Mit Entsetzen und Empörung haben die Union der Protestantischen Kirchen von Elsaß und Lothringen (Union des Églises protestantes d’Alsace et de Lorraine) und der Französische Protestantische Kirchenbund (Fédération protestante de France) auf das gegen die Redaktion der französischen Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ gerichtete Attentat in Paris am 7. Januar 2015 reagiert. Frankreich befinde sich in einem Schockzustand, erklärt der Generalsekretär der Konferenz der Kirchen am Rhein (KKR), der pfälzische Pfarrer Rudolf Ehrmantraut, in Straßburg.
In der von dem Präsidenten des Französischen Kirchenbundes, François Clavairoly, unterzeichneten Stellungnahme heißt es:
„In der Stunde, da ein schreckliches Attentat in den Räumen der Zeitung Charlie Hebdo begangen wurde, das bisher zwölf Todesopfer, zehn Journalisten und zwei Polizeibeamte forderte, wollen wir unsere Betroffenheit und vor allem unsere Anteilnahme und unsere Solidarität den Opfern, ihren Familien, den ihnen nahestehenden Personen und Freunden zum Ausdruck bringen.
Im Namen des Französischen Protestantismus bringen wir unsere Empörung zum Ausdruck und wir verurteilen diese verabscheuenswürdige Tat, die unsere Herzen und unser Gewissen berührt.“
Der Kirchenbund ruft in seiner Stellungnahme in Erinnerung „wie wertvoll menschliches Leben in den Augen Gottes ist.“ Es gebe für eine solche Tat keine Rechtfertigung, ganz gleich, auf welche Religion sich auch immer berufen werde. Weiter heißt es:
„Wir bringen erneut deutlich zum Ausdruck, dass die laizistische Republik und ihre Werte, besonders die Gewissensfreiheit, die Werte der Demokratie und die Freiheit der Presse für uns Grundwerte unseres Zusammenlebens sind und bleiben.“
Die interreligiöse Arbeitsgemeinschaft im Elsass, dem auch die Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen angehört, schreibt in einer offiziellen Stellungnahme:
„Die interreligiöse Arbeitsgemeinschaft im Elsass und die Verantwortlichen der großen elsässischen Religionsgemeinschaften (Katholiken, Protestanten, Juden und Muslime) haben mit Entsetzen von dem widerlichen Attentat erfahren, das am Mittwoch, 7. Januar 2015, beim Sitz der Zeitung Charlie Hebdo das Leben mehrerer Personen kostete. Sie bringen ihre umfängliche Solidarität mit allen bei diesem Attentat betroffenen Personen zum Ausdruck. Sie ehren das Gedenken der Toten und versichern den Familien, die Trauer tragen, ihre tiefe Anteilnahme. Sie bringen ihre totale Verurteilung dieser Tat, die durch nichts gerechtfertigt werden kann, zum Ausdruck. Sie laden die Mitglieder der Religionsgemeinschaften ein, äußerste Wachsamkeit walten zu lassen, um aller Gewalt entgegenzutreten und den republikanischen Bürgersinn, die vollständige Achtung jeder Person und die Brüderlichkeit zu befördern.“