Kaiserslautern – „Als Beigeordneter und Schuldezernent ist es mir eine besondere Freude, heute mit Ihnen gemeinsam die Wanderausstellung ‚Schau mich an – Begegnungen in Israel‘ von Givat Haviva Deutschland in Kooperation mit der berufbildeneden Schlue II Wirtschaft und Soziales und der Stadt Kaiserslautern zu eröffnen“, so Beigeordneter Joachim Färber.
Die Ausstellungseröffnung, die am 09. Februar 2015 im Rathaus stattfand, wurde umrahmt von einer Podiumsdiskussion, bei der Kurt Beck, Ministerpräsident a.D., Dr. Steffen Hagemann von der Technischen Universität Kaiserslautern, Torsten Reibold, Repräsentant Europa der Givat Haviva sowie Dr. Sascha Werthes, Geschäftsführer der Friedensakademie Rheinland-Pfalz, über die Ursachen des aktuellen Gaza-Konfliktes sowie eine möglichen friedlichen Gesamtlösung diskutierten.
„Der heutige Tag, die gemeinsame Diskussion sowie auch die Ausstellung sollen zum Mitdenken und Mitfühlen anregen, sollen uns zeigen, wie wichtig ein friedliches Miteinander und wie unerlässlich ein stetes Bemühen um Frieden ist“, sagte der Beigeordnete.
Nach Jahrzehnten voller Gewalt ist der israelisch-palästinische Konflikt noch immer nicht gelöst. Im Gaza-Krieg werden Terror und Gewalt geschürt, er hinterlässt Verwüstung und Trauer. Zwischen Israelis und Palästinensern kommt es immer wieder zu Gewalttaten, zu Radikalisierung junger Menschen, zu Terroranschlägen; die Wege in ein friedvolles Miteinander sind verbaut, Mauern in den Köpfen sind kaum zu überwinden.
Viele jüdische Israelis haben Vorbehalte gegen die arabischen Israelis – viele arabische Israelis dagegen fühlen sich als „Bürger zweiter Klasse“, obwohl sie formal die gleichen Rechte haben. Nur sehr selten berühren sich die Lebenswelten dieser beiden Gruppen. Um diese beiden Gruppen einander näher zu bringen wurde die Bildungsstätte Givat Haviva gegründet. Hier begegnen sich junge Israelis arabischer und jüdischer Herkunft, meist zum ersten Mal in ihrem Leben, und versuchen, sich die Sichtweise des jeweils anderen zu erschließen. Anders als im Alltag finden hier echte Begegnungen statt. Man spricht nicht übereinander, sondern miteinander. Junge Menschen beider Gruppen diskutieren über ihre Erfahrungen und Vorurteile, sie lernen sich in den anderen hineinzuversetzen.
„Die außergewöhnliche Verständigungsarbeit, die Givat Haviva seit mehr als 60 Jahren leistet, ist vorbildlich“,
lobt Färber. Diese Begegnungsstätte zwischen Tel Aviv und Haifa gebe nicht nur Raum für interkulturelle Auseinandersetzungen, sie fördere das Demokratiebewusstsein und ebne damit den Weg für den Frieden. „Givat Haviva setzt bei den jungen Menschen an, versucht Veränderungen im Denken anzustoßen, den Blickwinkel zu verändern. Die Angst vor dem Fremden dadurch zu besiegen, dass man es kennenlernt, dass man sich kennenlernt, dass man hinschaut – das ist ihre Botschaft“, so Färber. Er dankte dem Initiator und Organisator des Projektes, Herrn Wolfgang Ettmüller von der BBS II, Frau Friedel Grützmacher, Vorsitzende von Givat Haviva Deutschland, sowie dem Ökologieprogramm und dem Referat Schulen der Stadt Kaiserslautern für die gelungene Zusammenarbeit. Die Wanderausstellung kann bis 26. Februar zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.