Sport- und Migrantenorganisationen entwickeln gemeinsame Projekte

Rund 60 Besucher beim Kontaktforum „HEIMSPIEL“

Dieter Schmidt-Volkmar und Thomas Bader stellen ihre Taktik für eine gelingende Integration vor (v.l.n.r.)

Mitte November 2014 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Sport- und Migrantenorganisationen sowie kommunale Integrationsbeauftragte aus der Region Neckar-Alb in der Kreissparkasse Reutlingen, um über eine künftige Zusammenarbeit zu diskutieren. Veranstaltet wurde das „HEIMSPIEL“ vom Landessportverband Baden-Württemberg (LSV), der TSG Reutlingen und der BruderhausDiakonie Reutlingen.

„Unser Austauschforum soll ein entscheidender Anstoß für mehr Integration in den Vereinen und Verbänden sein“, betonte LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar. „Für den organisierten Sport ist eine solche Veranstaltung besonders wertvoll, da wir noch zu selten einen Einblick in die Strukturen und Bedürfnisse der Migrantenorganisationen bekommen. Ich hoffe, dass im Nachgang zu unserer Veranstaltung langfristige Projekte entstehen. Der Anfang ist in jedem Fall gemacht!“

Im Mittelpunkt des „HEIMSPIELS“ standen der Austausch und die Vernetzung. In verschiedenen Arbeitsphasen wurde diskutiert, wie die vielfältigen Kompetenzen der Menschen mit Migrationshintergrund genutzt werden und die Vereine eine Willkommenskultur etablieren können. Praktische Erfahrungen und Erfolgsfaktoren wurden aus dem Reutlinger Projekt „ELAN 2: Dabei sein – für alle!“ vorgestellt. Das Projekt ist 2012 mit dem Ziel gestartet, den größten Verein der Stadt zu einem Verein für alle zu machen. „Wir sind glücklich, dass es uns mit ELAN 2 gelungen ist, durch spezielle Angebote und Öffnung der Vereinsstruktur für Migrantinnen und Migranten den Weg in den Sportverein zu ebnen. Die interkulturelle Öffnung der TSG Reutlingen ist ein Gewinn für alle Beteiligten“, so Thomas Bader, 1. Vorsitzender der TSG Reutlingen.

Der Fachdienst Jugend, Bildung, Migration der BruderhausDiakonie Reutlingen, dem Hauptträger des ELAN-2-Projektes, weiß um die gesellschaftliche Integrationskraft des Sports. Pfarrer Lothar Bauer, Vorsitzender des Vorstands der BruderhausDiakonie, erklärte:

„Die Freude an Bewegung verbindet Menschen über alle Landesgrenzen hinweg. Beim Sport geht es um Leistung, faires Verhalten und Teamarbeit – alles Eigenschaften und Fähigkeiten, die man auch für ein gutes Miteinander im Alltag benötigt.“

Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Daniel Illmer von der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes. Das interkulturelle Improtheater Konstanz begleitete das „HEIMSPIEL“ mit Einlagen zum interkulturellen Miteinander in Sport und Alltag.

Hintergrund:

„HEIMSPIEL – Der Sport als Dialogpartner für Integration“ ist eine Veranstaltungsserie des Programms „Integration durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Die bundesweite Auftaktveranstaltung fand im September 2012 in Potsdam statt. Der Landessportverband Baden-Württemberg, der das Programm „Integration durch Sport“ in Baden-Württemberg umsetzt, griff das Format auf und veranstaltete im September 2013 das erste „HEIMSPIEL BW“ in der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart mit Integrationsministerin Bilkay Öney. In der Logik, die Menschen vor Ort zu erreichen, folgen nun regionale „HEIMSPIELE“, das erste für die Region Neckar-Alb am 15. November 2014 in Reutlingen.