Mit Trauer und Betroffenheit reagieren auch Viernheimer Bürgerinnen und Bürger auf die Ermordung der Redakteure des Satiremagazin „Charlie Hebdo", der jüdischen Kunden des Supermarktes und der Polizisten.
Innerhalb von zweiTagen haben sich bereits 200 Menschen in ein Kondolenzbuch eingetragen, dass vom Christlich-Islamischen-Dialog im Kreis Bergstraße angeregt wurde. Bis zum 2. Februar besteht noch die Möglichkeit sich einzutragen. Im Anschluss wird das Buch an die Französische Botschaft übersandt.
Mit ihrer Unterschrift teilen die Unterzeichner den Schmerz der Menschen in Frankreich. Den Angehörigen der Opfer und den Verletzten soll auf diesem Weg Anteilnahme und Mitgefühl gezeigt werden. Gleichzeitig bekräftigen die Unterzeichner ihre Verantwortung für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben aller Menschen – gleich welcher Herkunft, gleich welcher Religion – im Kreis Bergstraße.
Am Freitag und Samstag liegt das Konsolenzbuch in Viernheim an folgenden Orten aus: Freitag (23. Januar) in der Eyüp-Sultan-Moschee (Fritz-Haber-Straße 3) von 11.30 Uhr bis 16.00 Uhr, Samstag (24. Januar) im Viernheimer Rathaus (vor dem Bürgerbüro) von 10-12.00 Uhr.
Der Text im Kondolenzbuch lautet
Mit großer Trauer und Betroffenheit gedenken wir der ermordeten und verletzten Redakteure des Satiremagazin „Charlie Hebdo", der ermordeten jüdischen Kunden des Supermarktes und der ermordeten Polizisten.
Wir sind uns einig, dass diese Gewalttaten die größtmögliche Form von Gotteslästerung darstellen – unsere Glaubensgrundlagen verpflichten uns als Juden, Christen und Muslime gleichermaßen zur Wahrung der Unverletzlichkeit des Menschen, seiner Würde und seiner Integrität.
Im Gedenken an die Opfer und Hinterbliebenen fühlen wir uns bestärkt in unserer Verantwortung dass alle Menschen – gleich welcher Herkunft, gleich welcher Religion – das Recht haben, in Frieden und Würde leben zu können. dass in einer offenen und freiheitlichen Gesellschaft Glaubens- und Religionsfreiheit garantiert sind. Weil wir unseren Glauben offen leben können, verteidigen wir das Recht Andersdenkender, uns und unsere Religionen kritisieren zu können.
dass wir uns nicht spalten lassen und dass kein Keil des Hasses in unsere Gesellschaft getrieben wird. Wir verurteilen es, wenn Andersgläubige ausgegrenzt oder unter Pauschalverdacht gestellt werden.
dass wir den Dialog zwischen den Religionen und zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen fordern und fördern.
Wir teilen den Schmerz der Menschen in Frankreich. Den Angehörigen der Opfer und den Verletzten gehören unsere tiefempfundene Anteilnahme und unser Mitgefühl.