Die Welt der Medien verändert sich immer schneller und damit auch die Bibliotheken. Schon lange beschäftigt sich die Stadtbibliothek Mannheim mit der Frage, wie eine Bibliothek der Zukunft aussehen könnte, und nun ist ein großer Schritt dorthin getan.
„Mit dem Bibliothekslabor-N³ schuf die Stadtbibliothek Mannheim nicht nur den nötigen Raum, um mit neuen Medien und mit ihnen einhergehenden Anforderungen zu experimentieren“, ist Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb von dem innovativen Vorstoß begeistert, „auf solch‘ bunte und vielseitige Weise Medienkompetenzen zu vermitteln, macht sie darüber zu einer der führenden und modernsten Bibliotheken Deutschlands.“
Denn Lese- und Medienkompetenz sowie der kreative Umgang mit Medien spielen eine immer größere Rolle:
„Die Zielgruppe setzt sich zuvorderst aus Kindern und Jugendlichen zusammen“, sieht die Bildungsbürgermeisterin das enorme Potential, „wir wollen sie an Technologien heranführen, denen sie im normalen Alltag entweder nicht begegnen oder ihren Umgang mit Alltagstechnologien erweitern können.“
Aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von Anfang an bei der Ausstattung des Labors ihre Ideen und Anregungen verwirklichen konnten, bietet das rund 60 Quadratmeter große Experimentierfeld unter anderem durch Leselernstifte, ein Trickfilmstudio oder dem neuen 3D-Drucker völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.
„Wir wollen den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, nicht nur Medienrezipient zu sein, sondern zum Produzenten zu werden“, so Dr. Freundlieb, „denn die Wertschätzung ihrer Kreativität trägt in einem hohen Maß zur Steigerung des Selbstbewusstseins bei.“
In rund 40 größtenteils kostenlosen Werkstätten und Mitmach-Aktionen bis zum Jahresende können diese etwa eigene Handy-Klingeltöne kreieren, sich als Trickfilmproduzenten üben oder das Erstellen von QR-Codes erlernen.
„Die Fragen nach der Selbstertüchtigung und dem Selbstmachen, dem Ausprobieren und Experimentieren werden künftig immer wichtigere Leitlinien für das Bibliothekskonzept“, blickt die Bildungsdezernentin voraus, „die Bibliothek befreit sich mit dem Labor aus dem engen Konzept der Buchausleihe und nimmt ihre Rolle als Medienzentrum und vor allem als Bildungseinrichtung wahr.“
Selbstverständlich wird es auch weiterhin Medien zum Ausleihen geben, die große Dynamik gerade im digitalen Bereich macht eine Vermittlung des Umgangs mit ihnen jedoch zusehends wichtiger. Denn die Stadtbibliothek der Zukunft soll auch auf Dauer ein Ort bleiben, der zum selbstgesteuerten Lernen und Stöbern einlädt.