Der südhessische Energieversorger HSE/ENTEGA und die Energiegenossenschaft Odenwald (EGO) werden am Standort Stillfüssel in Wald-Michelbach (Kreis Bergstraße) einen Windpark errichten. Die beiden Partner konnten sich mit einem gemeinsamen Angebot in einer europaweiten Ausschreibung gegen 15 Wettbewerber durchsetzen.
Das Besondere am Projekt ist die breite finanzielle Beteiligungsmöglichkeit für die Bürger und die umliegenden Kommunen. Geplant sind sechs Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 18 Megawatt. Die Anlagen mit einer voraussichtlichen Nabenhöhe von rund 149 Metern und einem Rotordurchmesser von circa 115 Metern sollen nach derzeitigem Planungsstand Ende 2016 ans Netz gehen. Rein rechnerisch können dann rund 15.000 Haushalte mit klimaneutralem Ökostrom versorgt werden.
„Wir freuen uns sehr über den Zuschlag. Zeigt es doch, dass wir mit unserem Gesamtkonzept und unserem Knowhow in der Projektentwicklung die politisch Verantwortlichen überzeugen konnten“, sagte Dr. Marie-Luise Wolff-Hertwig, Vorstandsvorsitzende der HSE/ENTEGA.
„Als Kommune haben wir zwei zentrale Anliegen: Zum einen streben wir einen Ausbau der Windenergie mit Augenmaß an. Zum anderen wollen wir, dass möglichst viel Wertschöpfung in der Gemeinde erzielt wird. Beides erreichen wir mit diesem Projekt. Mit HSE und der Energiegenossenschaft Odenwald haben wir zudem zwei kompetente und erfahrene Partner im Boot, die das Projekt zum Erfolg führen“, so Bürgermeister Joachim Kunkel.
Vier Windenergieanlagen werden auf Waldflächen der Gemeinde errichtet. Zwei weitere Windenergieanlagen sind auf Waldflächen von Hessen-Forst möglich, waren jedoch nicht Gegenstand der Ausschreibung von Wald-Michelbach. Damit partizipiert die Gemeinde Wald-Michelbach auf jeden Fall an den Pachteinnahmen. Darüber hinaus können die umliegenden Kommunen auch selbst Anteile an dem Windpark erwerben.
Mit der HSE und der EGO treten zwei Partner an, die über langjährige Erfahrungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien verfügen. Dabei wird sich die HSE um die Projektentwicklung und den Betrieb der Anlagen kümmern. Die EGO wiederum schafft die Möglichkeiten dafür, dass sich interessierte Bürger finanziell am Windpark beteiligen können.
„Dieses Projekt ist für uns ein weiterer wichtiger Baustein, um die Energiewende hier in der Region erfolgreich umzusetzen. Damit wollen wir zum einen das Klima schützen und zum anderen finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten für die Menschen vor Ort schaffen“, begründet Christian Breunig, Vorstandsvorsitzender der EGO, das Engagement der Genossenschaft.
Die 2009 gegründete EGO ist eine der profiliertesten Energiegenossenschaften in Deutschland. Die Genossenschaft mit ihren rund 2.800 Mitgliedern wurde 2013 mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet.
Mit einem Absatz von 2,27 Mrd. kWh Ökostrom und 2,85 Mrd. kWh klimaneutralem Erdgas im Jahr 2013 ist HSE/ENTEGA einer der größten Anbieter von klimaneutralen Energien in Deutschland. Das Unternehmen verkauft nicht nur Ökostrom, sondern investiert in den Umbau der Energieversorgung. Bis heute hat das Unternehmen 14 Windparks, vier Solarparks, 129 PV-Anlagen auf Dächern und drei Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 290 MW in Bau oder Betrieb. Für seine Nachhaltigkeitsstrategie wurde es 2013 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.