar, dass sich eine fünfköpfige Familie in ihrer Wohnung des Hauses befand und von Rauch eingeschlossen war.
Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte um 05:24 Uhr zeigten sich Bewohner einer Dachgeschosswohnung eines Hinterhauses am Fenster und riefen um Hilfe. Da es sich um ein Hinterhaus handelte, konnte die Drehleiter nicht zum Einsatz gebracht werden.
Sofort wurden mehrere Einsatzkräfte zur Rettung und Brandbekämpfung der Personen über das Treppenhaus eingesetzt. Gleichzeitig wurden von außen zwei Schiebleitern parallel angestellt, um eine Rettung von außen durchführen zu können. Aufgrund der hohen Temperaturen im Bereich des Dachgeschosses war es schwierig, zum Brandherd vorzudringen.
Besonders dramatisch war der Sachverhalt, dass den Bewohnern der Fluchtweg durch das Feuer im Treppenraum verschlossen war, gleichzeitig aber die Wohnungen verraucht waren und seitens der Feuerwehr keine Drehleiter zum Einsatz gebracht werden konnte. Eine Rettung über die Schiebleitern war sehr gefährlich, da die Wohnung von außen über die zurückgesetzten Dachgauben nicht direkt zu erreichen war. Dank des schnellen Löscherfolgs war die Rettung dann über den Treppenraum möglich, so dass die Familie mit Brandfluchthauben gesichert über das Treppenhaus gerettet wurde. Eine Person wurde über die Schiebleiter gerettet.
Die fünfköpfige Familie, zwei Erwachsene und drei Kinder im Alter von 14 bis 16 Jahren wurden mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, ein ebenfalls geretteter Bewohner der Nachbarwohnung blieb unverletzt. Während es Einsatzes wurde das gesamte Haus geräumt, die Bewohner konnten sich in dieser Zeit im Betreuungsbus der Feuerwehr aufhalten.
Nach Abschluss der Löschmaßnahmen konnten alle Bewohner der unter dem Brandgeschoss liegenden Wohnungen wieder zurück. Die Brandursache ist bislang unbekannt, die Polizei (K 31) hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Sachschaden wird auf 50.000 € geschätzt.
Eingesetzt waren Feuerwehreinheiten aller drei Wachen der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte. Der Rettungsdienst war mit mehreren Rettungswagen, einem Notarzt, dem Leitenden Notarzt, dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst sowie einer Schnelleinsatzgruppe zur Betreuung der Bewohner vor Ort.