Lambrecht / Bad Dürkheim – „Wir sehen keinen Anlass, beim Notarztstandort Lambrecht finanziell nachzubessern“, sagte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld nach Gesprächen der Kreisverwaltung mit der zuständigen Rettungsdienstbehörde Rhein-Pfalz-Kreis und Bürgermeister Manfred Kirr.
Anlass war ein Schreiben des Bürgermeisters an den Landrat, das besagte, dass die Ärzte im Tal die Doppelbelastung aus Praxisdienst und gleichzeitiger Notarzt-Bereitschaft nicht länger tragen könnten.
Seit 1. August 2014 übernehmen die niedergelassenen Ärzte vor Ort während ihrer Praxiszeiten die Notarztversorgung.
„Es stimmt nicht, dass sie dafür keine Bezahlung erhalten. Pro Notarzt-Einsatz wird eine Pauschale abgerechnet“, stellte Ihlenfeld klar.
Außerhalb der Praxiszeiten wird die Bereitschaft zusätzlich pro Stunde entlohnt, der Dienst wird durch Notärzte aus der Region ergänzt. Die Kosten für den Notarzt-Standort werden von den Krankenkassen getragen, das sind etwa 170.000 Euro im Jahr. Die Kreisverwaltung Bad Dürkheim hat als Träger die Verantwortung.
„Die Finanzierung ist absolut ausreichend für einen solch kleinen Notarzt-Standort“, sagte Ihlenfeld.
In fünf Monaten seien etwa 200 Einsätze zusammen gekommen, es werde mit ungefähr 500 Einsätzen pro Jahr gerechnet – im Vergleich zu anderen Standorten sei das wenig.
„Die Krankenkassen haben bereits große Zugeständnisse gemacht und wir haben alle hart gekämpft, um den Standort aufrecht zu erhalten. Aus unserer Sicht ist die Finanzierung ausreichend sicher gestellt“, so der Landrat. „Klar sein muss auch, dass die Lambrechter Ärzte tagsüber überwiegend nur für das Tal den Dienst übernehmen. Zu Einsätzen außerhalb der Verbandsgemeinde sollten sie nur in Ausnahmefällen und bei Großschadensereignissen gerufen werden.“
Ein weiterer Punkt, den Kirr in seinem Schreiben bemängelte: Die Ärzte fahren das Fahrzeug selbst, wenn sie während ihrer Praxiszeiten als Notarzt im Einsatz sind, ein Rettungsassistent ist zu diesen Zeiten nicht vorgesehen. Daran wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern, da dies in der vereinbarten Finanzierung mit den Krankenkassen nicht vorgesehen sei, so Ihlenfeld.
Allerdings sei der Fahrzeugtransport verhandelbar: Momentan organisieren die Ärzte selbst, dass das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) bei ihnen steht und sie nach einem Einsatz wieder dorthin zurückkommen.
„Dass die Ärzte das Fahrzeug selbst führen, ist ein Entgegenkommen, damit sie den Dienst von ihrem Standort aus leisten können“, erklärt Ihlenfeld.
Der Landkreis sei aber gerne bereit, zwischen den Notärzten und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu vermitteln, um eine Verbesserung der Organisation zu erreichen.