Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Gewerkschaftsvertreter im HSE-Konzern haben am heutigen Dienstag (09.12.2014) in Darmstadt Vereinbarungen für ein Personal- und Flexibilisierungskonzept getroffen: Bis mindestens 31.12.2018 werden betriebsbedingte Kündigungen bei der HSE und ihren Tochterunternehmen ausgeschlossen. Gleichzeitig verzichtet jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter auf höchstens 1,2 Monatsgehälter in den Jahren 2015 bis 2018.
„Die heute mit Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften getroffenen Vereinbarungen sind ein wichtiger Schritt zur dauerhaften und strukturellen Senkung unserer Personalkosten. Gleichzeitig gelingt es uns, das Gros der Arbeitsplätze in unseren Unternehmen zu sichern. Ein solches Verhandlungsergebnis ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, so Dr. Marie-Luise Wolff-Hertwig, Vorstandsvorsitzende der HSE AG.
Im Rahmen ihrer Vorwärtsstrategie zu Wachstum und Kostensenkung will die HSE bis 2018 insgesamt 92 Millionen Euro Ergebnisverbesserung erzielen, einen erheblichen Teil davon durch eine Senkung der Personalkosten. Die jetzt vereinbarten Maßnahmen erbringen 30 Millionen Euro Einsparungen.
„Die jetzt erzielte Einigung ist ein starkes Signal. Belegschaft, Führungskräfte und Anteilseigner leisten gemeinsam ihren Beitrag zur Konsolidierung der HSE. Dies ist gut für das Unternehmen und die Region. Denn für die Herausforderungen der Energiewende brauchen wir einen starken kommunalen Energieversorger“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch, Aufsichtsratsvorsitzender der HSE AG.
Zentraler Baustein der Vereinbarung ist, dass jeder tarifliche Mitarbeiter bis Ende 2018 jährlich auf finanzielle Zuwendungen in Höhe von maximal 1,2 Bruttomonatsgehältern oder umgerechnet rund acht Prozent seines Einkommens verzichtet. Vorstand und Führungskräfte verzichten auf zehn bzw. etwa 8,5 Prozent ihres Jahresgehalts. Im Gegenzug garantieren die Unternehmen eine Beschäftigungssicherung bis 31.12.2018 für alle tariflich beschäftigten Mitarbeiter. Erbracht werden die Leistungen je nach Unternehmen durch den Wegfall von Weihnachts- und Urlaubsgeld oder durch eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit. Verschiedene betriebliche Leistungen wie Strompreisermäßigungen oder die besondere Vergütung von Bereitschaftsdiensten werden dauerhaft gestrichen oder reduziert, allerdings nur bis zu einer maximalen Belastung in Höhe der 1,2 Monatsgehälter. Mit einer neuen Altersteilzeitregelung und einem Freiwilligenprogramm werden punktuelle Personalüberhänge sozialverträglich abgebaut. „Die Betriebsräte und auch die Gewerkschaftsvertreter haben großen Wert darauf gelegt, das Maßnahmenpaket so gerecht wie möglich zu gestalten. Wichtig war uns, dass die Belastung für keinen die 1,2 Bruttomonatsgehälter übersteigt, der Anteilseigner und das Management ihren Beitrag leisten und die Arbeitsplätze gesichert sind“, sagt Ralf Noller, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der HSE.
Auch die Anteilseigner leisten einen substantiellen Beitrag. So haben diese bereits auf eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2013 sowie Sonderausschüttungen in den Vorjahren verzichtet und damit einen wichtigen Anteil zur Konsolidierung des Unternehmens erbracht.