Das einzigartige jüdische Erbe der Städte Speyer, Worms und Mainz noch stärker öffentlich herauszustellen und weltweit bekannter zu machen – das sind zwei zentrale Ziele des Vereins „SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz“, der im Juli durch das Land Rheinland-Pfalz, die drei beteiligten Städte, den Landesverband der Jüdischen Gemeinden sowie die Jüdischen Gemeinden Mainz-Worms und der Rheinpfalz gegründet wurde.
Am 06.10.14 hat er mit der ersten Sitzung der Vereinsmitglieder seine Arbeit aufgenommen. Mit der Wahl des Wormser Oberbürgermeisters Michael Kissel zum Vorstandsvorsitzenden, Stella Schindler-Siegreich, Jüdische Gemeinde Mainz-Worms, und Avadislav Avadiev, Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz, zu seinen Stellvertretern und des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Mainz, Michael Ebling, zum Schatzmeister wurden die Weichen für die künftige Tätigkeit des Vereins gestellt.
Das Land und die anderen Gründungsmitglieder des Vereins streben seit längerem für die SchUM-Städte den UNESCO-Welterbetitel an. Die Bezeichnung SchUM leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der hebräischen Bezeichnungen für die Städte Speyer (Schpira), Worms (Uarmaisa) und Mainz (Magenza) ab. Der Antrag hat mittlerweile den Sprung auf einen der vordersten Plätze der deutschen Vorschlagsliste für eine kommende Auswahlrunde von neuen UNESCO-Welterbestätten geschafft. Jetzt gilt es, die noch vorläufige Bewerbung bis 2020 zu einem detailliert begründeten und umfassenden Antrag für das UNESCO-Welterbe-Komitee weiterzuentwickeln. Dazu sind unter anderem auch umfangreichere wissenschaftliche Vorarbeiten nötig. Speyer, Worms und Mainz gelten als „Wiege der Gelehrsamkeit“ für das mittelalterliche Judentum in Europa.
Durch den intensiven Austausch der nahe beieinander liegenden Städte mit ihren bedeutenden Talmudschulen entwickelte sich seit dem 11. Jahrhundert ein einzigartiger Verbund, der Kultur, Religion und Geistesleben des europäischen Judentums entscheidend geprägt hat. Einzigartige, europaweit aus-strahlende kultische Bauwerke zeugten und zeugen von dieser mittelalterlichen Blütezeit.