Heidelberg – Die Weichen zur Realisierung des „Luxor Filmpalast Heidelberg“ in der Bahnstadt sind gestellt: Der Heidelberger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 5. März 2015, den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Bahnstadt – Kino an der Eppelheimer Straße“, einstimmig beschlossen. Mit dem nun gefassten Satzungsbeschluss liegen die Voraussetzungen vor, dass die Baugenehmigung für das Vorhaben erteilt werden kann.
Die Betreiberfamilie Englert will den Bauantrag in den nächsten zwei Wochen einreichen. Da sich die politischen Gremien und die Verwaltung schon intensiv mit dem Vorhaben beschäftigt haben, kann der Bauantrag zügig geprüft und die Baugenehmigung voraussichtlich schon in den nächsten Wochen erteilt werden. Damit stehen die Chancen gut, dass im Frühsommer die Bagger anrollen können. Die geplante Bauzeit beträgt zwölf bis 15 Monate.
Modernste Kinotechnik in 14 Sälen
Das Konzept für den „Luxor Filmpalast Heidelberg“ sieht 14 Kinosäle mit insgesamt rund 1.800 Plätzen und modernster Kinotechnik vor. Das ermöglicht ein breites Filmangebot von aktuellen Blockbustern bis zum Programmkino. Die technische Ausrüstung der Säle bietet alle Möglichkeiten für eine variable Nutzung für Filmvorführungen und andere Veranstaltungen.
Das gesamte Gebäude soll im Passivhausstandard gebaut werden. Für den Kino-Neubau ist eine hochwertige Fassade mit schmalen Aluminiumtafeln vorgesehen, die rund um das Gebäude schuppenartig angeordnet werden und den Baukörper horizontal gliedern. Ein weiteres Merkmal ist das großzügige, verglaste Kinofoyer. Für die Anreise der Besucherinnen und Besucher sind eine zweigeschossige Tiefgarage mit rund 170 Stellplätzen sowie ausreichend Fahrradstellplätze geplant. Die Zu- und Abfahrt zur Tiefgarage soll künftig über die Da-Vinci-Straße erfolgen: Bis zur Fertigstellung der Straße sowie der in Verlängerung geplanten Fuß- und Radwegbrücke über die Bahngleise wird eine provisorische Zufahrt westlich des Gebäudes errichtet.
Einzigartiges Vorzeigeprojekt in punkto Barrierefreiheit
Gemeinsam mit der städtischen Fachstelle für Barrierefreies Planen, Bauen, Wohnen und dem Beirat von Menschen mit Behinderungen der Stadt Heidelberg hat die Betreiberfamilie verschiedene Lösungen entwickelt, um eine weitgehende Barrierefreiheit im Kino zu gewährleisten. Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, werden mehr als 50 ausbaubare Kinosessel installiert – doppelt so viele wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Auch für Blinde und Sehbehinderte werden entsprechende Möglichkeiten geschaffen, um die Kinofilme zu verfolgen. Für Menschen mit einer Hörbehinderung sollen die Kinosäle mit Induktionsschleifen ausgestattet werden. Mit deren Hilfe kann der Filmton direkt an die Hörgeräte von Besucherinnen und Besuchern gesendet werden. Die Stadt Heidelberg möchte mit dieser Technik nähere Erfahrungen sammeln, um sie künftig zur Verbesserung der Barrierefreiheit in öffentlich zugänglichen Gebäuden einsetzen zu können: Zu diesem Zweck wird sie gemeinsam mit dem Vorhabenträger im Bahnstadt-Kino ein Pilotprojekt zur Barrierefreiheit durchführen und sich auf Beschluss des Gemeinderates mit der Hälfte der Einführungskosten, in einer Höhe von bis zu 30.000 Euro, an den Induktionsschleifen beteiligen.
„Der Luxor Filmpalast ist eine wichtige Ergänzung für die Heidelberger Kinolandschaft. Er wird das Gesicht der Eppelheimer Straße zum Positiven verändern. Ganz besonders freuen wir uns über die Aufgeschlossenheit der Betreiberfamilie, die zur Umsetzung des Pilotprojektes zur Barrierefreiheit führen wird. Damit wird auch dieses Projekt ein ,Leuchtturmprojekt‘, das in der Metropolregion einzigartig ist und ganz sicher weit darüber hinaus wahrgenommen werden wird“, so Heidelbergs Erster Bürgermeister Bernd Stadel.