Stadtwerke Heidelberg sind KlimaStadtWerk des Monats September

Verena Gal (3.v.l.), Projektleiterin der Deutschen Umwelthilfe, überreichte die Auszeichnung.

Die Stadtwerke Heidelberg setzen mit ihrem in diesem Jahr eingeweihten Holz-Heizkraftwerk im Stadtteil Pfaffengrund ganz auf die Kraft-Wärme-Kopplung. Die dezentrale Anlage produziert Wärme und Strom für bis zu 6.000 Passivhaushalte und ist einer der ersten Bausteine aus einer umfassenden Energiekonzeption, mit der das hundertprozentig kommunale Unternehmen bis zum Jahr 2017 bilanziell nur noch Strom ohne Atomkraft liefern möchte.

Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) trägt das Holz-Heizkraftwerk damit als ein zentrales Element zur Energiewende in Heidelberg bei und geht mit gutem Beispiel für eine effiziente Ausgestaltung städtischer Energieinfrastruktur voran. Dafür erhalten die Stadtwerke die Auszeichnung „KlimaStadtWerk des Monats September 2014“.

„Durch die Anlage steigt der Anteil von Wärme aus regenerativen Energien an der Fernwärme in Heidelberg auf 14 Prozent. Und das Holz-Heizkraftwerk reduziert die CO2-Emissionen im Vergleich zum Einsatz des bisher üblichen Fernwärmemixes um bis zu 30.000 Tonnen pro Jahr“, fasst Rudolf Irmscher, Konzerngeschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, zusammen.

Die Anlage hat eine Leistung von 3 MW elektrisch und 10,5 MW thermisch und produziert durchschnittlich 24.000 MWh Strom und 80.000 MWh Wärme jährlich. „Bilanziell reicht dies für die Wärme- und Stromversorgung des gesamten, neu entstehenden Stadtteils Heidelberg-Bahnstadt aus, der direkt an das Kraftwerksgelände angrenzt. Dabei handelt es sich um eine der weltweit größten Passivhaussiedlungen, die als Modellprojekt für ein energieeffizientes Wohnen dienen soll“, informiert Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg.

Rund 60.000 Tonnen Holz werden jährlich in der Anlage verfeuert, ausgewählt nach Nachhaltigkeitskriterien: Das Holz stammt aus der Region um Heidelberg und besteht zu 90 Prozent aus Landschaftspflegematerial und Grünschnitt und zu 10 Prozent aus Waldrestholz. Dem Wald wird damit keine Substanz entzogen.

Verena Gal, Projektmanagerin im Bereich Kommunaler Umweltschutz der DUH, erklärt: „Biomasse als Energieträger ist nur eingeschränkt verfügbar. Den Stadtwerken Heidelberg ist es gelungen, im städtischen Raum ein schlüssiges Wärmeversorgungskonzept auf Basis von Biomasse zu realisieren und somit als Vorzeigebeispiel zu dienen.“

Hintergrund:

Der DUH-Wettbewerb „KlimaStadtWerk des Monats“ wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert und richtet sich an Energieversorger. Diese werden dazu ermuntert, mindestens ein Projekt mit Bezug zu konkreter CO2-Einsparung einzureichen. Auch strategische Vorhaben für den Klimaschutz können dargelegt werden. Nächster Einsendeschluss ist der 30. Oktober 2014, Prämierungen erfolgen noch bis Ende des Jahres. Kooperationspartner des Wettbewerbs sind der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.

Weitere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen erhalten Sie unter www.klima-stadtwerk.de.