Im Frühjahr und Sommer 2014 hat die Arbeitsgruppe für empirische Bildungsforschung (AfeB) die Zoobesucher befragt: Wie hat es Ihnen im Zoo gefallen? Wo kommen Sie her? Wie alt sind Sie? Diese und viele weitere Fragen wurden von über 1000 Zoobesuchern bereitwillig beantwortet. Nun liegt die Auswertung der Fragebögen vor und gibt interessante Aufschlüsse über die Zoobesucher:
Mit 80 Jahren überschreitet der Zoo Heidelberg weit das Durchschnittsalter seiner Besucher.67 % der Besucher sind in der Altersgruppe unter 40 Jahren zu finden. Starke Zuwächse sind vor allem bei den Besuchern ohne Kinder zu verzeichnen. Bei Familien bleibt der Zoo weiterhin beliebt: Die Kinderfreundlichkeit des Zoos wurde von 87 % der Befragten mit gut und sehr gut bewertet.
Besonders wichtig ist es dem Zoo Heidelberg, konstant über seine Gäste informiert zu sein. Bereits zum zweiten Mal wurde die unabhängige Besucherbefragung durchgeführt. Gerade im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2011 können sich Bestätigungen, aber auch Entwicklungen zeigen: So erreichte die Gesamtbewertung des Zoo im direkten Vergleich ein unverändert hohes Niveau. 89 % bewerteten hier mit gut und sehr gut. 2014 waren mit 34 % der Besucher 6 % mehr Menschen zum ersten Mal im Zoo Heidelberg als 2011 – eine Chance, neue Stammbesucher zu gewinnen.
Die Ergebnisse der Besucheranalyse geben jedoch nicht nur Aufschluss über die Struktur des Publikums, sie sprechen auch Themen an, die die Entwicklung des Zoos beeinflussen. „Die Regelmäßigkeit, mit der wir auch künftig eine solche Befragung durchführen lassen werden, ist für uns sehr wichtig, um unseren Status als Erholungs- und Bildungseinrichtung zu stärken“ erklärt Frank-Dieter Heck, kaufmännischer Leiter des Zoo Heidelberg. „Viele Familien mit Kindern nutzen die Jahreskarten und sind bereits Stammgäste, die sich auf dem Zoo-Gelände regelmäßig treffen.“ Zudem hat der Zoo seine Anziehungskraft geografisch ausgebaut. Kamen im August 2011 noch 57 % aus dem nahen Umfeld Heidelberg/Mannheim, sind es 2014 über 50 %, die von weiter weg anreisten.
Kritikpunkte wurden auch geäußert. Häufig wurde die Größe einzelner Gehege genannt. „Wir wissen, wo wir dringend weiterkommen müssen, beim Bärengehege sind wir mitten dabei, dann kommen Streichelzoo und Löwengehege“ betont hierzu der Direktor des Zoos, Klaus Wünnemann.
„Ohne konstante Veränderungen stehen Zoos heutzutage schnell vor dem Aus. Wir müssen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Besucher, der Tiere und unserer Mitarbeiter eingehen. Dabei haben wir uns der Aufgabe gewidmet, sowohl Wissen um bedrohte Tierarten zu vermitteln, die Besucher für den Schutz der Natur zu begeistern, als auch den Zoo als erlebnisreiches Ausflugsziel zu etablieren“. Dies bestätigen auch die Aussagen im speziellen Lobbereich. Ein Teilnehmer fasste es sehr treffend zusammen: „In Heidelberg geboren und lange weg gewesen, jetzt wieder zurück, kann ich nur sagen: der Zoo entwickelt sich toll.“