Mit einem besonderen Dank an die Initiatoren und die beteiligten Zeitzeugen eröffnete Bürgermeisterin Frau Dr. Wimmer-Leonhardt gestern Abend die Ausstellung „Bombenhagel auf Kaiserslautern“ im Foyer des Kaiserslauterer Rathauses.
Anstoß für die Ausstellung hatte das Erinnerungsprojekt „Lautern vor 70 Jahren“ gegeben, das von Karl-Richard Albus, dem Vorsitzenden der Stadtmission, ins Leben gerufen wurde. Den ersten Impuls hatten Zeitzeugenberichte der 87-jährigen Käthe Krumrey geliefert, die auch in das Material der Ausstellung einflossen. Realisiert wurde die Ausstellung sodann in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Kaiserslautern. 40 Tafeln umreißen mithilfe von Bildmaterial und Zeitzeugenberichten detailreich die Bombardements der Alliierten auf die Kaiserslauterer Innenstadt von Mai 1940 bis März 1945. So sind zum Beispiel die Verwüstungen im Areal zwischen Eisenbahnstraße und Karl-Marx-Straße nach dem schweren Angriff vom 14. August 1944 dokumentiert. Er forderte etwa 120 Menschenleben, mehrere hundert Gebäude trugen massive Schäden davon.
Am Ende des Krieges seien 60 Prozent Kaiserslauterns beschädigt oder zerstört gewesen, so Mario Aulenbacher vom Stadtarchiv Kaiserslautern.
„Wir alle lernen in der Schule viele Fakten über diese Zeit.“
Die Ausstellung wolle jedoch aufzeigen, wie es den Menschen ging, wie sie fühlten und erlebten, so Aulenbacher weiter. „Sie soll ein Signal für die Zeitzeugen sein, dass ihre Geschichte nicht vergessen wird.“
Vom 28. September bis zum 3. Oktober war die Ausstellung bereits in der Stadtmission zu sehen. Ab sofort kann sie im Foyer des Rathauses montags bis mittwochs jeweils von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr, donnerstags bis 18:00 Uhr und freitags bis 12:00 Uhr bis zum 06.11.2014 besucht werden. Für das Jahr 2015 ist ein Buch zur Ausstellung geplant, für dessen Verwirklichung noch weitere Zeitzeugen gesucht werden. Im Foyer des Rathauses liegen diesbezüglich Flyer aus.
Hintergrund
Am Samstag, 18. Oktober, lädt die Stadtmission, Brüderstraße 1, von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr zu einem Podiumsgespräch mit anschließender Diskussion zum Thema „Aktiv für den Frieden einsetzen – was heißt das heute?“. Teilnehmen werden unter anderem Jutta Steinruck, Mitglied des EU-Parlaments, Kurt Lechner, ehemaliger Europaabgeordneter für Rheinland-Pfalz, Detlev Besier, Vorsitzender der „Friedensinitiative Westpfalz“, sowie Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirche.