„Klimaschutz stärker in die Stadtgesellschaft hineinzutragen, betrachten wir als unseren täglichen Auftrag“, ist Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala bei der gut besuchten Auftaktveranstaltung von „Mannheim auf Klimakurs – im Dialog“ in den Räumlichkeiten der Stadtentwässerung Mannheim überzeugt.
In dem neuen Forum werden künftig spannende Gäste, Expertinnen und Experten und natürlich die Mannheimer Bürgerschaft gemeinsam mit der Bürgermeisterin aktuelle Themen rund um den Klimaschutz aufgreifen und diskutieren. „Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe“, öffnete Kubala das weitgefasste Aufgabenfeld und formulierte zugleich den Anspruch an die Gesprächsreihe mit Blick auf die Mannheimer Klimaschutzziele, „zukunftsfähige Energiequellen zählen genauso zu unserem Themenspektrum wie Mobilität, Konsumverhalten oder Lebenswandel.“
Alle Möglichkeiten ausschöpfen
Zum Auftakt wurde „Rückenwind für die Energiewende?! – Windenergie in der Region Rhein-Neckar“ diskutiert: „Wir haben den Titel bewusst mit einem Fragezeichen versehen“, so Kubala mit Verweis auf den Auslöser der Themensetzung. Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim, ein Zusammenschluss von insgesamt 18 Städten und Gemeinden der Metropolregion Rhein-Neckar, erarbeitete einen Flächennutzungsplan zur Gewinnung von Energie durch Windkraftanlagen im Umkreis. „Die geografische Lage und dichte Besiedelung werfen durchaus die Frage auf, wie sinnvoll Windenergiegewinnung in unseren Breiten tatsächlich ist. Aber um die ehrgeizigen Klimaschutzziele Mannheims zu erreichen, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen“, fuhr die Dezernentin fort und stieß eine gleichsam kontroverse wie aufschlussreiche Diskussion an.
Philipp Leckebusch, Bereichsleiter Erzeugung der MVV Energie AG, wies auf die hohe Sensibilität des Themas Energiewende hin, das die Ausrichtung des gesamten Unternehmens bestimme. Dr. Till Jenssen vom Referat Erneuerbare Energien des Umweltministeriums Baden-Württemberg machte deutlich, dass auch auf Landesebene an der Trias Energieverbrauch senken, erneuerbare Energien ausbauen und der drastischen Reduktion von Kohlenstoffdioxidemissionen kein Weg vorbei führe. Von der Bürgerinitiative „Rettet den Odenwald“ trat Dr. Richard Leiner vehement für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den wenigen nichttechnisierten Flächen in der Region ein.
Kreative Lösungen sind gefragt
„Unsere Ziele können gar nicht ambitioniert genug sein“, richtete Kubala den weit aufgespannten Bogen nach rund einer Stunde lebhaften Austauschs wieder zurück auf Mannheim, „kreative Lösungen sind gefragt.“ Vom strukturellen Wandel bis hin zur operativen Umsetzung in der täglichen Praxis reichten die sowohl auf dem Podium als auch im Anschluss in den verschiedenen Themenecken diskutierten Punkte. Damit erfüllte die Erstausgabe der neuen Dialogreihe nicht nur die hoch gesteckten Erwartungen, vor allem machte sie neugierig auf alle künftigen Diskussionen.
Die nächste Diskussionsrunde wird sich im Februar mit dem Beitrag der Mannheimer Unternehmen zum Klimaschutz befassen.