Etwas für die Umwelt tun – und zugleich noch Geld sparen. Das betriebliche Umweltberatungsprogramm ÖKOPROFIT Mainz, das die Stadt Mainz bereits zum achten Mal Mainzer Unternehmen anbietet, zeigt, dass diese Gleichung aufgeht.
Sechs Firmen sind seit März 2014 dabei, ihre Unternehmen auf unterschiedliche Weise zu durchforsten. Dabei stießen sie auf vielfältige Einsparpotentiale. Im Rahmen des fünften ÖKOPROFIT-Workshops zogen sie nun eine erste Zwischenbilanz.
Der Gastgeber der Veranstaltung – die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz – will vor allem Energiekosten einsparen. Dazu sollen in einem ersten Schritt energetisch ineffiziente Kühlschränke ausgetauscht werden. Das reduziert den Energieverbrauch um 1162 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Im Falle der Aareon AG steht die Optimierung der Mülltrennung im Vordergrund. Durch die Reduzierung des Restmülls werden künftig 5285 Euro jährlich gespart. Diese Maßnahme amortisiert sich sofort. Die Firma Ambratec GmbH aus Hechtsheim will ebenfalls die Abfallkosten durch eine verbesserte Mülltrennung reduzieren. Mit den geplanten Maßnahmen wird die derzeitige Restmüllmenge um 87 % vermindert.
Für die Katholische Hochschul-Gemeinde wiederum steht zunächst das Umweltbewusstsein im Vordergrund. Man will die zahlreichen Nutzer und Bewohner/innen des Hauses auf die wichtigen Themen des Umweltschutzes hinweisen und Bewusstsein schaffen. So soll der Umgang mit den Ressourcen des Wohnheimes erlernt und konkrete Einsparziele gemeinsam erarbeitet werden. Denn erst wenn ein entsprechendes Bewusstsein vorhanden ist, lassen sich konkrete Maßnahmen mit langfristigem Erfolg umsetzen.
Bei der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG wird zunächst der Austausch der alten Leuchtstoffröhren in den Fluren und Treppenhäusern des Verwaltungsgebäudes gegen LED-Leuchten mit dem Ziel der Energie- und Kosteneinsparung vorgenommen. Man rechnet mit einem ökonomischen Nutzen von beinahe 4000 Euro pro Jahr und einer Einsparung an Energie von 11.000 Kilowattstunden/Jahr.
Stromeinsparungen von 28.800 kWh per anno erhofft sich die SI Analytics durch geringere Heizleistung und Gegenkühlung – vor allem in der Glasbläserei. Das erste Muster ist im Rahmen einer Abschlussarbeit bereits im Bau. „Wertet man nur diese Maßnahmen aus, so werden die sechs ÖKOPROFIT-Betriebe insgesamt 23,16 Tonnen Kohlendioxid, 119 Kubikmeter Abfall und 40962 Kilowattstunden Strom einsparen“, kommentiert Dr. Sabine Gresch, AGENDA-Koordinatorin der Stadt Mainz. „Dies ist lediglich eine Zwischenbilanz und wir sind gespannt, welche Maßnahmen die Betriebe am Ende des Projektes in ihrem Umweltprogramm stehen haben und wie dann die Gesamtbilanz aussieht“, so Gresch.
Im 5. Workshop wurden nicht nur diese Zwischenergebnisse präsentiert. Die teilnehmenden Betriebe wurden zudem umfassend über das Thema Erneuerbare Energien informiert. Dazu referierten die Firma Ernst Neger Bedachungs GmbH und die Spielmann und Sehic GmbH aus Mainz. Dies ist nur ein Bereich aus der weiten Themenpalette, die ÖKOPROFIT umfasst. Bei der letzten Zusammenkunft ging es um das Thema Arbeitsschutz und gefährliche Arbeitsstoffe. „Grundsätzlich wird mit den Workshop-Themen versucht, dass die Teilnehmenden nicht nur etwas über Einspareffekte im Unternehmen erfahren, sondern die Erkenntnisse auch in das private Umfeld mitnehmen können“, so Sabine Gresch.
Der Abschluss des Projektes ist für März 2015 geplant. Gemeinsam mit der von der Stadt beauftragten Firma Arqum aus Frankfurt werden dann die Umweltprogramme der teilnehmenden Unternehmen vervollständigt und nach erfolgreicher Prüfung durch die ÖKOPROFIT-Kommission steht am Ende die Auszeichnung als ÖKOPROFIT-Betrieb.