Vertreter der Stadt Mainz und die Geschäftsführung des Immobilienunternehmens Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG haben den städtebaulichen Vertrag für das Quartier M1 in der Mombacher Straße unterzeichnet.
Der städtebauliche Vertrag regelt die Pflichten des Grundstückseigentümers, die sich aus dem Bebauungsplan ableiten. Er ist ein wichtiger Meilenstein im Bauleitplanverfahren und der Startschuss für den Beginn der Rückbau- und Erschließungsarbeiten.
„Wir werden im Oktober mit dem Rückbau des südlichen Teils der Güterhalle beginnen und außerdem die Bauten in der Südspitze des Areals abreißen.“
erklärt Dr. Elmar Schütz, Leiter der Projektentwicklung im Regionalbereich Mitte von Aurelis. Das Verwaltungsgebäude und der größte Teil der ehemaligen Güterhalle werden jedoch erhalten bleiben.
Im Frühjahr 2015 will Aurelis dann mit den Arbeiten zur Verkehrserschließung sowie mit dem Ausbau der Ver- und Entsorgungsleitungen starten. Das Quartier M1 soll künftig an ein Nahwärmenetz angeschlossen werden. Die Kosten für Rückbau und Erschließung beziffert Schütz auf ca. 3,5 Mio. Euro.
„Die Entwicklung von ehemaligen Bahnflächen in zentraler innenstädtischer Lage war nicht einfach und bedingte die Berücksichtigung und Bearbeitung vielfältigster Themen. Ich bin sehr froh, dass uns das hier gelungen ist und wir mit den Planungen nun schon so weit fortgeschritten sind“, so Baudezernentin Marianne Grosse.
Einen kleinen Ausblick auf die mögliche künftige Planung gibt der Eigentümer Aurelis schon heute. In die Güterhalle mit der Industriearchitektur aus der Jahrhundertwende werden Büroboxen als kleinflächiger Mietraum für junge Unternehmen integriert. In den mittleren Teil der Güterhalle soll ein moderner, transparenter Gebäudeteil eingeschoben werden, der einen bewussten Kontrast zur historischen Fassade bildet. Ein viergeschossiger Büroneubau und ein Parkhaus sollen die Planung abrunden.
„Mit der aktuellen Planung gelingt es, Teile der historischen Architektur durch neue Nutzungen wieder aufleben zu lassen. Bereits jetzt sind kleinere „Gründerlofts“ in den alten Bahnschuppen entlang der Bahnschienen in Betrieb, die identitätsstiftend sein können, Akzente setzen und erahnen lassen, welche besondere Atmosphäre das Areal birgt“, stellt Grosse erfreut fest.
Bei der Wahl der Materialien für einen geplanten Büroneubau will sich die Aurelis an der historischen Backsteinfassade der Güterhalle orientieren.
„Der Loft-Charme, der bei Nutzern so beliebt ist, soll sich hier an verschiedenen Stellen wiederfinden.“
erklärt Aurelis-Projektentwickler Schütz. Den Kopfstein, der nun bei den Rückbauarbeiten entfernt wird, will Aurelis auf den künftigen Parkbuchten entlang der inneren Erschließungsstraße wieder einbauen. „Für uns war auch wichtig, bei der Gestaltung der Grünachsen zwischen den geplanten Gebäuden eine ständige Blickbeziehung zum jüdischen Friedhof herzustellen.“ führt Schütz aus. „Er ist ein charakteristisches und prägendes Element im Umfeld.“
Die Baudezernentin ergänzt abschließend, dass das Konzept auch bei den Mitgliedern des Planungs- und Gestaltungbeirates auf positive Resonanz und Zustimmung gestoßen ist, als es dort kürzlich vorgestellt wurde. Grosse ist überzeugt: „Das Quartier M1 ist auf einem guten Weg, sich zu einem qualitativ hochwertigen Stadtquartier mit urbanem Charakter und vielfältiger Nutzungsstruktur zu entwickeln.“